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Autor Thema: [Kampagnenbericht] Aspekte der Magie  (Gelesen 53546 mal)

Sintholos

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[Kampagnenbericht] Aspekte der Magie
« am: 26. August 2017, 12:34:09 »

Hallöchen an die Community,

in Anlehnung an eine Menge Kampagnen- und Spielberichte, die ich hier gelesen habe, dachte ich mir, dass ich auch mal versuchen werde, die Ergebnisse unserer Spielrunde zu darzustellen. Ich danke also schon mal allen für die großartigen Vorlagen.

Zunächst eine kurze Einleitung dazu wie wir spielen:

Wir benutzen neben dem GRW die Hausregeln, die ich letztens hier gepostet habe. Unsere Spielwiese ist ganz Caera. Da wir aber die Kampagnenbox bei der Erstellung der Kampagne nicht benutzt haben und bisher auch nicht benutzen (obwohl das noch kommen mag, vor allem wegen dem Kartenmaterial), habe ich mir die Freiheit genommen, diverse Aspekte des Hintergrunds zu den Rassen / Geschichte usw. so zu ändern, dass das zu der Story passt, die ich mir ausgedacht habe. Das betrifft vor allem Kait, dass ich mir im Wahn wegen seiner Lage als Startland ausgesucht habe und das nun hier mit einer eigenen Karte ausgestattet wurde. Man möge mir daher die wahrscheinlich großen Abweichungen verzeihen.

Zusätzlich benutzen wir die alternativen Regeln zu Feuerwaffen aus dem GRW sowie das Sprengwerk für Bomben, Kanonen und Wurfgeschosse und all diesen schönen Sachen.

Zur Story: Alles entweder selber ausgedacht oder von anderen Rollenspielen geklaut entlehnt. Ich find es witzig, wenn meine Helden erkennen, welches Spiel ich als Vorlage verwendet habe. Wir haben uns außerdem darauf geeinigt, dass die Kampagne eher etwas mehr "storydriven" sein soll, als nur auf Kämpfe ausgelegt. Ich hoffe aber, dass es nicht zu hart ins Railroaden übergeht.

Neben den 3 Standardrassen haben wir noch 3 weitere eingeführt:

Gnome, die man wohl von der Art und Weise wie sie angelegt sind, am ehesten mit denen aus dem Warcraft-Universum vergleichen kann: Kleinwüchsige menschenähnliche Wesen, die ausgezeichnete Magier, Schurken und Ingenieure, aber keine Krieger sind. Ihr Stammreich liegt auf der großen Insel Mardos im Südwesten. Außerdem haben sich größere Enklaven in der Nähe von Zwergensiedlungen gebildet, mit denen sie eng zusammenarbeiten. Ansonsten sind sie in geringerer Zahl vor allem in großen Städten als Händler, Handwerker oder Magier anzutreffen.

Tiermenschenrassen sind menschenähnliche Wesen, die sich in die 4 Unterkategorien Bärentatze, Katzenkralle, Wolfsfang und Fuchsschweif unterteilen. Sie teilen verschiedene Attribute (z.B. Ohren, Schwänze, Augen oder entsprechende Körperbehaarung) mit ihren tierischen Verwandten, besitzen entsprechende Fähigkeiten (wie verbesserte Sicht) und können mit ihnen kommunizieren. Sie sind das Ergebnis der Versuche von Magiern, die perfekten Krieger zu erschaffen. Jedoch wurden sie als unzureichend eingestuft und von ihren Meistern verstoßen. Daher verdingen sie sich nun meist als Söldner, Soldaten oder auch Banditen.

Ritualerschaffene sind eine von Magiern aus Menschen und Elfen erschaffene Rasse, die verschnörkelte Tätowierungen am ganzen Körper aufweisen. Diese ermöglichen es ihnen, ihr magisches Potential voll auszuschöpfen und damit kurzzeitig eine der 6 Eigenschaften (also ST, HÄ, GE, BE, VE, AU) zu erhöhen. Besonders mächtige Ritualerschaffene haben ihren Körper sogar dahingehend konditioniert, dass sie auf alle gleichzeitig zugreifen können, jedoch ist dies sehr erschöpfend und kann nur einmal am Tag vorgenommen werden. Von ihren Erschaffern ursprünglich als Fokus für mächtige Magie erdacht, rebellierten sie gegen ihre Schöpfer und versuchen nun ihren Platz in der Welt zu finden. Ritualerschaffene sind mittlerweile in allen Berufsgruppen und gesellschaftlichen Schichten zu finden, bilden jedoch überall eine stark unterrepräsentierte Minderheit.

Sintholos

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Antw:[Kampagnenbericht] Aspekte der Magie
« Antwort #1 am: 26. August 2017, 17:57:17 »

Charaktererstellung und Einleitung:

Die Charaktere wurden so erstellt, dass sie eine gemeinsame Hintergrundgeschichte besitzen, die für eine starke Motivation sorgt, aufeinander acht zu geben, zu kooperieren und das gemeinsame Ziel zu erreichen. Das erste Ziel war, einen Teamwettkampf, der jährlich in der Heimatstadt stattfindet, zu gewinnen. Um zu klären, warum die SC überhaupt an so einem Wettkampf teilnehmen wollten, wurde folgende Motivationsgeschichte verfasst, deren Ende als unser Startpunkt gilt:

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26. – 27. Hochstrauch: Prolog

Im Gasthaus „Zum Grünen Blatt“ in Grünhain ging es wie fast jeden Abend sehr betriebsam zu. Hungrige Arbeiter verlangten nach Speis und Trank, Tische mussten abgewischt und benutztes Geschirr abgeräumt werden. Jeff, seines Zeichens Wirt und stolzer Besitzer des Gasthauses, überwachte das Chaos im Schankraum von seinem Standort hinter dem Tresen. Dort füllte er die grob gezimmerten Holzkrüge mit Bier oder Milch, schaufelte warmen Brei oder Eintopf aus großen gusseisernen Kesseln in tiefe Holzschalen und beobachtete die Vorgänge im Schankraum. Gerade hatte er wieder eine Lieferung für einen Tisch auf ein Tablett gestellt, als Anvinara (Seeelfe, Kriegerin) herbeigeeilt kam, das Tablett in die Hände nahm und es geschickt zwischen den bereits trunken wankenden Gästen hindurch zum zugedachten Platz brachte. Dort wurde es gierig verschlungen und alsbald mehr gefordert.
Jeff war der Meinung mit Anvinara ausgesprochen viel Glück gehabt zu haben. Sie war vor 2 Jahren bei ihm aufgetaucht und hatte nach der Stelle als Aushilfsschankmaid gefragt, die er an seiner Gasthaustür befestigt hatte. Sie sprach nie darüber, wieso eine junge alleinstehende Elfe auf die Idee gekommen sein soll, ausgerechnet nach Grünhain zu kommen um in einer Schenke zu arbeiten. Aber sie erledigte ihre Aufgaben ohne Tadel, beklagte sich nie und kam trotz ihrer manchmal etwas mürrischen Art mit allen Gästen gut aus. Daher hatte er beschlossen, sie nicht unnötig mit Fragen zu löchern, sondern sie so angenommen, wie sie war.
Eine ihrer vielen Aufgaben erledigte sie dabei mit besonderer Inbrunst: die des Rausschmeißers. Ihr „Du hast genug für heute.“ war sowohl eine Empfehlung als auch eine unverhohlene Drohung. Und ein jeder verstand es: entweder man benimmt sich, man verschwindet oder eine Tracht Prügel und ein unrühmlicher Abgang war unausweichlich.
Der 26. Hochstrauch war jedoch ein besonderer Tag. Vier sich so ähnlich sehende, dunkelhäutige Männer mit braunen Augen und schwarzem kurzem Haar, dass sie nur Geschwister sein konnten, saßen an einem Tisch, tranken schon ihr sechstes Starkbier und belästigten die anderen Gäste. Jeff musste Anvinara nur ein kurzes Zeichen in ihre Richtung geben, worauf sie sich zum Tisch der Brüder begab. „Ihr habt genug für heute.“ Der Muskulöseste lachte nur: „Das sehen wir ganz anders!“ Stille breitete sich im Schankraum aus. Der Kleinste der Vier sprang auf und stellte sich zwischen die Beiden: „Hey, wir wollen wirklich keinen Ärger machen…“ – „Oh doch!“ Ein halb gefüllter Humpen traf Anvinara an der Schläfe. Sterne tanzten vor ihren Augen als sie zu Boden ging. Ein paar schlecht gezielte Tritte und Gelächter folgten. Unter Getöse bahnten sich die Vier dann einen Weg aus dem Gastraum und verschwanden in die Nacht.
Jeff eilte zu Anvinara. „Tut mir Leid. Ich hätte das mit dir zusammen machen sollen. Ist alles in Ordnung?“ Anvinara schüttelte die Benommenheit ab. „Geht schon. Aber wer waren diese Typen?“ Jeff erklärte: „Das waren die Schmidt-Vierlinge von Bauer Bruce und seiner Martha. Die kommen öfter her, aber sind eigentlich noch nie so negativ aufgefallen." „Und wo genau ist dieser Hof?“ Jeff lachte nur. „Racheaktionen werden dich nur in den Kerker bringen.“ Er stutzte kurz. „Aber mir fällt etwas anderes ein. Die Erntezeit ist bald vorbei. Das heißt der Erntekampf steht an.“ „Und weiter?“ Jeff seufzte, immer diese Zugezogenen... „Naja. Wie du vielleicht weißt, können sich alle unter 25jährigen als 4-Mann-Gruppe anmelden und sich beim Erntekampf in den Disziplinen Nahkampf, Bogenschießen, Geschick und Unterhaltung messen. Die Vier werden dieses Jahr zum letzten Mal teilnehmen können und haben die letzten drei Jahre immer gewonnen. Die werden sicher wieder gewinnen wollen. Such dir drei Mitstreiter und mach sie ganz legal beim Wettbewerb fertig.“ Ein perfider Plan entstand…

Am nächsten Morgen erhielt Anvinara Besuch von Ruiwen (Waldelfe, Späher), die ihr wie so oft ein erlegtes Reh für den Gasthauseintopf vorbeibrachte. Ruiwen war die Tochter von Waldläufern aus dem Dynarwald. Diese konnten jedoch kein kleines Kind mit auf ihre Streifzüge nehmen, wie es Brauch bei den Elfen des Dynarwalds ist und gaben sie deshalb in die Obhut eines fernen Verwandten, den alle nur als Feredir kennen. Dieser lebte am Waldrand des Dunkelwalds und verdiente seinen Lebensunterhalt als Jäger mit dem Verkauf von Fleisch, Fellen und Trophäen. Ruiwen erlernte von ihm in den folgenden Jahren das Bogenschießen, Spurenlesen und Verwerten der erlegten Beute. Sie war daher eine ausgezeichnete Wahl für Anvinaras Team als Bogenschützin. Und so erzählte Anvinara von den Vorkommnissen des letzten Abends: „… und Jeff meinte, ich könne die Vier auch beim Erntekampf auseinander nehmen. Nur brauch ich dafür noch 3 Mitstreiter… Du bist doch eine ausgezeichnete Schützin. Würdest du vielleicht mitmachen?“ Ruiwen zögerte jedoch: „Diese großen Feste sind eigentlich nix für mich. Und vor einer Menge auftreten? Ich weiß nicht. Da ist mir ein ruhiger Tag im Wald lieber.“ Doch Anvinara konnte ausgesprochen überzeugend sein: „Das ist doch Gelegenheit allen zu zeigen, was du bei Feredir gelernt hast.“
Noch fehlten jedoch zwei Teammitglieder. Im noch leeren Schankraum überlegten die Beiden daher, wer sich noch eignen könnte, als Ruiwen einen Geistesblitz hatte: „Thaddaeus (Mensch, Heiler), der Enkel der örtlichen Kräuterhexe Jaga könnte für den Wettstreit zu haben sein!“ Er war bei ihr ohne Eltern aufgewachsen, da seine Mutter bei der Geburt verstorben und der Vater vorher seine Mutter aus unbekannten Gründen verlassen hatte. Ruiwen hatte sich bereits mehrmals mit Thaddaeus unterhalten, wenn sie sich im Wald über den Weg gelaufen waren, als er Kräuter sammelte und sie ihrer Beute nachstellte. Er war ein manchmal etwas abwesend wirkender Zeitgenosse, der auch eher das Rampenlicht mied, sich lieber mit der Katzenkralle Nyanta traf, der in seinem Alchemielabor eigenartige Tinkturen und Tränke herstellte und sogar latent magisch begabt sein sollte. Die zwei Elfen machten sich daher auf den Weg in des kleine Magierviertel Grünhains. Dort trafen sie ihn auch gleich beim Trocknen der Kräuter an und erklärten ihm die Situation. Er nahm die Bitte als Freundschaftsdienst an Ruiwen an: „Klar, wenn ich euch damit helfen kann. Was genau muss ich dabei denn machen?“
Kurz darauf verließ Balan (Ritualerschaffener, Zauberer), der Lehrling des örtlichen Magiers Oflgard, dessen Turm mit einer Stange über den Schultern, an der zwei Eimer befestigt waren. Er musste wohl mal wieder eine Strafarbeit für seinen Meister erledigen. Vom Magier als Waise gefundener Angehöriger einer durch Experimente erschaffenen Rasse, diente er dem Magier sowohl als Studienobjekt als auch als Werkzeug zur Verstärkung seiner Magie. Im Gegenzug lernte Balan von Olfgard die Grundzüge der Magie. Im Laufe der Zeit hatte er sich jedoch eine unverhältnismäßig spitze Zunge und rechthaberische Art angeeignet, sodass Balan oft zu körperlich anstrengenden Strafdiensten verdonnert wurde. Aufgrund der für seine Rasse charakteristische Tätowierungsartigen Linien über seinem Körper, wurde Balan außerdem von Gleichaltrigen oft ausgeschlossen, was in ihm den tiefen Wunsch nach einem Freund und Schutz erweckte. Thaddaeus, der am ehesten in diese Kategorie zu fiel, da sie beide auf ihre Art Außenseiter waren, schien der Erfüllung dieses Wunsches am ehesten zu entsprechen. Selbiger rief ihn nun herbei: „Balan, hast du kurz Zeit? Komm doch mal her. Wir könnten deine Hilfe brauchen.“ Balan stellte die Eimer zu Boden und kam zu den Dreien herüber. „Worum geht es denn? Ich muss mal wieder Badewasser für den Alten holen.“ „Wir bräuchten noch jemanden in der Gruppe für den Erntekampf. Die Schmidt-Vierlinge haben sich mit Anvinara angelegt und wir wollen es ihnen dort mit gleicher Münze heimzahlen.“ Balan, mit der Möglichkeit sich zu beweisen konfrontiert, stimmte sofort zu. „Nun gut. Zeigen wir’s ihnen.“
In den nächsten Wochen bereiteten sich die Vier ungleichen Gruppenmitglieder auf die vor ihnen liegenden Aufgaben vor, so gut sie konnten. Dabei rückte der eigentliche Grund für die Teilnahme zunehmend in den Hintergrund und sie freundeten sich über die bereits bestehende lose Bekanntschaft zunehmend miteinander an. Dennoch blieb das Ziel dasselbe: Gewinnen.

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So, nun genug des Vorgeplänkels. Im nächsten Post gehts los mit dem ersten Abenteuer.  ;D

Sintholos

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Antw:[Kampagnenbericht] Aspekte der Magie
« Antwort #2 am: 27. August 2017, 10:04:21 »

25. Erntezeit: Der Erntekampf

Am Morgen des Erntekampfes versammelten sich die vier angehenden Helden am Südtor Grünhains und machten sich auf den Weg zum Festgelände. Der Himmel war so gut wie klar, nur einige wenige Wolken schwebten am Himmel. Vögel, die auf dem Weg nach Süden waren, zwitscherten in den Bäumen. Mit anderen Worten: perfektes Wetter für ein Fest mit übermäßiger Völlerei, Spielen und Kämpfen.



Wie jedes Jahr wurden die Buden und die Wettkampfstätten auf dem abgeernteten Feld von Bauer Albrecht aufgebaut. Als sie sich näherten, erkannten sie ein mit breiten Girlanden behangenes Eingangstor an dem sich bereits die Feierwilligen sammelten und auf Einlass warteten. Etwas abseits stand ein breiter Tisch (1), hinter dem eine mürrisch dreinblickende dunkelhäutige Frau (Martha) saß. Ein Schild wies darauf hin, dass hier die Einschreibung zum Erntekampf vorgenommen werden musste. Daher traten die 4 an sie heran.
Martha: „Was wollt IHR denn hier?“
Anvinara: „Wir möchten uns natürlich zum Erntekampf eintragen.“
Martha: „Oooooh nein. Meine Jungs werden dieses Jahr wieder gewinnen und ich will nicht, dass ihr Sieg durch eine Truppe wie die eure geschmälert wird!“
Nach einigem Hin und Her (mit erfolglosen Überzeugungsversuchen) erschien, von Marthas wütendem Gezeter angelockt, Bürgermeister Cecil Roberts. Glücklich darüber, neue Teilnehmer am Kampf zu gewinnen, nahm er die Einschreibung mit ihnen zusammen vor und lotste sie dann zur Festbühne (9), wo er gedachte eine Rede zu halten.

---

Liebe Bürger von Grünhain,
ich freue mich, dieses Jahr wieder vor euch stehen zu dürfen. Das Wetter ist schön und damit perfekt für unser jährliches Erntefest. Wie jedes Jahr haben wir Buden mit Spiel, Speis und Trank aufgebaut und auf der Bühne, werden Spielleute und Musiker für euch auftreten. Dieses Fest ist ein ganz besonderes Fest für Grünhain, denn wir feiern damit nicht nur das Ende der Mühsal in der Erntezeit, sondern gedenken auch der Schlacht von Grünhain, die vor 189 Jahren genau hier stattfand und diese wunderschöne Stadt fast vollständig zerstörte. Doch Grünhain erstand neu und ist nun dies, was ihr vor euch seht.
Auf eben jene Schlacht geht auch unsere Hauptattraktion, der Erntekampf zurück. Unsere Jugend stellt sich dabei 4 Disziplinen, die damals das Überleben Grünhains gewährleistet haben. Ich bitte daher alle Teams sich in einer Stunde in der südöstlichen Ecke bei der Unterhaltungsherausforderung einzufinden um die erste Herausforderung zu bestreiten.
Doch bevor die Festlichkeiten beginnen, hat mich ein besonderer Gast gebeten, zu euch sprechen zu dürfen.

---

Ein Mann in Rot-Weißer Uniform betrat die Bühne. Er schüttelte dem Bürgermeister freundlich die Hand und wandte sich dann an die Menge:

---

Gute Bürger von Grünhain,
ich bin Herold Varian, von der Kaiter Armee. Ich bin hier im Auftrag unseres Fürsten, Johann II von Kait und seiner Generäle um Eure Hilfe zu erbitten. Wir wurden von den Königen Frostmarrs informiert, dass sich im Südosten Frostmarrs, nicht unweit der Grenzen zu Hynrur und Kait, Orkstämme sammeln. Noch sind sie keine direkte Gefahr für Kait, doch dies mag sich in nächster Zeit ändern. Daher werden wir eine Truppenaushebung im ganzen Land vollziehen um der Gefahr begegnen und sie ausmerzen zu können.
Ich möchte daher jeden jungen und fähigen Mann und jede junge und fähige Frau, die sich der Armee in vielfältigen Positionen anschließen würden, bitten, sich bei uns am Stand am südlichen Rand des Festgeländes zu melden. Es erwarten Sie Ausbildung, Verpflegung, Unterbringung, Sold und vor allem Ruhm und der Dank unseres Fürsten unseres Landes und seiner Bewohner. Nach Abschluss der Kampagne steht es Ihnen frei, die Armee wieder zu verlassen und heimzukehren oder sich den permanenten Streitkräften, die ebenfalls an der Kampagne teilnehmen werden, anzuschließen.
Nun möchte ich den Festlichkeiten nicht weiter im Weg stehen. Feiern Sie ihre erfolgreiche Ernte und denken Sie über das nach, was ich Ihnen erzählt und das Angebot, was ich Ihnen gemacht, habe. Wir würden uns freuen, sie an unserem Stand (11) begrüßen zu dürfen.

---

Herold Varian verließ die Bühne und eine Gruppe von Musikern betrat die Bühne und begann zu spielen. Die Menge begann sich auf die verschiedenen Buden und Festzelte zu verteilen oder zu tanzen.
Die 4 Helden zeigten kein Interesse an einer Einschreibung in die Armee und entschlossen sich direkt zur ersten Herausforderung zu gehen, der Unterhaltungsshow (2). Vor Ort standen schon die anderen 5 Teams und warteten darauf, dass Olfgard, Balans Meister, erschien und die Mittel erklärte, die dieses Mal zur Anwendung kommen mussten, wenn auch nicht ausschließlich. Die Gruppe hatte bereits eine Vorstellung von der Darbietung, die sie zeigen wollten und benötigten dazu einen Bogen. Der Zugang zum Festgelände war jedoch nur ohne Waffen gestattet. Daher nutzten sie die noch verbleibende Zeit um den Betreiber der Schützenprüfung (3), Aerondil, mit einem Becher Wein zu bestechen, sodass er ihnen für die Show den notwendigen Bogen lieh.
Kurz nach ihrer Rückkehr erschien Olfgard publikumswirksam per Teleportation und erklärte, dass jede Gruppe 10 Zaubertrick-Spruchrollen zur Verfügung hätte. Das Publikum würde entscheiden, wer am Ende gewinnt. Nach 3 mittelmäßigen Einlagen mit bunten Funken und leuchtenden Schlangen, war es an der Reihe der Helden. Ruiwen schoss einen per Spruchrolle von Thaddaeus und Balan magisch erschaffenen Pfeil, den Anvinara fing. Dort zerbarst er zu einem Vogelschwarm, der umrahmt von weiteren Funken und einem verblüffend echt aussehenden Feuerstrahl Balans in den Himmel schoss. Die darauffolgende Gruppe gab sofort entmutigt auf. Die Schmidt-Vierlinge versuchten ebenfalls ihr Bestes, doch der einfallsreichen Show der Helden konnten sie nichts entgegensetzen. So gewannen sie die erste Herausforderung.
Danach stand das Bogenschießen an (3). Sie gaben dort den Bogen zurück und Ruiwen bereitete sich als erste vor. Äußerst konzentriert (5 Runden warten je Schuss, damit hatte ich nicht gerechnet, gab ja keine Zeitvorgabe  :-[) traf sie problemlos alle Ziele. Die verbliebenen 4 Teams hatten jedoch nicht so viel Zielsicherheit, sodass sie auch diese Prüfung gewannen.
Bis zur dritten Prüfung war noch etwas Zeit. Daher entschlossen sie sich ein bisschen das Festgelände zu erkunden und etwas zu essen. Anvinara besuchte sogar eine Wahrsagerin (10), die ihr eine merkwürdige Vorhersage wie: „Der Tod erwartet dich! Unheil! Leid!“ gab. Der Versuch das eingesetzte Geld wiederzubekommen, scheiterte an Unnachgiebigkeit der alten Wahrsagerin, die auch nicht wusste, warum sie ihr eine so seltsame Prophezeiung gegeben hatte.  :D
Die dritte Prüfung (4) sollte Verstand und Geschick prüfen. Leutnant Trak von der Stadtmiliz, der ein passionierter aber mittelmäßiger Freizeitpoet war, stellte ihnen folgende Aufgabe, die er versucht hatte, in ein Gedicht zu fassen:

---

Die Feder mit der Farbe von blau befindet sich am Ende der Straße der Arbeiter Bau.
Die rote Feder ist die zweite Vermisste, sie befindet sich versteckt in der unscheinbaren Kiste.
Wer auch die grüne Feder findet, der kann es. Sie befindet sich in der Tasche des gleichfarbigen Mannes.

---

Zunächst sahen sich die Helden verwirrt an. Trak war offensichtlich zufrieden mit seinem Rätsel.  ;D So zogen sie los um die drei Federn zu finden. In der Nähe des Kampfplatzes für die Nahkampfprüfung (6) fanden sie eine Kiste, deren Schloss sie aufbrachen und die rote Feder entnahmen. Kopfzerbrechen bereitete ihnen die blaue Feder. Konnten sie noch einige der Leute finden, die am frühen Morgen die letzten Festzelte aufgebaut hatten? Danach fiel ihnen jedoch auf, dass auf dem Festgelände eine Menge Ameisen herumliefen. Konnten dies die gesuchten „Arbeiter“ sein? Sie folgten der entdeckten Ameisenstraße und am Ende des Weges, im Ameisenhaufen (7), mithilfe einer Falle gesichert, lag die dritte Feder. Balan versuchte sie mit einem Stock herauszustoßen, da niemand so richtig wusste, wie man diese Falle entschärfen könnte. Dabei wurde die Falle zwar ausgelöst und der Stock versengt, sie erhielten jedoch trotzdem die Feder. Auf der Tanzfläche entdeckten sie einen komplett in grün gekleideten Mann (8). Anvinara setzte ihr schönstes Lächeln auf und tanzte mit ihm. Ruiwen nutzte die Ablenkung um ihm die grüne Feder zu entwenden. In Rekordzeit brachten sie die Federn zu Trak und hatten damit auch diese Prüfung bestanden. Die Vier schienen eine Menge krimineller Energie aufzubringen. Er würde sie im Auge behalten müssen.
Bis zur nächsten Prüfung war wieder etwas Zeit. Diesmal vertrieben die Helden sich die Zeit damit, dass sie neben dekadenter Fresserei auch in ein paar der Spielbuden spielten. Anfänglich konnten sie ein paar Gewinne absahnen, aber nach einer haarsträubenden Niederlagenserie entschieden sie sich, doch lieber zum Nahkampf (5) weiterzugehen.
Dort wurden sie von Joachim, dem örtlichen Heliapriester empfangen. Er erläuterte ihnen die Regeln des Kampfes: einfache Holzkeulen, die man sich aus einem Holzfass nehmen konnte oder auch waffenlose Angriffe. Kein Werfen der Keulen, keine Zauber. Kampf bis zur Aufgabe oder Bewusstlosigkeit. Keine Wetten auf den Kampfausgang um Manipulation vorzubeugen.
Im ersten Kampf vermöbelten die Helden innerhalb kürzester Zeit gegnerische Gruppe. Die Schmidt-Vierlinge erledigten ihre Gegner auch ohne Probleme. Die dritte noch verbliebene Gruppe sah mit Schrecken, wie ihnen von den Helden oder Schmidt-Vierlingen mitgespielt werden könnte und entschied sich daher, lieber vorher aufzugeben. Damit verblieb noch das Finale der Helden gegen die Vierlinge.
Joachim teilte den Helden mit, dass sie den Vierlingen einfach Bescheid geben sollten, wenn sie die letzte Runde bestreiten könnten. Die Schmidts hatten natürlich genau erkannt, wer ihnen da in den letzten 3 Herausforderungen die Tour vermasselt und sie den letzten möglichen Sieg gekostet hatte. (Immerhin hatten die Helden schon 3 von 4 Prüfungen gewonnen). Doch alle Prüfungen zu bestehen, kam äußerst selten vor und es lag an den Schmidts den Helden dies zu verwehren. Als die Helden sie zum letzten Kampf aufforderten, versuchten sie daher mit ein bisschen Trash Talk und dem Angebot einer verbotenen Wette zu verunsichern. Die Helden gingen jedoch auf nichts davon ein und drohten ihrerseits, die vorgeschlagene Wette bei Joachim anzuzeigen.
Im Ring schlugen die Vierlinge demonstrativ mit ihren Keulen auf die Handflächen. Balan und Anvinara stürmten darauf vor und versuchten den großen Willard niederzustrecken. Thaddaeus und Ruiwen deckten ihre Seiten. Schläge wurden ausgetaucht und blaue Flecken geerntet. Thaddaeus streckte den kleinen Wilbur nieder, der wimmernd zu Boden ging. Willard zerbrach beim zuschlagen seine Keule und musste nun ohne auskommen. Doch die Helden waren ob ihres plötzlichen Vorteils zu unvorsichtig geworden, denn erst zerbrachen Balan und dann Thaddaeus ihre Keulen. Als der zweite Bruder William niedergerungen worden war, schnappte sich Balan dessen Keule. Thaddaeus, schallt sich, nicht auch darauf gekommen zu sein und nahm sich die Keule Wilburs. Willard fiel den Keulenschlägen zum Opfer. Der verbliebene Wilhelm wurde von der lädierten Anvinara davon überzeugt, doch lieber aufzugeben. So hatten die Helden auch die vierte Prüfung gewonnen.
Später am Abend wurde die Siegerehrung vollzogen. Die Helden erhielten ein Preisgeld von 10 Gold pro Nase sowie jeweils einen aufwändig geschnitzten und verzierten Holzpokal, wo die Jahreszahl und der Sieger auf einer Plakette eingraviert wurden. Der Rest des Erntefestes verschwamm in dekadenter Fresserei und Sauferei.


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Die Helden erhielten EP für:
- je 25 EP pro gewonnener Herausforderung (insgesamt 100 EP)
- 25 Extra-EP, da alle Herausforderungen gewonnen worden

Leider war keiner der Spieler "Spielsüchtig" (25 EP für 10 gespielte Minispiele)  :'(
Außerdem hat sich niemand "Überfressen" (25 EP für 10 vertilgte Speisen/Getränke)  :'(

Damit konnte jeder der Helden mit 125 EP um eine Stufe auf Stufe 2 aufsteigen.

Hugin

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Antw:[Kampagnenbericht] Aspekte der Magie
« Antwort #3 am: 06. September 2017, 13:14:09 »

Wundervoller Auftakt für eine Heldentruppe!!!
Werde wohl einiges davon im Hinterkopf behalten, um es dann selber mal bei passender Gelegenheit einzubauen.
Vielen Dank für Deinen Bericht!
 :thumbup:
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Antw:[Kampagnenbericht] Aspekte der Magie
« Antwort #4 am: 07. September 2017, 10:40:16 »

Hallo Sintholos!



Fantastische Karte! Sehr übersichtlich und ordentlich, gefällt mir sehr gut. MS Word?

Hast du schon einmal überlegt für eure Gruppe einen blog zu erstellen, oder vllt einen YT / Twitch Channel?

LG MH+

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Sintholos

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Antw:[Kampagnenbericht] Aspekte der Magie
« Antwort #5 am: 07. September 2017, 12:37:21 »

Werde wohl einiges davon im Hinterkopf behalten, um es dann selber mal bei passender Gelegenheit einzubauen.

Die Originalidee dazu kommt aus Neverwinter Nights 2. Dort war das ganze Tutorial darum aufgebaut. Schön, dass meine Adaption gefällt.  ;D

Fantastische Karte! Sehr übersichtlich und ordentlich, gefällt mir sehr gut. MS Word?

Hast du schon einmal überlegt für eure Gruppe einen blog zu erstellen, oder vllt einen YT / Twitch Channel?

MS PowerPoint, aber da das nur Standardformen (Rechtecke, Kurven, usw.) sind, macht es wohl keinen großen Unterschied. Ursprünglich hatte ich mal mit MapTools versucht Karten zu erstellen, aber ich bin halb wahnsinnig geworden vernünftige Bibliotheken zu finden. Von den Einarbeitungsschwierigkeiten ganz zu schweigen. Daher hab ich den "minimalistischen" Ansatz gewählt. Eigentlich will ich die Karten ja nur für Kämpfe verwenden und den Rest ausführlich beschreiben.
Bzgl. Blog, Youtube oder Twitch. Mir fehlt die Erfahrung/Ausrüstung um sowas zu versuchen. Ich bin mir auch nicht wirklich sicher, ob das was für meine Gruppe wäre, da wir uns leider nicht so regelmäßig treffen können, wir wir das ursprünglich mal gedacht hatten, bzw. das Spiel doch mal öfter von Off-Character-Gesprächen abgelöst wird. :-\

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« Antwort #6 am: 08. September 2017, 12:19:05 »

9. Laubfall: Die Rekrutierung


*Platzhalter für die verteilten Eigenschaften und Talente beim letzten LVL UP*

Der 9. Laubfall war Markttag. Menschen tummelten sich auf dem Platz vor dem Rathaus und kauften und feilschten mit den Handeltreibenden oder gingen ihrem Tagwerk nach. So auch unsere SC: Anvinara servierte im Gasthaus (1) Speisen und Getränke an die Hungrigen und Durstigen, Ruiwen verkaufte Fleisch, Felle und Trophäen der erlegten Tiere auf dem Markt (2), Thaddeus heilte zusammen mit seiner Großmutter die Kranken in ihrem Haus im Magierviertel (3) und Balan las zum wiederholten Male die Bücher in der Bibliothek seines Meisters (4).



Durch das hektische Markttreiben bemerkte Ruiwen, die als einzige auf dem Markt war, nicht, dass sich Bürgermeister Cecil und Herold Varian auf den Stufen des Rathauses stritten. Auch dass der Bürgermeister kurz darauf in das Rathaus zurückgedrängt wurde und einige Soldaten eiligst in verschiedene Richtungen ausschwärmten, blieb im hektischen Treiben unbemerkt (5).
Kurze Zeit später stellte Balan, der aus dem hohen Turmfenster sah, fest, dass sich am Stadtrand Unruhen bildeten. Soldaten Kaits schwärmten in der Stadt aus, zerrten die Bewohner aus ihren Häusern und Arbeitsstätten und trieben sie auf dem Marktplatz zusammen. Thaddaeus wurde trotz schwerer Proteste ob des Zustands der Patienten zusammen mit ihnen zum Marktplatz verfrachtet. Anvinara hatte freiwillig das Gasthaus verlassen um zu sehen, warum draußen Unruhe herrschte. Balan wurde ebenfalls gewaltsam zum Markt gebracht, alle Versuche der Manipulation und physischer Widerstand schlugen fehl. Dort trafen sie auch wieder mit Ruiwen zusammen (6). Als sie sich umsahen, bemerkten sie, dass der Markt komplett abgeriegelt war, die Soldaten jedoch keine Waffen gezogen hatten und niemand direkt bedroht wurde. Kurze Zeit später erschien Herold Varian, der beim Erntefest um Rekruten gebuhlt hatte, gefolgt von weiteren Soldaten auf dem Balkon des Rathauses und wandte sich an die verwirrte Menge (7):

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Aufgrund neuer Berichte und der sich daraus ergebenden zuspitzenden Sicherheitslage diedurch orkische Bedrohungen und der ausbleibenden freiwilligen Beteiligung der hiesigen Bevölkerung, sich am Kampfe zu beteiligen, wird hiermit, mit Erlaubnis unseres Fürsten Johann II von Kait, eine Zwangsrekrutierung durchgeführt. Alle Männer und Frauen in fähiger Verfassung werden hiermit als Rekruten in die Armee eingezogen.
Wir werden nun einen Korridor am Ostausgang des Marktplatzes öffnen (8). Alle, die für diensttauglich befunden werden, werden in ein entsprechendes Sammellager vor der Stadt und alsbald in den Süden zur Ausbildung gebracht. Ich bedauere, dass dieser Schritt notwendig ist.

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Die aufgebrachte Menge begann natürlich sofort, sich faules Obst und andere improvisierte Wurfgeschosse zu greifen und die Soldaten zu bewerfen. Anvinara, Balan und Ruiwen waren sich einig, dass sie damit nichts zu tun haben wollten. Daher beschlossen sie, sich irgendwie an den Soldaten vorbei zu mogeln und sich im Magierturm (9) zu verstecken, um das weitere Geschehen aus sicherer Entfernung beobachten zu können. Thaddeus jedoch weigerte sich die Kranken, die ebenfalls auf den Platz gezerrt worden waren, einfach zurückzulassen. Außerdem war er einer Rekrutierung nicht abgeneigt. Wenn ihr Land sie doch tatsächlich so sehr bräuchte, dass sie derartige Schritte unternehmen…
Den drei anderen war dies relativ egal. Erstmal einen Ausweg aus dem Gedränge und der Gewalt suchen. Der Platz war jedoch vollständig abgeriegelt, durch Klettern oder diverse Häuser war ein Entkommen nicht möglich. So beschlossen sie einen direkteren Weg. Sie versuchten (erfolgreich) die Soldaten (10), die den Zugang zum Magierviertel bewachten, davon zu überzeugen (sehr schwer, ein hoch auf den Immersieg), dass sie sich schon beim Fest eingeschrieben und nur noch auf Marschbefehl gewartet hätten. Daher würden sie nur noch schnell ihre Habseligkeiten holen, bevor sie sich im Sammellager melden. Die Soldaten waren verdutzt, ließen die 3 jedoch durch.



Die Unruhe auf dem Marktplatz nahm derweil Züge eines gestandenen Aufruhrs an. Steine flogen und Soldaten mussten sich wütenden Angriffen aussetzen, zogen jedoch noch immer nicht ihre Waffen, sondern drängten die Dorfbewohner nur mit ihren Schilden wieder zum Marktplatz. Einer der Soldaten an der Seite des Herolds trat hervor. Stoisch ertrug er einige schmerzhafte Treffer der improvisierten Wurfgeschosse, bevor er seine Stimme erhob.

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Hört mich an, Bürger von Grünhain. Ich bin Sergeant Llane von der Armee von Kait. Wir würden diesen Schritt nicht wählen, wenn die Situation nicht ernst wäre. Die Orks werden schon bald eine ernstzunehmende Gefahr darstellen und ohne gut ausgebildete Kämpfer, Heiler und Unterstützungstruppen werden wir ihnen wenig Widerstand entgegensetzen können. Niemand von uns will dies hier wirklich tun. Aber wir sind dazu gezwungen um Kait zu schützen, zu dem auch Grünhain gehört. Ihr werdet ausgebildet um eure Heimat beschützen zu können, nicht um unsere friedlichen Nachbarn zu überfallen oder die Machtgelüste eines gleichgültigen Tyrannen zu befriedigen. Und wenn die Orkbedrohung beseitigt ist, so verspreche ich, bei meiner Ehre und der Ehre unseres Fürsten, könnt ihr heimkehren zu euren Familien und euer gewohntes Leben weiterführen, falls ihr die Armee dann verlassen wollt. Ich bitte daher nochmals inständig um eure Hilfe.

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Als Zeichen der Demut fiel Llane vor den Dörflern auf die Knie. Varian, der bemerkte, dass sein Sergeant die Menge merklich beruhigt hatte, fiel ebenfalls ein. Die Grünhainer begannen nun miteinander zu diskutieren. Einige, so konnten die 3 aus dem Turm heraus feststellen, entschlossen sich sogar, sich direkt freiwillig zu melden (11) (darunter die Schmidt-Vierlinge (ausgerechnet die!!!! Will der SL nun, dass sich die SC freiwillig melden oder nicht?  ???)). Sie entschieden sich daher, auch wieder zum Marktplatz zu gehen und mit Thaddaeus zu beratschlagen, was der Spielleiter eigentlich will ob es nicht doch eine gute Idee wäre, sich für die Verteidigung zu melden. (Off-Character-Diskussion: „Der SL ist böse. Er wird unsere Stadt zerstören, wir sollten uns vielleicht besser ausbilden lassen!“ vs. „Der SL ist böse. Wir müssen bleiben um unsere Stadt zu verteidigen!“ Ich streite natürlich jede klischeehafte Wendung ab. ;D) Nach langer Diskussion entschlossen sie sich jedoch für eine freiwillige Einschreibung. Dort wurde ihnen erklärt, dass sie noch einige Habseligkeiten einpacken konnten, bevor es am nächsten Tag ins Ausbildungslager weitergehen würde.



So gingen sie einzeln nach Hause (12) (13) (14) (15), packten ihre sieben Sachen und verabschiedeten sich. Jeff fragte sich, wie er ohne Anvinara auskommen sollte, er würde niemals wieder eine so gute Kellnerin finden. Feredir zuckte verwirrt mit den Achseln, ob der Tatsache, dass Ruiwen für Menschen in den Krieg ziehen wollte. Balan hatte keine Ahnung, wo sein Meister mal wieder unterwegs war, also hinterließ er ihm einen kurzen Brief. Und Thaddaeus verabschiedete sich tränenreich von seiner Großmutter, die ihm eine Schatulle mit einem Siegel gab (Baum vor Spinnennetz) sowie einen Brief dazu. Verwirrt packte Thaddaeus beides ein, bevor er ging, da er immer gedacht hätte, sein Vater wäre spurlos verschwunden.



Wenige Tage später erreichten die Helden mit den anderen Rekruten das Ausbildungslager im Süd-Osten Kaits, unweit von der Hauptstadt Kait’lor (Karte von Kait, Mein Dank an Thaddaeus, der aus meiner kruden Skizze eine künstlerisch wertvolle Karte geschaffen hat. Aufgrund ihrer Größe gebe ich hier mal nur den Link an). Dort wurden sie zunächst hinsichtlich ihrer Fähigkeiten in verschiedene Ausbildungstrupps eingegliedert und erhielten eine Einweisung, wo sie sich zu melden hatten um ihre jeweilige Ausrüstung und Ausbildung zu erhalten.



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Die Helden erhielten EP für:
- je 200 EP für die Rekrutierung und zur Ausbildung als „Soldat Kaits“
- 60 Gold als Sold für 6 Monate

Leider Glücklicherweise war niemand ein „Querulant“ (25 EP für den Versuch, Soldaten auf dem Marktplatz zu verprügeln und Randale anzuzetteln)
Außerdem hatten wir keine „Kriegsdienstverweigerer“ (50 EP, falls sich jemand geweigert hätte, in die Armee einzutreten, wäre dies die Abenteuerbelohnung gewesen)

Aufgrund der sechsmonatigen Ausbildung konnte jeder der Helden auf Stufe 3 aufsteigen. Damit sollte eine gute Grundlage für die kommenden Eskalationen vorhanden sein.  ;D

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Antw:[Kampagnenbericht] Aspekte der Magie
« Antwort #7 am: 08. September 2017, 13:21:04 »

Sintholos, mir ist noch einmal kurz zum Thema "Neue Medien" eingefallen…

Vielleicht hast du ja Lust einen Online-Vlog zu machen, indem du eine kurze Synopsis der Geschehnisse festhältst?
 
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Sintholos

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Antw:[Kampagnenbericht] Aspekte der Magie
« Antwort #8 am: 09. September 2017, 12:08:10 »

Sintholos, mir ist noch einmal kurz zum Thema "Neue Medien" eingefallen…

Vielleicht hast du ja Lust einen Online-Vlog zu machen, indem du eine kurze Synopsis der Geschehnisse festhältst?
 

Das könnt man mal probieren. Ich beles mich mal, wie sowas genau gemacht wird und was man dafür braucht. Falls ich mit dem Resultat einigermaßen zufrieden bin, kann ich ja nochmal Rückmeldung geben.

Sintholos

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Antw:[Kampagnenbericht] Aspekte der Magie
« Antwort #9 am: 15. September 2017, 20:03:07 »

Disclaimer: Die folgenden Gegebenheiten finden unabhängig voneinander in der Zeit zwischen dem 10. Laubfall und dem 28. Schauern statt... Viewer Discretion Is Advised...

Die Ausbildung

Bei der Verlegung ins Ausbildungslager betrachtete Thaddaeus die von seiner Großmutter überreichte Schatulle und den Brief. Er ließ Balan nachschauen, ob etwas Magisches in der Schatulle ist, der Selbiges feststellen konnte und die Anfrage daher bejahte. Vorsicht war also geboten. Vielleicht sollte man doch erstmal den Brief lesen (siehe Anhang). Darin erklärte Thaddaeus‘ Vater (Thoralf Olafson), warum er die Familie verlies und dass sich in der Schatulle ein altes ehemals verschollenes Familienerbstück befindet: Das Leuchtende Messer (Ein Dolch bzw. eher ein Buttermesser, in den der Zauber „Licht“ eingebettet ist). Außerdem fordert sein Vater ihn auf, nicht nach ihm zu suchen, sondern das Erbstück zu bewachen und auf ihn zu warten. Es ist unsicher, ob dieser Brief Thaddaeus nicht eher angestachelt als von seinem Plan, seinen Vater zu finden, abgebracht hat.  ???



Vor Ort erhielten sie neben Informationen und Aurüstung zusätzlich eine Soldatenfibel, die sie mit grundlegenden Doktrin des Kaiter Militärs und seiner Organisation vertraut machte (WG: Militärkunde I, siehe nochmal Anhang). Ich möchte nochmals betonen, dass sich hier eine Menge vom Original-DS-Hintergrund unterscheidet.  :-X
Im Zuge ihrer sechsmonatigen Ausbildung wurden unsere Helden außerdem in verschiedene Ausbildungstrupps verteilt. Jeder der Charaktere musste dort so seine eigenen 3 Konflikte/Situationen bestreiten, die einen Einfluss auf das weitere Spiel haben werden.

Anvinara:
Am ersten Ausbildungstag wurden die Rekruten, die vornehmlich im Nahkampf ausgebildet werden sollten, von ihrem Ausbilder Garm, einem Bärenmenschen, in Reih und Glied aufgestellt und begutachtet. Anvinara stellte dabei fest, dass Willard, der große und starke Kämpfer der Schmidt-Vierlinge und nun ehemalige Stadtgardist, neben ihr stand. Als er Anvinara erkannte, entgleiste sein Gesicht kurz vor Schreck und verzerrte sich dann zu einem schiefen Lächeln und einem kaum merklichen Nicken. Anvinara reagierte darauf nur mit einem Naserümpfen und drehte sich mit einem grimmigem „Hmpf!“ weg.
Nach einigen Wochen Grundlagentraining (Schwerter sind am Heft, nicht an der Klinge anzufassen!!! Nein, das heißt nicht Blutrinne!!! Heb den Schild, der ist zu deinem Schutz da!!!) wurden die Rekruten in Paare zum Sparringskampf aufgeteilt. Anvinara wurde Willards Partner. Sie stellte nach ein paar ausgetauschten Schlägen und Hieben fest, dass Willard sich merklich zurückhielt und unkonzentriert wirkte. Bevor der die kämpfenden Rekruten inspizierende Garm an dem Paar vorbei kam, warf Anvinara überraschend Willard nieder. Dann reichte sie dem Überrumpelten die Hand, half ihm auf und flüsterte ihm zu, dass er sich besser mehr Mühe geben solle. Als Garm bei ihnen eintraf schenkten sie sich bereits nichts mehr.
Wenige Wochen vor Abschluss der Ausbildung kanalisierte sich die Ablehnung einiger Rekruten gegen Anvinara in einer hitzigen Diskussion. Die meisten Rekruten meinten, dass sie mit einer Frau nicht in vorderster Schlachtreihe stehen wollten, da sie als Frau viel zu schwach sei um ihre nahestehenden Kameraden zu schützen und ihre Schläge nicht kräftig genug wären um ihre Feinde niederzustrecken. Willard, der ihre Fähigkeiten zu Genüge kannte, verteidigte sie, indem er ihre Präzision und Kraft betonte. Anvinara unterstrich dies damit, dass sie einen der Krakelenden mit einem Schlag niederstreckte. Als die Anderen geschockt schwiegen und zurückwichen, verließ sie wortlos die Baracke und holte sich in der Messe ein Bier, um den Ärger herunterzupülen.

Balan:
Als die Grundausbildung der Angriffszauberer bereits in vollem Gange war, wurde ihnen überraschend ein weiterer Rekrut zugeteilt: bei Wilhelm, der zuvor den Spähern zugeteilt worden war, wurden latente magische Fähigkeiten festgestellt, als er eine Übungspuppe magisch in Brand steckte. Den anderen Rekruten, die alle bereits Kenntnisse in der Anwendung von Magie hatten, kam dies seltsam vor. Ein angeborenes Talent wird meist durch merkwürdige Ereignisse, wie versehentliches Entzünden oder schwebende Gegenstände, im Umfeld der Person angekündigt. Wilhelm ist dies nach eigener Aussage jedoch nie passiert. Unabhängig davon: Aufgrund mangelnder Erfahrung und Wissens müsste er eine Menge nachholen. Ausbilder Tyron wies daher Balan, der auf eine jahrelange Ausbildung in verschiedenen Disziplinen zurückschauen kann, als Partner zu. Dabei achtete dieser vor allem darauf, dass Wilhelm niemanden gefährdete und half ihm, wenn er Fragen bzgl. Magie hatte.
Beim Training setzte Wilhelm eines Tages eine Attrappe in Brand. Das Problem daran: ursprünglich ging es bei der Übung um die Anwendung von Wasser-Magie und einen hochkonzentrierten Wasserstrahl. Balan, der gerade seine eigenen Übungen vollzog, bemerkte dies und half ihm bei der Beschwörung des Wasserstrahls, indem er ihm Kniffe zur Konzentration zeigte. Dann löschte Wilhelm unter Balans kritischen Blicken eigenständig das Feuer und beendete ohne weitere Zwischenfälle seine Übungen.
Wenige Wochen vor dem Ende der Ausbildung war Wilhelm zutiefst frustriert. Er hatte zwar seine Fähigkeiten allmählich unter Kontrolle gebracht, aber glaubte, dass er im Kampfgetümmel kaum von Nutzen sein würde. Balan wies ihn darauf hin, dass er seinen eigenen Stil finden müsse. Die Magie sei nicht seine einzige Waffe und er solle sich daran erinnern, dass er zuvor auch ohne Magie ein passabler Kämpfer gewesen sei. Daher konzentrierte er sich in den kommenden Wochen auf jene Zauber, für die er ein Talent zu haben schien (Feuerlanze) bzw. die seine bereits vorhandenen Fähigkeiten weiter verstärken würden (Magische Waffe).

Ruiwen:
Das Training der Schützenrekruten bestand vor allem aus Schießübungen. Schneller und präziser Schießen zu lernen, war das Ziel. Ruiwen folgte meist lediglich den Anweisungen von Mowil, ihrem Ausbilder. Eines Tages kam William zu ihr. Er sagte, dass er sie und ihre Schusstechnik beobachtet hätte und wollte wissen, ob er ein paar Tipps von ihr bekommen könnte. Die Form und Schusstechnik, die sie von Feredir erlernt hatte, wären sehr beeindruckend. Ruiwen zögerte kurz, überlegte sich dann aber, dass es für den Erfolg der Armee und des Feldzugs vorteilhaft sei, wenn sie sich alle verbesserten. Daher bot sie ihm an, doch mit ihr gemeinsam zu trainieren.
Wenige Wochen später erwischte Ruiwen einen richtig schlechten Tag. Erst stieß sie sich beim Aufstehen schmerzhaft am Tisch, dann riss ihre Bogensehne und sie hatte natürlich den vorgeschriebenen Ersatz vergessen. William erkannte das Problem und bot ihr eine Ersatzsehne an, bevor der Ausbilder ihre mangelhafte Vorbereitung bemerken konnte. Ruiwen nahm die Sehne dankbar an und betrachtete es als einen Teil der Rückzahlung des Gefallens, den sie ihm durch das individuelle Training tat.
Wenige Tage vor dem Ende der Ausbildung mussten die Rekruten eine Zielschießprüfung ablegen. William traf alle Ziele. Ruiwen jedoch verfehlte das Letzte, wenn auch nur knapp. Sie ist damit zwar immer noch mit Abstand eine der Besten im Kader, aber gerade jubelten alle Rekruten nur William zu, dem dies reichlich unangenehm zu sein schien. Ruiwen ärgerte sich darüber, nicht alle Ziele getroffen zu haben, war sich jedoch sicher, dass sie Mowil ihre Fähigkeiten hinlänglich bewiesen hatte. Und da sie ohnehin nicht gerne im Mittelpunkt stand, war es ihr nur recht, sich wie immer im Hintergrund halten zu können.

Thaddaeus:
Angeregt von Ausbilderin Sora diskutierten die angehenden Heiler eines Abends darüber, wo der beste Standort für einen Heiler im Kampf sei sowie über die Ausrüstung, die dafür jeweils notwendig wäre. Die eine Seite meinte, dass es besser wäre in der Nähe der Frontlinie stationiert zu sein um schnell auf Verwundungen reagieren und eingreifen zu können. Dies setzt jedoch spezielle Zauber (Flackern) bzw. eine stärkere Panzerung voraus, die einen beim Zaubern behindern könnte. Die andere Seite vertrat jedoch die Einstellung, dass ein Heiler lieber in den hinteren Reihen stehen sollte, wo er ungestört seine Zauber wirken kann. Dies ermögliche außerdem eine leichtere Panzerung, die nicht so beim Zaubern behindert, erforderte jedoch Heilfähigkeiten, die auch aus der Entfernung effektiv wären (Heiliges Licht). Wilbur war der Meinung, dass ein Heiler an die Front gehöre. Thaddaeus musste ihm widerwillig Recht geben. Er bevorzugte es zwar ebenfalls eher in den hinteren Reihen zu stehen, aber Präsenz an der Front wäre wichtig, damit man sofort effektive Rettungsmaßnahmen einleiten könnte und nicht nach der Schlacht nur noch die Überreste zusammenkehre.
Wilbur hatte Schwierigkeiten sich die neueren Zauber mit ihren Gesten, Formeln und Ritualen einzuprägen. Thaddaeus erlernte diese jedoch ausgesprochen schnell und hatte dementsprechend keine Probleme. Da seine Großmutter ein ausgewachsenes Helfersyndrom in ihm erweckte hatte, unterstützte Thaddaeus Wilbur daher (obwohl Wilbur keine wunderschöne Frau war) indem er ihm Verbesserungsvorschläge und Anleitung gab.
In seiner Freizeit konnte jeder Rekrut seinen persönlichen Neigungen nachgehen bzw. ein Handwerk lernen, dass er nach dem Feldzug ausüben wollte. Thaddaeus erweiterte sein Wissen in der Alchemie. Als er beim Tränkebrauen nach seiner Kräutertasche griff, stellte er fest, dass er sie verloren haben musste. Nach erfolgloser Suche und aufkeimender Verzweiflung ob des Verlusts eines Geschenks seiner Großmutter, tippte ihm Wilbur auf die Schulter. Dieser hielt ein schlammverkrustetes Bündel hoch, das sich nach näherer Betrachtung als seine Tasche herausstellte. Überglücklich, seine Tasche wiederbekommen zu haben, bedankte sich Thaddaeus und verkündete, dass Wilbur etwas bei ihm gut hätte.

Und so vergingen die 6 Monate der Ausbildung wie im Flug, bis am 28. Schauern des Folgejahres... Fortsetzung folgt...  ;D

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Die Helden erhielten EP für:



nix...  ;D Das hier war nämlich kein Abenteuer, sondern etwas Fluff, den wir zwischen der zweiten und dritten Session ausgearbeitet haben, um die Zeit der Ausbildung mit etwas Leben und Konsequenzen zu füllen. Bald gehts aber weiter mit dem dritten Abenteuer, dass wir bereits angespielt haben.  ::)

Sintholos

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Antw:[Kampagnenbericht] Aspekte der Magie
« Antwort #10 am: 23. September 2017, 08:04:52 »

28. Schauern: Rückkehr nach Grünhain

6 Monate sind vergangen, in denen die Helden sich in ihren jeweiligen Disziplinen weitergebildet haben um ihre Heimat gegen die einfallende Orkhorden verteidigen zu können. Die Verlegung an die Front sollte in wenigen Wochen stattfinden um eine Verteidigung an den Grenzen aufzubauen bzw. die Könige von Frostmarr in ihrem eigenen Land zu unterstützen. Andere Armeeregimenter waren Gerüchten zufolge bereits in den Norden gezogen worden um die Grenzen zu schützen.
Am 28. Schauern wurden die Rekruten unerwartet vor das Lager gerufen. Dort war eine Bühne aufgebaut worden, neben der ein Mann in prunkvoller Rüstung stand, der nur General Killian, der für den Bezirk Grünhain verantwortliche Befehlshaber, sein konnte. Flankiert wurde er von einer kleinen Abordnung seiner persönlichen Leibwache, die auch als Shine Viir bekannt war und einigen Soldaten, denen man die Erfahrung förmlich ansehen konnte. Als die Vollzähligkeit der Rekruten gemeldet wurde, betrat General Killian die Bühne:

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Rekruten!
Wir haben Nachrichten aus dem Norden erhalten: Der Feind hat erstmals die Tundra von Frostmarr verlassen und ist nahe Grünhain in den Dunkelwald eingedrungen. Die nördlichen Gehöfte wurden erfolgreich evakuiert und vor Ort stationierte Truppen konnten bereits einige Orkspähtrupps ausschalten.
Dennoch dürfen wir uns durch diese ersten Siege nicht in Sicherheit wiegen lassen, denn sollten sich die Orks im Dunkelwald eingraben, so werden sie noch für lange Zeit ein Ärgernis bleiben. Daher werden ich und meine Garde noch heute gen Norden aufbrechen um die Verteidiger zu unterstützen.
Eure Ausbilder haben mir versichert, dass ein jeder hier ausreichend kampfbereit für diesen Gegner ist. Da das zu erwartende Gelände jedoch unwegsam und schwer einsehbar ist, wird es uns kaum möglich sein, in traditioneller Schlachtformation zu kämpfen. Aus diesem Grund werdet ihr nun in flexiblere Kampfgruppen eingeteilt und einem erfahrenen Veteranen als Anführer zugeteilt. Danach habt ihr nur kurze Zeit um euch genauer kennen zu lernen, denn morgen werdet ihr euch ebenfalls Richtung Norden begeben und im bisher eingerichteten Aufmarschlager weitere Befehle erwarten.“
Kämpft gut und aufrecht, für Kait!

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Der General verließ die Bühne unter dem zaghaften Jubel einiger Rekruten. An seine Stelle trat ein Herold des Militärs. Auch er richtete seine Ansprache an die Rekruten:

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Horchet auf! Ich werde euch nun in die soeben erwähnten Angriffstrupps einteilen. Zunächst werde ich die Truppnummer verkünden. Darauf folgen der zugehörige Truppleiter (er weist in Richtung der Veteranen) sowie die ihm zugeteilten Soldaten. Danach packt ihr eure Sachen und begebt euch zu den eurem Trupp zugewiesenen Zelten für den morgigen Abmarsch.

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Die Helden hatten sich im Getümmel getroffen, da ein Stehen in Reih und Glied nicht gefordert gewesen war. Sie begannen das gerade Gehörte zu diskutieren, als plötzlich:
„Trupp 14, Sergeant Llane, Anvinara, Balan, Ruiwen, Thaddaeus, Wilbur, Wilhelm, Willard, William!“
Die Helden erinnerten sich dunkel an Llane. Thaddaeus hatte noch ein klares Bild von ihm, da er der einzige war, der die Rathausansprache von Llane direkt gesehen hatte. Und die 4 vom Erntekampf waren auch noch dabei... Unabhängig davon gingen sie zu ihren jeweiligen Baracken, wo sie bisher untergebracht gewesen waren und trafen nach und nach bei den zugewiesenen Zelten ein. Dort wurden sie bereits von Sergeant Llane und den Vierlingen empfangen. Anvinara erntete von Willard ein unmerkliches Nicken. Balan und Ruiwen wurden freundlich von Wilhelm bzw. William empfangen. Thaddaeus, der als letzter eintrudelte, wurde von Wilbur grinsend herbei gewunken.

       

(Bzgl. Begleiter in meinen Hausregelbeitrag schauen.)

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der Soldaten stellte sich auch Llane vor. Er war gebürtiger Grünhainer, vor etwa 20 Jahren dem Militär beigetreten. So hatte er die Jahre im Dienste der Armee verbracht, den bewaffneten Nahkampf gelernt und war gegen gefährliche Bestien und Banditen zu Felde gezogen.
Die Helden und ihre Begleiter erhielten Proviant für mehrere Tage sowie 2 Allheilungsschriftrollen für die Heiler.
Am 1. Blühn brach der Rekrutentross bei Kait’lor auf und erreichte am 4. Blühn die Ausläufer Grünhains nach ereignisloser Reise. Als sie sich näherten, breitete sich Unruhe im Glied aus. Die Höfe, die Grünhain umgaben, waren vollständig verlassen. Auf den Feldern und Weiden war niemand zu sehen, dabei hätte die Feldarbeit schon seit einer Weile wieder beginnen müssen. Auch die Helden bemerkten dies. Sie meldeten dies Sergeant Llane, doch der tat dies damit ab, dass der General wohl aus Sicherheitsgründen auch die Höfe südlich von der Stadt Grünhain evakuiert hätte. Vornehmliches Ziel sei die Sicherheit der Bevölkerung, da könnte er sich dies durchaus vorstellen (überzeugend klang er für die Helden nicht.).
Als der Tross sich der Stadt näherte, bemerkten die Helden, dass Rauch in alarmierendem Maße von der Stadt aufstieg. Die Truppführer versammelten sich und beschlossen, in breiter Formation auf die Stadt zuzugehen und dann einzelne Trupps zur Erkundung hineinzusenden (1). Sie näherten sich also weiter der Stadt und drangen dann in diese vor.
Die Stadttore (2) waren offen, aber nicht gewaltsam geöffnet worden. Überall verstreut lagen Stadtbewohner, die gewaltsam niedergestreckt worden waren. Die Trupps teilten sich auf. Unsere Helden wurden unruhig. Vor allem Thaddaeus wollte sofort ins Magierviertel um nach seiner Großmutter zu sehen. Vom Südtor gingen sie an der Feuerwehr vorbei Richtung Marktplatz. Ringsum waren die Haustüren aufgebrochen und gestürmt worden. Überall lagen Tote.



Der Trupp wandte sich auf dem Marktplatz (3) in Richtung des Magierviertels. Dort untersuchten sie eine der Leichen (4). Thaddaeus stahl sich derweil (von Sergeant Llane unbemerkt) davon, um nach dem Haus seiner Großmutter zu sehen. Wilbur folgte ihm um ihn im Auge zu behalten. Der Stadtbewohner war von einer großen scharfen Klingenwaffe niedergestreckt worden. Dies löste Stirnrunzeln bei dem Rest des Trupps aus. Orks waren nicht dafür bekannt, ihre Waffen gut zu warten. Eine so scharfe Waffe wäre sehr ungewöhnlich. Außerdem war der Erschlagene noch nicht lange tot. Auch die Tatsache, dass viele der von einem Brand betroffenen Gebäude noch stark glommen bzw. stellenweise sogar noch brannten, wies darauf hin, dass der Angriff erst vor relativ kurzer Zeit stattgefunden haben musste.
Thaddaeus betrat mit Wilbur das Magierviertel und musste feststellen, dass dies ebenfalls dem großen Brand zum Opfer gefallen war. Nur der Magierturm Olfgards stand noch, schien jedoch innen ebenfalls gebrannt zu haben. Das Alchemielabor war der wahrscheinliche Ursprungsort des Feuers. Es war quasi wie bei einer Explosion auseinandergerissen worden. Das Feuer hatte sich ausgebreitet und auch das Haus von Thaddaeus Großmutter (5) erreicht, dass komplett niedergebrannt war. Ungläubig stand er davor und begann dann wie wahnsinnig in der Asche zu wühlen.
Der Trupp bemerkte Thaddaeus und Wilbur in der Asche nicht, sondern wandte sich in Richtung des Magierturms (6). Als sie die schief hängende Tür öffneten, sahen sie 4 Orks, die lustlos in den Trümmern wühlten und sich in ihrer gutturalen Sprache verständigten. Merkwürdigerweise prangte auf der Stirn jedes Orks ein unheimlich leuchtendes Symbol: ein schwarzer Stern. Das Mauerwerk des Turmes schien noch gut intakt zu sein, der Innenraum hatte jedoch merklichen Schaden erlitten. So war eine Decke eingestürzt und hatte damit den Zugang zu den oberen Stockwerken vollkommen blockiert.
Balan und Wilhelm zögerten nicht lange und sandten Feuerstrahlen und –lanzen in Richtung der Orks. Ruiwen und William sandten ein paar Pfeile hinterher. Danach stürmten Anvinara, Willard und Llane den Orks entgegen. Die Orks, vollständig überrumpelt, zogen zunächst ihre Waffen. Anvinara empfahl, einen der Orks zur Befragung gefangen zu nehmen. Balan stimmte sofort zu.
Nach kurzen Kampf (3 Runden) lagen 3 Orks erschlagen, verbrannt und erschossen am Boden. Das Mal auf ihrer Stirn war zum Zeitpunkt ihres Ablebens verschwunden. Der Vierte Ork hingegen war von Anvinara bewusstlos geschlagen worden. Bei einem der Orks fanden sie ein modriges Seil von 9m Länge. Balan testete es und befand es für ausreichend geeignet um den bewusstlosen Ork damit zu fesseln.
Anvinara weckte den gefesselten Ork mit einer Ohrfeige. Dieser begann in seiner Sprache zu fluchen. Balan machte dem Ork mit Händen und Füßen klar, dass sie ihn freilassen würden, wenn er ihnen sagen würde, was sie wissen wollten. Der Ork schien einverstanden und berichtete ihnen, dass die 4 Orks nicht alleine gewesen waren, sondern mit anderen gekommen waren und nur mal schauen sollten, was hier so los wär. Sie hätte nicht den Auftrag gehabt hier zu plündern oder zu morden. Nur mal schauen. Nachdem die Neugier der Helden befriedigt war, zog Balan sein Schlachtbeil. Der Ork krakelte etwas, dass niemand mehr verstand und Balan tötete den Ork. Das Mal mit der schwarzen Sonne auf der Stirn des Orks verschwand sofort.
Llane war in der Zwischenzeit aufgefallen, dass jemand im Glied fehlte. Er fand Thaddaeus in der Asche des Hauses und prügelte ein wenig Verstand in ihn hinein, bevor er Thaddaeus mit Wilburs Hilfe zum Magierturm bugsierte (7). Dort sprachen sie sich über das weitere Vorgehen ab. Balan opferte eine seiner alten Zaubertrickrollen um ein Signal abzugeben. Die Trupps in der Stadt versammelten sich alsbald auf dem Markt (8). Einige wenige Trupps waren auch auf einzelne Orks oder Goblins gestoßen. Es hatte jedoch keine Verluste oder größere Verletzungen gegeben. Man war sich einig die Stadt weiter zu untersuchen. Gebiete wurden aufgeteilt.
Trupp 14 sollte sich die Garnison vornehmen. Auf dem Weg zur Garnison bat Anvinara im Gasthaus (9) vorbeisehen zu dürfen. Sergeant Llane war nach Thaddaeus Ausbruch jedoch nicht in Stimmung für Gefälligkeiten oder Abweichungen vom Plan. Daher gingen sie durch die ermordete Stadt direkt zur Garnison (10).



Wird fortgesetzt...

Sintholos

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« Antwort #11 am: 17. Oktober 2017, 20:31:37 »

Es hat etwas gedauert mit dem Bericht, aber nun geht es weiter... :D

Vor der Garnison (11) untersuchten die Helden die dort liegenden Toten. Wie auch schon bei den anderen, die sie untersucht hatten, waren die Einwohner von großen Schwertern, Hämmern oder Äxten niedergemacht worden. Überlebende waren auch hier nicht zu finden…



Sergeant Llane gab Anvinara und Willard den Befehl, das Tor zur Garnison, aufzustoßen. Willard zögerte jedoch. Als ehemaliger Stadtgardist fürchtete er sich vor dem, was seinen Kollegen zugestoßen sein möge. Immerhin hatten sie bisher noch kein Mitglied der Miliz gefunden. Anvinara konnte ihn jedoch ermutigen und zusammen öffneten sie das Tor.
Auf dem Garnisonsgelände (10) setzte sich das Trauerspiel fort: Die Gardisten lagen erschlagen am Boden. Sie schienen in Reih und Glied gestanden zu haben, als sie aus heiterem Himmel angegriffen und niedergestreckt worden waren. Die vorderen Reihen hatten nicht einmal die Gelegenheit gehabt, die Waffen zu ziehen. Jene, die Widerstand hatten leisten können, waren jedoch ebenfalls niedergemacht worden. Willard und William waren schockiert, ihre ehemaligen Kollegen in diesem Zustand vorzufinden, obwohl es zu erwarten gewesen war. Die Gruppe ermutigte erfolgreich die beiden ehemaligen Gardisten, ihnen bei der Untersuchung der Gardisten zu helfen. Die Toten wiesen, wie alle anderen Dorfbewohner, Wunden von großen Zweihändigen Waffen auf.
Thaddaeus betrat das Verwaltungsgebäude der Garnison (12). Dort fand er Patrouillen- und Dienstpläne der Gardisten sowie Versorgungslisten und weitere bürokratische Papiere. Der letzte Eintrag fand am 2. Blühn, 2 Tage zuvor statt. Willard und William wurden gefragt, ob sie wüssten, dass einer der Gardisten ein Tagebuch geführt hätte, dass Aufschluss über die Geschehnisse hätte geben können. Dies war ihnen jedoch nicht bekannt. Im Allgemeinen neigten die Gardisten dazu, so etwas als unprofessionell oder weichlich abzustempeln.
Nachdem sie eine Weile weiter die Gardisten auf Hinweise untersucht hatten, rief William Willard herbei. Er hatte Hauptmann Trak gefunden. Der Rest des Trupps wurde von dem Ruf ebenfalls angelockt. Die beiden knieten neben einem Seeelf in Uniform mit blondem kurzem Haar und noch geöffneten grünen Augen. Bei der Bemerken-Probe scheiterten Anvinara und Thaddaeus haarsträubend: wenn sie diesem Elf schon einmal begegnet sein sollten, so hat er keinen wie auch immer gearteten Eindruck auf sie gemacht. Balan meinte, ihn hin und wieder in der Stadt auf Patrouille gesehen zu haben. Nur Ruiwen konnte sich genauer erinnern: Dies war der mysteriöse Grüne Mann vom Erntekampf, dem sie die Feder aus der Tasche gezogen hatte: Ezelner, seines Zeichens Leutnant der Stadtwache und Stellvertreterdes Hauptmanns. Er hatte schwere Verletzungen davongetragen. Willard wendete sich mit den Worten: „Der ganze Ärger… alles umsonst…“ vom Toten ab. Auf Nachfragen reagierte er abweisend. Balan und Ruiwen konnten jedoch Wilhelm und William davon überzeugen, sie zumindest später aufzuklären. Bei genauerem Hinsehen konnten sie eine schwarz-lila Substanz an der Spitze des gebrochenen Schwertes von Ezelner finden, die Thaddaeus in ein Fläschchen abfüllte, die zuvor Weihwasser enthalten hatte. Daraufhin begann der Inhalt sofort zu reagieren und einen ekelerregenden Qualm auszustoßen. Sergeant Llane, den Vierlingen, Anvinara und Ruiwen war dies nicht geheuer, sodass sie sich zum Garnisonstor zurückzogen. Balan versuchte Thaddaeus die Flasche abzunehmen und wegzuwerfen, scheiterte jedoch an der vom Starrsinn erhöhten Kraft des Heilers. Während der darauffolgenden Diskussion hörte der Qualm auf. Das Weihwasser und die Substanz, die wahrscheinlich dämonischen Ursprungs war, hatten sich gegenseitig neutralisiert.
Der Sergeant beschloss nun den Trupp ins Rathaus (12) zu führen. Vielleicht würden sie in den Akten und Archiven etwas zu den letzten Momenten der Stadt finden.
In der Eingangshalle des Rathauses teilten sie sich auf. Balan und Thaddaeus spähten rechter Hand in den Ratssaal (13), der teilweise eingestürzt war. Dort war weiter nichts zu finden. Linker Hand war ein Gang, in dem Bänke standen. Dort warteten die Amtsgänger normalerweise um aufgerufen zu werden. Die Türen waren offen. In jedem der zwei Räume war ein Ork, der lustlos in den Papieren wühlte. Der Trupp versuchte die Beiden mit gezielten Schüssen aus den Räumen auf den Gang zu locken. Als dies nicht exakt aufging, stürmte Llane den Orks entgegen. Der Kampf war kurz und schmerzlos, sie leisteten kaum nennenswerten Widerstand. Wie schon bei den Orks im Turm, hatten die Orks zunächst ein Mal mit einer schwarzen Sonne auf der Stirn besessen, dass jedoch in dem Moment verschwand, als sie ihr Leben aushauchten.



In den Schränken fanden sie nur Akten wie Geburtsurkunden, Meldebescheinigungen und dergleichen. Da das Erdgeschoss nun gesichert schien, beschlossen sie, in die obere Etage (14) zu gehen. Dort konnten sie die Balustrade (15) sehen, von der aus der Herold vor wenigen Monaten die Zwangsrekrutierung ausgerufen hatte. Außerdem befand sich hier das Archiv (16) und das Büro des Bürgermeisters (17).
Vom Gang aus konnten sie das Geschimpfe eines Orks hören. Als sie sich anschlichen und um die Ecke spähten, sahen sie einen großen Orkboss, der auf etwas hinter dem Schreibtisch des Bürgermeisters einredete. Außerdem standen 6 gut gerüstete Orks, offensichtlich seine Leibwächter, gelangweilt im Raum, behielten jedoch die Tür nicht im Auge. Nach einer kurzen Taktikbesprechung beschlossen sie wieder die Orks in den Gang (18) herauszulocken um so ein besseres Schussfeld zu bekommen. Die Orks wichen jedoch im Handgemenge wieder in den Raum zurück, sodass Ruiwen und Balan ihre vorteilhaften Positionen aufgaben und langsam nachfolgten. Die Orks kämpften verbissen und fügten Anvinara und Sergeant Llane mehrere Wunden zu, die Thaddaeus und Wilbur jedoch problemlos heilen konnten. Als die Leibwache schließlich tot am Boden lag, begriff der Anführer seine Lage und sprang aus dem Fenster an der Rückseite des Büros (19). Der Trupp setzte nach, und sah den Boss hinter dem Rathaus Richtung Palisade rennen. Eilig abgefeuerte Pfeile und Feuerstrahlen verfehlten jedoch ihr Ziel.
Sie setzten jedoch nicht zur Verfolgung an. Einerseits war sich Sergeant Llane sicher, dass der Boss nicht entkommen würde, da noch andere Trupps in der Stadt unterwegs, die Tore abgeriegelt und der Boss schwer verletzt waren. Außerdem hatten sie hinter dem Schreibtisch den Diskussionspartner des Orks gefunden. Ein schwer verletzter Bürgermeister Cecil stammelte unverständliche Worte in Richtung der Soldaten, bevor er die Augen schloss. Thaddaeus verwendete eine seiner Allheilungsschriftrollen. Am regelmäßigen Atem des Bürgermeisters konnten sie erkennen, dass er glücklicherweise am Leben, wenn auch aktuell bewusstlos war. Später würde er vielleicht Auskunft über die Geschehnisse geben können.
Auf dem Schreibtisch stellte Thaddaeus noch das Buch der Stadt mit allen gemeldeten Einwohnern der Stadt sicher. Die letzten Eintragungen berichteten jedoch nur von der Ankunft des Generals in Grünhain. Weitere Eintragungen fehlten, das Buch war damit ebenso aktuell wie die Patrouillenpläne aus der Garnison. Dann trugen sie Cecil aus dem Rathaus und der Stadt zum Tross vor der Stadt.  Nachdem die Stadt als von Orks gesäubert angesehen wurde, ließen sie es sich nicht nehmen, nochmal in der Schenke vorbeizusehen. Dort konnten sie sich schweren Herzens von Jeffs Ableben überzeugen. Im Laufe des Abends wurden die Dorfbewohner von den Grünhainer Rekruten nach und nach identifiziert und Scheiterhaufen errichtet um sie traditionell zu bestatten. Dabei wurden die Namen der 1428 gefundenen Stadtbewohner vorgelesen. Außerdem wurden 30 Personen bestattet, die nicht identifiziert werden konnten und wohl Reisende oder Händler gewesen sein mögen. Weitere 85 Personen galten als vermisst. Darunter Balans Meister Olfgard (der wohl wie so oft einfach nicht da gewesen war), Ruiwens Vetter Feredir (der sich höchstwahrscheinlich geweigert hätte in der Stadt „in Sicherheit“ gebracht zu werden) und Thaddaeus Großmutter Jaga (die wahrscheinlich in ihrer Hütte vollständig verbrannt ist). Jeff, der Gastwirt, war ebenso unter den Toten wie die Familie der Vierlinge. Bei der Verbrennung erklärte William, den „Ärger“ den sie mit Ezelner gehabt hätten. So hätte sich dieser unheimlich in Anvinara verliebt, jedoch nie den Mut gehabt sie anzusprechen oder ihr seine Gefühle zu gestehen. Er ging regelmäßig in die Schenke um sie zu sehen, gab großzügiges Trinkgeld, schwärmte den anderen Gardisten von ihr vor und beklagte sein Schicksal, da sie zu gut für ihn sei und keine Chance für ihn bestünde. Als die Vierlinge sein Gejammer schließlich satthatten, wurde ein einfacher „Mamsell in Nöten“ Plan gesponnen: Sie würden in die Schenke gehen und Anvinara bedrängen. Ezelner würde heldengleich einschreiten, die Halunken bezwingen und so ihr Herz gewinnen. So viel zum Plan, denn Ezelner bekam kalte Füße und erstarrte. Als sie dies bemerkten, suchten sie schnell das Weite. Wer hätte gedacht, dass sie dadurch auch ihren sicher geglaubten Sieg im Erntekampf verlieren würden…?
Nachdem alle Toten bestattet worden waren, zog der Tross bedrückt weiter ins Aufmarschlager…


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Die Helden erhielten individuell EP:
- Anvinara: 84 EP (getötete Orks im Magierturm)
- Balan: 84 EP (getötete Orks im Magierturm)
- Ruiwen: 84 EP (getötete Orks im Magierturm)
- Thaddaeus: 20 EP (untersuchte Orte: Yagas Haus)
Die Helden erhielten zusammen EP:
- je 20 EP für untersuchte Orte (Magierturm, Schänke, Garnison, Rathaus) = 80 EP
- je 126 EP für getötete Orks und 62 EP für Orkboss „Grimgar“
- Glücklicherweise war Bürgermeister Cecil „Der Überlebende“: 25 EP
- Sie erfuhren von dem Auslöser für das schlechte Betragen der Vierlinge, „Der Grüne Mann“: 25 EP
Insgesamt macht dies:
402 EP für Anvinara, Balan und Ruiwen
338 EP für Thaddaeus

Damit konnte jeder unserer Helden auf Stufe 4 aufsteigen. Wir haben die darauf folgende Runde schon gespielt, der Kampagnenbericht sollte also bald kommen.  ;D

SeoP

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Antw:[Kampagnenbericht] Aspekte der Magie
« Antwort #12 am: 17. Oktober 2017, 20:36:24 »

cool.
Vielen Dank für den schönen Bericht
Gespeichert
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Sintholos

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Antw:[Kampagnenbericht] Aspekte der Magie
« Antwort #13 am: 25. Oktober 2017, 12:49:22 »

6. Blühn: Aufmarschlager

Grünhain wurde vernichtet und die niedergeschlagenem Soldaten trafen letztendlich im Aufmarschlager ein. Dort fanden sie eine kleine Zeltstadt vor, eingefasst von einem akkuraten Palisadenwall und Wachtürmen. Von ihren Truppführern wurden sie zu dem ihnen am Eingang zugewiesenen Bereich geleitet und bauten ihre Nachtlager auf.
Kurze Zeit später verabschiedete sich Sergeant Llane von seinem Trupp um mit anderen Truppführern beim General Meldung zu machen, Informationen zu beschaffen (z.B.: wieso Grünhain angegriffen werden konnte) und weitere Befehle einzuholen. Trupp 14 blieb derweil nichts Weiteres, als auf die Rückkehr ihres Anführers zu warten. Da das aber ziemlich langweilig wäre, beschlossen sie, ein bisschen das Lager zu erkunden und ihrerseits Informationen einzuholen.
Balan und Thaddaeus gingen zum Quartiermeister. Dort versuchten sie ihm Vorräte, Schriftrollen, Tränke oder bessere Waffen aus dem Kreuz zu leiern. Als der Quartiermeister jedoch die Truppnummer erfuhr, blätterte er nur in einem Wust aus Nummern und verkündete, dass er keine Freigabe zur Zuteilung für diesen Trupp erhalten habe. Daher könne er ihnen keine weitere Ausrüstung geben, bis er nicht Selbige erhalten habe. Nur allgemeine Vorräte wären verfügbar. Thaddaeus beschloss, etwas Lampenöl mitzunehmen, dass er später für seine Alchemie oder als Wurfgeschoss einsetzen könnte. Danach suchten die beiden Zauberwirker nach anderen Magiern, die ihnen eventuell einige Zauber zeigen konnten. Thaddaeus zeigte kein großes Interesse an den verfügbaren Zaubern. Balan lernte jedoch von einem Magier den Zauber Springen. Dieser freute sich sichtlich darüber, dass jemand diesen Zauber lernen wollte, da er doch im Kampf wenig Relevanz besäße (bzw. dem Magier einfach die Fantasie für ihren kreativen Einsatz).



Derweil begaben sich Anvinara und Ruiwen in die Messe. Dort ließen sie sich von üppigen Frauen einen undefinierbaren Eintopf (Korn, Speck und Käse!?) in grobe Schalen schaufeln. Dann setzten sie sich provokativ neben ein paar Soldaten von anderen Regimentern. Diese fragten sie selbstverständlich gleich nach den Vorkommnissen der letzten Tage. Die Soldaten vom 10. Farlorn berichteten davon, dass vor wenigen Tagen Späher der Leibgarde des Generals, die sogenannten Shine Viir, eine größere Orkstreitmacht im Dunkelwald ausgemacht hatten. Der General hatte sofort reagiert, eine massierte Streitmacht gebildet und war den Orks entgegengezogen. Der Kampf war nur von kurzer Dauer. Die Anzahl der Orks war wesentlich geringer als erwartet und der Widerstand nahezu vernachlässigbar gewesen. Aber wie sich nun herausstellte, war wohl ein nicht zu verachtender Teil der Orks an der Streitmacht des Generals und dem Sperrgürtel vorbeigeschlichen und hatte das unzureichend geschützte Grünhain angegriffen. Stirnrunzelnd nahmen die beiden Elfen das erstmal so hin.
Danach gingen die Beiden, wie Balan und Thaddaeus, zum Quartiermeister. Dort versuchte Anvinara eine Armbrust zu erhalten, wurde jedoch aus den schon zuvor genannten Gründen abgewiesen. Auf dem Rückweg kamen sie bei den Kriegsmaschinen vorbei. Dort arbeiteten einige Zwerge daran, die Katapulte und Pfeilschleudern gangbar zu machen. Als die beiden die Zwerge nach Ausrüstung fragten, gaben diese genervt zurück, dass ihr Handwerk nicht das Schmieden von Waffen und Rüstungen sei, sondern das Warten und Bedienen, dieser „Schrotthaufen“, die ihrer Aufmerksamkeit nicht würdig seien. Außerdem, neben der mangelhaften Qualität, wäre der Nutzen ohnehin zu bezweifeln, da sie in dem unwegsamen Gelände kaum transportierbar waren… bei einer Belagerung müsse man die Maschinen wieder demontieren, fortschaffen und am Einsatzort neu montieren. Darum (und so beendeten sie ihren wütenden Redefluss) hätten sie nun auch keine Zeit, sich weiter mit ihnen zu beschäftigen. Die Helden beschlossen, langsam wieder zu ihrem Lager zurückzukehren.



Dort entdeckten sie die Truppführer der anwesenden Regimenter, die wieder zu ihren Trupps zurückkehrten. Dabei sahen sie das erste Mal einige der Shine Viir aus der Nähe: Schwer gerüstete Soldaten in üppig verzierten Rüstungen, die große Waffen trugen, vornehmlich Schwerter, vereinzelt waren jedoch auch Hämmer und Äxte zu sehen. Balan versuchte an den Kriegern Magie zu entdecken. Vor seinem inneren Auge flammten die Shine Viir wie ein Fanal auf. Dies war jedoch, da sie schließlich Elitetruppen waren, nicht weiter verwunderlich. Ob die Magie nun jedoch von den Rüstungen und Waffen ausging, oder doch von den Kriegern selber, war durch die Intensität nicht zu erkennen. Überlegungen, sich in das von den anderen Regimentern abgeschottete Lager zu schleichen, wurden aufgrund der starken Bewachung wieder verworfen. Weitere Versuche sich den Shine Viir bzw. ihrem abgegrenzten Bereich zu nähern, wurde mit wegweisenden Handbewegungen und demonstrativ gezogenen Waffen der Shine Viir beantwortet. Dieser Teil des Lagers würde wohl unzugänglich bleiben.
So trafen sie denn wieder mit den Vierlingen und Sergeant Llane zusammen. Dieser ergänzte die Geschichten der anderen Soldaten nur dahingehend, dass der General sehr wütend über das Versagen des Schutzes von Grünhain war und nicht wusste, wie sich die Orks hinter die Kaiter Reihen begeben haben sollen. Die persönliche Einschätzung des Sergeanten war, dass die ganze Situation nicht viel Sinn ergab… Die Wunden an den Toten, die fehlende Gegenwehr der Miliz, die nicht vorhandene Verteidigung im Allgemeinen, die Aussagen des Orks aus dem Magieturm und die Male auf der Stirn der Orks… irgendetwas hier passte nicht zusammen. Aktuell könnten sie aber nicht viel unternehmen…
Unabhängig davon hätten sie jedoch Befehle erhalten. Sie hatten den nächsten Tag Zeit sich auszurüsten um dann am Tag darauf in den Dunkelwald vorzustoßen. Das Ziel war es, das Hauptquartier der Orks aufzudecken. Dabei sollten sie in einen bisher nicht untersuchten Teil des Waldes vorstoßen, Orkpatrouillen ausschalten, etwaige Ruinen untersuchen und, wenn gefunden, das Hauptquartier der Orks mit einem Zauber markieren, damit es in einem Kraftakt von der Armee vernichtet werden könnte.
Am Folgetag rüsteten sich die Helden daher mit Vorräten (Proviant und Heiltränke) aus und Anvinara erhielt auf Nachfrage doch noch eine Armbrust und Bolzen.

8. Blühn: Der Dunkelwald

Nun war der Tag zum Vorstoß in den Dunkelhain gekommen. Ausgeruht, ausgerüstet und wohlgenährt zog Trupp 14 in den Dunkelwald. Nachdem sie einige Stunden gewandert waren, trafen Ruiwen und William, die als Späher vorausgingen, auf ein paar 2 Orks und 8 Goblins. Wieder waren die dubiosen Male auf ihrer Stirn festzustellen. Nach kurzer Absprache mit dem Trupp wurde entschieden einen Hinterhalt zu legen. Während Ruiwen, Thaddaeus und Balan die Grünhäute mit Pfeilen und Zaubern eindeckten, lenkten Llane und Anvinara die Aufmerksamkeit auf sich. Bevor sie auch nur die Nahkämpfer erreichen konnten, war die Hälfte schon niedergestreckt worden. Mit dem Rest wurde kurz darauf kurzer Prozess gemacht. (Kampfdauer: 4 Runden)



Am späten Nachmittag vernahmen Ruiwen und William lautes Gekreisch und Gezeter sowie das Geräusch prasselnden Feuers in der Nähe. Als sie sich näherten standen sie vor einem leicht befestigten Orkposten. In der Mitte brannte ein großes Feuer (1), obwohl die Sonne noch am Himmel stand. Ein Wachturm (2) war errichtet, jedoch von den Orks nicht besetzt worden. Mehrere Kisten (3), die wohl geraubt worden waren, standen neben einigen Fässern (4), die flächendeckend mit roter Farbe beschmiert worden waren. Am wichtigsten war jedoch ein Käfig (5), der von einer Kette knapp über dem Boden hing. Darin befanden sich ein fahlhäutiger junger Mann mit hellblondem Haar sowie eine Frau mittleren Alters mit ebenfalls fahler Haut aber schwarzem Haar. Die beiden wurden von 4 Orks und 10 Goblins drangsaliert, die mit Knüppeln, brennenden Ästen oder Speeren versuchten, die 2 Menschen zu treffen. Dabei verursachten sie einen unheimlichen Krach und hatten so viel Spaß, dass sie keinerlei Gedanken an ihre Umgebung verschwendeten.



Der Trupp beschloss, die Orks von den Roten Fässern fortzulocken und den Kampf an der gegenüberliegenden Seite zu führen. Darin könne sich schließlich etwas Explosives befinden und dass die Orks dies neben einem Feuer stehen ließen, wäre schon schlimm genug. Wiederrum wurden die Grünhäute mit Geschossen aller Art eingedeckt. Anvinara trug leichte Verletzungen davon, die Thaddaeus jedoch problemlos heilen konnte. Nach 5 Runden lag der letzte Ork erschlagen am Boden.



Während Balan die toten Orks untersuchte und dabei neben allerlei halbnützem Kram einen rostigen Schlüssel fand, sprachen Thaddaeus, Ruiwen und Llane mit den beiden Menschen im Käfig. Sie stellten sich als Baro und Mela Duros vor. Irgendwie war es ihnen gelungen aus dem angegriffenen Grünhain in den Wald zu fliehen. Dabei waren sie von den Orks aufgegriffen, eingesperrt und gequält worden. Die Geschichte führte zwar zu Stirnrunzeln, jedoch beschlossen sie, nicht zuletzt auf Befehl des Sergeanten hin, die beiden zu befreien. Einer der Orks müsse den Schlüssel haben. Balan wurde gerufen und öffnete mit dem gefundenen Schlüssel den Käfig. Die beiden waren sichtlich erleichtert, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Anvinara, die die Kisten an der südlichen Seite untersucht hatte (alle leer), war jedoch misstrauisch. Bei einer Größe von nur 1500 Einwohnern war es doch sehr unwahrscheinlich, dass sich niemand der 4 Helden oder die Vierlinge an sie erinnern konnten. Daher stellte sie ihnen ein paar Fragen, die jeder Grünhainer beantworten könnte (wie hieß der Wirt des Gasthauses, wer ist ortsansässige Magier…). Die beiden führten weiterhin aus, dass sie erst seit etwa 5 Monaten in Grünhain wohnten. Baro sollte die Magie von Olfgard lernen, nachdem diesem sein letzter Lehrling irgendwie abhandengekommen war (Balan, dieser undankbare… *hust). Mela hatte für das Lehrgeld als Magd bei selbigem Magier angeheuert. Die Helden konnten diese Geschichte nicht als Lüge identifizieren (wenn es denn überhaupt eine war…) und berieten, was nun zu tun wäre. Baro und Mela meinten, dass sie nun alleine zurechtkommen würden und die Soldaten nicht weiter belästigen wollten. Allgemeines Stirnrunzeln folgte… Hin und hergerissen zwischen seinem Auftrag das Orkhauptquartier zu finden und die beiden Überlebenden aus Grünhain zu beschützen, gab Sergeant Llane ihnen den Rat schnurstracks gen Süden zu gehen. Dort würden sie am Waldrand auf Soldaten treffen, die ihnen helfen würden. Die beiden verabschiedeten sich und verschwanden nach kurzer Zeit im Gewirr des Waldes. Das einzig verbleibende Problem waren die roten Fässer. Nachdem sie vorsichtig eines geöffnet hatten, stellte sich selbstverständlich heraus, dass diese Schwarzpulver enthielten. Der Sergeant wollte die Fässer ursprünglich verstecken um sie der Armee später zur Verfügung stellen zu können. Doch er ließ sich von Balan überzeugen, dass es besser wäre, es hier zu vernichten, damit es dem Feind nicht durch Zufall wieder in die Hände fiele. Daher schlugen sie die Fässer auf und zündeten sie mit einer gelegten Spur an.

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Zeichenlänge bald erreicht, weiter gehts im nächsten Beitrag.  :-\

Sintholos

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Antw:[Kampagnenbericht] Aspekte der Magie
« Antwort #14 am: 25. Oktober 2017, 12:49:35 »

9. Blühn: Der Tempel

Sie wanderten den restlichen Tag bis zum Abend weiter in den Wald hinein und schlugen ein Nachtlager auf. Dabei beschlossen sie Wachen aufzustellen in der Reihenfolge Anvinara, Ruiwen, Balan, Thaddaeus. Die Wachen verliefen ereignislos und auch die Wachablösung gestaltete sich problemlos, bis Balan versuchte Thaddaeus zu wecken. Dieser grunzte einfach weiter. Balan wollte ihm nun energischer zusetzen, stürzte dabei jedoch fast und Thaddaeus, von dem Geraschel doch noch aufgeweckt, erwachte, wenn auch stark desorientiert aus seinem Schlaf. Im Morgengrauen zogen sie nach einem kargen Frühstück weiter.
Wenige Stunden später liefen sie direkt in eine Orkgruppe (2 Orks, 8 Goblins), die um die Ecke einer Senke kam. (Ruiwen, die als Späherin mit Wahrnehmung vorausgeschickt worden war, verpatzte mit einer 20 auf Bemerken.) Die Orks waren darüber genauso erschüttert wie der Trupp. Schnell wurden Waffen gezückt und aufeinander losgegangen. Sergeant Llane, Anvinara und Willard hielten die Grünhäute auf Abstand, während Thaddaeus die Wunden versorgte und Ruiwen und Balan die Feinde beschossen. Balan versuchte zwar einen der Goblins KO zu schlagen für ein späteres Verhör, scheiterte jedoch an der grazilen Ausweichbewegung des Goblins, der dann durch einen Pfeil Ruiwens starb. Nach einer kurzen Untersuchung der Orks, zog der Trupp weiter (Kampfdauer: 5 Runden).



Am frühen Nachmittag trafen sie auf eine Lichtung im Wald. Inmitten der Lichtung stand eine Kirche, überwuchert und äußerlich in schlechtem Zustand, duckte sie sich zwischen die großen Bäume.



Die Fenster waren von Efeu behangen und fast komplett verdeckt. Der Bereich um die Kirche war von kunstvoll verzierten Steinplatten von 2x2m umgeben. Vor dem Eingang der Kirche standen 2 Orks, die mit gekünstelt kennerischer Miene 2 Goblins bei einem Messerkampf zusahen. Die Absprache im Trupp war schnell geklärt. Man würde sich Zeit nehmen (Konzentrieren) und aus dem Gebüsch am Waldesrand versuchen zunächst die Orks auszuschalten. Anvinara und Ruiwen würden auf den Ork zur Rechten, Balan und Thaddaeus den Ork zur Linken schießen. Gesagt getan. Doch die Flammen Balans töteten den Ork direkt sodass Thaddaeus auf einen Goblin umschwenkte und diesen ebenfalls erschoss. Der überlebende Goblin, ob seines unverhofften Sieges entzückt (er hatte den Bolzen im Nacken seines Feindes nicht bemerkt), drehte sich voller Stolz zu seinem Meister um. Dieser lag ebenfalls von Pfeilen gespickt am Boden. Er versuchte noch in die Kirche zu fliehen, jedoch traf ihn ein weitere Pfeil Ruiwens im Nacken und er ging tot zu Boden.



Der Trupp ging den Weg zum Eingang der Kirche entlang. An der Treppe bemerkten sie, dass die Steinplatten reiche Verzierungen trugen. Je weiter diese von der Kirche entfernt waren, desto besser waren sie zu erkennen. Wiederkehrende Motive waren Totenschädel unter Schwarzen Sonnen, wie das Mal auf der Stirn der Orks. Außerdem waren Jahreszahlen auf jeder Platte angebracht, die von der Kirche weg größer wurden.



Sie hatten nun das Gefühl, der Quelle des Unheils näherzukommen und entschlossen sich, zumindest einen Blick in das Gebäude zu werfen. Immerhin sollten potentielle Standorte für das Hauptquartier der Orks ausgekundschaftet werden. Die Armee zu einer vielleicht harmlosen Ruine zu rufen… man müsste schon einen handfesten Beweis finden. Anvinara versuchte die Eingangspforte zu öffnen, die sich knarzend öffnete. Innen war eine kleine Eingangshalle (6), geschmückt mit Reliefs aus schwarzem Marmor, die Skelette in verschiedenen Posen zeigte. Der Raum schien sauber zu sein, nur in den Ecken des Raumes ließ sich Staub erahnen. Das Gebäude war also trotz seines heruntergekommenen Äußeren offensichtlich in Benutzung. Links und rechts gingen Türen vom Raum weg. Geradezu befand sich eine große zweiflügelige Tür, die oben von einer Schwarzen Sonne beendet wurde. Da das Gebäude offensichtlich eine Kirche war, erwarteten sie nach der großen Tür einen großen Hauptraum und bei den kleineren Türen Aufgänge zu Galerien vorzufinden. Als Balan die Tür zur Linken öffneten, zeigte sich tatsächlich eine Treppe die nach oben führte. Balan schloss sie wieder und eine Diskussion entbrannte, welchem Weg man gehen, bzw. ob man überhaupt gehen sollte. Llane erwiderte, dass das auskundschaften eines potentiellen Orklagers ihre Aufgabe wäre und trat als erster ein. Der Treppenaufgang war jedoch recht schmal, sodass sie nacheinander einreihten (Ruiwen, Thaddaeus, Balan, Anvinara). So gelangten sie auf die erwartete Galerie (7). Im Hauptraum (8) sahen sie Reihen von Gebetsbänken die nach vorn ausgerichtet waren. An den Säulen und Wänden waren, wie im Vorraum, Bilder von Skeletten bei verschiedenen Tätigkeiten dargestellt. Unterhalb der gegenüberliegenden Galerie (9) konnten sie kleine Schreine sehen. Thaddaeus wurde unruhig ob der Tatsache, dass überall Kerzen und Fackeln in ordentlichen Haltern brannten. Balan fand daran nichts Besonderes. Orks benötigten zum Sehen schließlich auch Licht, oder? Thaddaeus beunruhigte dabei vor allem, dass sich Orks nicht die Mühe machen würden, die Fackeln und Kerzen ordentlich aufzuhängen. Aber die Diskussion führte nur ins Leere, was auch immer vor ihnen war, würde sich schon irgendwann zeigen.



Wieder im Vorraum angelangt, entschlossen sie sich, die Tür zum Hauptraum zu öffnen, an den Rändern des Raumes in Richtung des hinteren Bereiches vorzustoßen und diesen nach weiteren Hinweisen zu untersuchen. Nach dem Öffnen der Tür (10) sahen sie auch schon den hinteren Bereich des Kirchenschiffs. Eine Treppe (11), die mit einem Gitter, dass nun offenstand, abgesperrt werden konnte, führte zu einem großen Altar mit einer Art Pfanne oder Becken (12). Am Rand waren Chorbänke angebracht. Hinter dem Altar war eine weitere Tür, die jedoch geschlossen war. Sie näherten sich in 2 Gruppen der Treppe zum Altarbereich und sahen selbige hinauf. Da sie noch zwei blinde Winkel hätten, würden sie auf einen Hinterhalt gefasst sein müssen. Der Trupp bestieg die Treppe um die nicht einsehbaren Ecken abzusichern, als sie in der nun offenen Tür hinter dem Altar eine Person erblickten. „Ihr gehört nicht hier her!“ sprach die Gestalt, die voll vermummt in einer dunkel gefärbten Lederkluft vor ihnen Stand. Sie trug eine Maske, die an den Schädel einer Ziege erinnerte und auf die Schulterschützer war jeweils ein Totenschädel angebracht worden. Überrascht vom plötzlichen Auftauchen dieser Gestalt, sahen sie nur verdutzt zu, wie sie sich umwandte und die Tür wieder hinter sich schloss.



Als sie ihr schließlich folgten, betraten sie eine auf dem Boden eingravierte Schwarze Sonne. Diese leuchtete sogleich in unheiligem Lichte auf. Der Altar und die Kirche verschwammen vor den Augen von Trupp 14.
Wird fortgesetzt…

Ich glaube das Abenteuer ist etwas lang geraten. 2 Runden und noch nicht abgeschlossen.  8 ) In der dritten Runde, wirds aber bestimmt beendet werden. Mal sehen was meine Gruppe aus dem Kommenden macht.

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Jetzt mal noch eine Frage an die Community: Ich würde gerne detailiertere Karten sowohl fürs Spiel als auch für den Kampagnenbericht erstellen. Hatte mich mal an Maptools probiert, aber die Bibliotheken, die ich gefunden habe, waren alle recht spärlich und kaum zu verwenden gewesen. Hat dazu jemand Vorschläge oder Tipps anzubieten?