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Autor Thema: [Gender & Sexualität] Ich bin kein Feminist, aber…  (Gelesen 14186 mal)

MH+

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…toller Artikel und bin da 100% bei der vernünftigen Frau.

Ich zitiere ihr Fazit…

Zitat von: HeatherO
Now, the tabletop RPG world has a very inclusive presentation. It’s not perfect by any means, but various companies are trying to make differences in terms of gender, sexuality, etc. less of an oddity and more of a norm. They are giving women and other minorities greater representation. Pathfinder from Paizo Publishing have been doing a number of really interesting things lately, including the introduction of a transgender main character in their books. The movement of things from little representation and exclusion (in some cases) to wider, inclusive representation has been a great development, recognizing that women like to play RPGs as well. However, many people who aren’t aware of this history figure that women are a recent addition to the gaming community when, in fact, we have been there since day one.

…und möchte kurz erklären, weshalb ich den Beitrag eröffne:

Mich fucken bei Rollenspielen im 21. Jhd (insbesondere auch beim P&P) zwei Dinge krass ab:

• Einschränkungen bei der Wahl des biologischen Geschlechts eines Charakters
• Freiheiten bei der Wahl und Charakterspiel-Optionen der Sexualität (geschlechterunabhängig)

Kurzes kritikfreies Beispiel zu Punkt 1:

Diablo II ist eins der Spiele, die ich am liebsten in diesem Leben gespielt habe. Mich hat jedoch schon als 13-jähriger Teenager abgefuckt, dass ich keine heiße Druidin spielen konnte und keinen männlichen Assassinen. Mir ist der technische Kompromiss (und auch der entwicklungs-philosophische Hintergrund von Blizzard zu dem Thema) durchaus bekannt, aber ich finde ehrlich gesagt Pro-Argumente für Restriktionen meist sehr irrational und nicht-logisch formuliert. Gleiches fuckt mich übrigens bei Hearthstone ab, das ist (wieder mal) ein Blizzard-Game, bei dem der Gender-Aspekt gezielt und bewusst für wirtschaftlichen Profit missbraucht wird, was echt einfach nur dreist und pervers ist. Mind. genau so alte Spiele wie Baldurs Gate II und Champions of Norrath haben das einfach besser gemacht und mir aus diesem Grund auch verdient, an dieser Stelle erwähnt zu werden.

Zum zweiten Punkt: Die Wahrnehmung für die vielfältige, sexuelle Orientierung unserer Spezies scheint bei den meisten Spiele-Autoren und Entwicklern scheinbar noch nicht angekommen zu sein. Im P&P nervt mich einfach diese zu 99,9% Männer-Heten-Horde, der man in den meisten Runden als Spieler begegnet. Spätestens jeder, der Game of Thrones, die Witcher Reihe und/oder eben Baldurs Gate II gesehen/erlebt hat, weiß doch um die Vielfalt der sexuellen Orientierung und der daraus entstehenden, wahsninnig interessanten, oder einfach nur humorvollen Situationen. Wo werden diese Möglichkeiten mal realistisch und praktisch im P&P umgesetzt? Gar nicht. Gerade weil wir kulturgeschichtlich und auch theologisch immerzu gender-spezifische Konzepte geschaffen haben (Harpiyen, Amazonen, Incubi/Succubi, Medusa usw.).

Warum treffe ich als Leser von P&P-Büchern und als Spieler so selten an:

• Einen lesbischen Succubus, der die Questgeberin nachts aufsucht und nötigt
• Eine Gruppe schwuler Orcs, die Männer aus einem Dorf verschleppen
• Männer, die von einem asexuellen Hexenmeister in männliche Harpiyen transformiert werden
• Einen transgender Barden, den sowohl Männer, als auch Frauen anziehend finden
etc. etc.?
 
Ich habe heute fest beschlossen, dass ich zumindest den 1. Punkt auch mechanisch und konkret in meinem Spiel integrieren werde: Bei der Helden/Heldinnen-Erschaffung wird man sowohl zwischen männlichem, weiblichem, als auch transgender Helden auswählen können und die Entscheidung wird Auswirkungen auf das gameplay haben.

Der Großteil meines Freundeskreis ist bisexuell und/oder homosexuell, und ich finde es schade, dass die ganzen wundervollen Perspektiven und Gedanken von Menschen mit diesen Orientierungen in Spielen nicht kreativ, konkret und häufig genug umgesetzt werden. Ich spreche hier auch weder von pornografischem Charakterspiel, noch von Feminismus-Diskussionen am Spieltisch ala "Du hast gerade meine Heldin Held genannt, bla" usw. (das ist auch Kinderkacke-Konsens bei erklärten Freundinnen von mir, die sich auch für Feminismus einsetzen).

Ich möchte auch noch einmal explizit differenzieren: Biologisches Geschlecht und sexuelle Orientierung sind nicht das gleiche. Ich weiß, dass viele Leute diese Dinge nicht differenzieren können und wollen und dadurch auch viel kommuniziert wird, was nicht intendiert ist (oftmals verletzend). Daher bitte ich jeden an dieser Stelle eure posts fair und diplomatisch zu formulieren.

___

Nun möchte ich euch als community mit vielen versch. Meinungen (und mittlerweile auch einer sehr aktiven weiblichen Stimme im Forum) fragen, wie eure Erfahrungen und eure Einstellung zum Thema Gender und Sexualität im RPG ist? Würde sehr gerne eure Betrachtungsweisen und Erfahrungsberichte lesen, denke da werden paar schöne Ansätze / Argumente zusammenkommen.

Edit:

Mir fällt gerade noch ein, dass ich ein Mal in einer DCC-Runde gespielt habe, in der wir unsere Funnel-Chars zufällig ausgewürfelt haben. Ein Mitspieler hat dann beschlossen, ein schwules Männerpärchen für zwei seiner 6 oder so Chars auszuspielen. Er wurde dann permanent am Spieltisch dafür durch den Kakao gezogen, weil er diese mutige Charakterspiel-Entscheidung traf. Mir kam dabei die Kotze, wie unsensibel und kindisch sich die anderen Mitspieler verhalten haben. Dass einer der schwulen Partner dann am Ende den Funnel nur noch neben zwei anderen Chars überlebt hat, war für mich das persönliche Highlight der Session.

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Germon

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Antw:[Gender & Sexualität] Ich bin kein Feminist, aber…
« Antwort #1 am: 27. Juli 2017, 15:17:48 »

Ganz ehrlich?
Juckt mich nicht und hat für mein Rollenspiel keine Bedeutung.
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Germon mal wieder mit Schnellen Reflexen I unterwegs.

Blakharaz

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Antw:[Gender & Sexualität] Ich bin kein Feminist, aber…
« Antwort #2 am: 27. Juli 2017, 15:19:54 »

Erstmal vorweg: Die Gruppe schwuler Orks werde ich definitiv irgendwo einbauen - die Idee ist einfach zu gut. ;)
Deine Kritik an Diablo II finde ich übrigens absolut nachvollziehbar - das hat mich damals auch abgefuckt. (und den Elfenschneider in Witcher 3 fand ich einfach super)

Lustigerweise musste ich erst gestern auch wieder über das Thema nachdenken.

Bei meinen Runden ist das normalerweise überhaupt kein Thema - für mich gehören homo- oder bisexuelle Charaktere einfach in der Spielwelt dazu (je nach Kulturen in der Spielwelt steckt da auch einfach viel erzählerisches Konfliktpotential drin). In meiner derzeit laufenden DSA-Runde (wo ich zur abwechslung mal Spieler bin) habe ich darüber nachgedacht, mal einen homosexuellen Char zu spielen (und mich dann aus ganz einfachen Design-Gründen anders entschieden).
Zum Thema interessante und humorvolle Situationen: Immer in Erinnerung bleiben wird mir da doch eine schöne Situation, wo die äußerst attraktive Spieler-Elfe versucht hat, die Leibwächter des Bösewichts zu verführen - nur um dann festzustellen, dass die zwei viel mehr aneinander interessiert waren, als an ihr. (da war ich SL)

Aber aus eigener Erfahrung weiß ich auch, dass sich einige Spieler mit dem Thema schwertun. In meinen derzeitigen Rundenkonstellationen ist exakt eine Spielerin, die sich mit solchen Charakterkonzepten recht regelmäßig anfreunden kann (und idR bisexuelle Chars spielt). Woran das liegt kann ich aber nicht genau sagen - vermutlich bei den meisten einfach daran, dass sie sich keine Gedanken darüber machen. Das ist für mich auch nicht weiter schlimm, solange man durchaus offen für die Thematik ist und nicht gleich abblockt. Es gibt leider immer noch sehr viele (männliche) Spieler, die einen schwulen Charakter "unmännlich" finden (was natürlich absoluter quatsch ist).

Also nach mir sollte es ruhig viel mehr sexuelle Vielfalt (nicht auf pornographischer Ebene gemeint) im Spiel geben. Wie du schon ganz richtig geschrieben hast, würde das auch einfach nochmal ganz andere Impulse im sozialen Spiel setzen (bei Dungeonruns ist das mMn weitesgehend egal).

Aber es spricht auch überhaupt nichts dagegen, das Thema in seiner Runde einfach aussen vor zu lassen - es kann ja jeder so spielen, wie er möchte. Es gibt bestimmt viele Spieler und Gruppen, die sich nicht um das Thema scheren und diesem überhaupt keine Bedeutung beimessen.
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Agonira

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Antw:[Gender & Sexualität] Ich bin kein Feminist, aber…
« Antwort #3 am: 27. Juli 2017, 16:01:17 »

(und mittlerweile auch einer sehr aktiven weiblichen Stimme im Forum)

Ich fühl mich mal angesprochen.  ;D


Es gibt bestimmt viele Spieler und Gruppen, die sich nicht um das Thema scheren und diesem überhaupt keine Bedeutung beimessen.

Das trifft auch auf uns zu. Bei uns hat das Thema am Spieltisch wie auch im echten Leben keinerlei Relevanz - jeder soll das spielen (und den oder die lieben) das (und den oder die) er oder sie will. Übertriebenen, auf männliche Substantive zielender Feminismus auf der einen und jegliche homophoben Tendenzen auf der anderen Seite kommen bei uns am Spieltisch schlichtweg nicht vor, weil uns das auch im echten Leben zuwider ist. Die Heldin fühlt sich auch als Held angesprochen (und die Studentin als Student... Studierendenwerk, wtf!) und Homo- und Bisexualität existieren natürlich in der Spielwelt, müssen aber unserem Geschmack nach auch nicht [ständig] explizit angespielt werden, da es einfach was ganz Normales in der Welt ist. [Andere selbstverständliche Begebenheiten würde man ja auch nicht nur der Begebenheit wegen besonders oft einbauen.]

In Sachen PC-Spielen hat mich selbst nie gestört, auch mal einen Mann spielen zu "müssen" (zB. Gothic), auch wenn ich bei freier Wahl immer den weiblichen Part wählen würde. Pornographische und sexistische "Designelemente" empfinde ich da eher als störend, ich würde allerdings auch nicht behaupten, dass ich mich dadurch persönlich verletzt fühle - warum auch? Sheldon aus Big Bang kann ich diesbezüglich nur beipflichten.  ;D

In unserer sozialen [MMO-]Gruppe war ich jahrelang/immer die einzige Frau und hatte nie das Gefühl, ungleichberechtigt oder benachteiligt zu sein, eher im Gegenteil. Klar gab es auch da Menschen, die ein Problem mit "zockenden Frauen" hatten, aber mit denen hatte ich persönlich nie lange zu tun, worüber ich dem Rest der Gruppe im Nachhinein betrachtet sehr dankbar bin. Im Gegenzug gab es sogar eher mehr Frauen, die ihr Geschlecht in Bezug aufs Zocken als so besonders empfunden haben, dass es eigentlich nur noch nervig war.

SeoP

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Antw:[Gender & Sexualität] Ich bin kein Feminist, aber…
« Antwort #4 am: 27. Juli 2017, 16:16:58 »

die gleiche Frage könnte man für Umweltbedingungen, Artenschutz oder Rassen-Gleichberechtigung stellen.

Mir persönlich ist es vollkommen Wurschd, wer was wie spielt, solange alle Mitspieler darauf klar kommen und sich sich niemand denunziert fühlt.
Es würde mir nie in den Sinn kommen eine Horde schwuler Orks irgendwelche Männer entführen zu lassen; dazu bin ich persönlich schlichtweg zuuu hetero...das heisst aber nicht das der Gedanke selbst schlecht oder gar abzuwerten wäre!

Ich finde Sexualität spiegelt sich bei jedem anders, und ob das bei PnP seinen Platz benötigt stelle ich deshalb in Frage.

Goldig war die Situation bei der letzten SV, als die Spieler ein Freudenhaus betraten.
Mit etwas plakativer, akkustischen Untermalung (danke Youporn) bissen sich auch die weiblichen Mitspieler schmunzelnd auf die Lippen.
Aber -da gebe ich Dir recht- "meine" Welt ist sehr traditionell orientiert.
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Antw:[Gender & Sexualität] Ich bin kein Feminist, aber…
« Antwort #5 am: 27. Juli 2017, 17:54:46 »

Mich fucken bei Rollenspielen im 21. Jhd (insbesondere auch beim P&P) zwei Dinge krass ab:

• Einschränkungen bei der Wahl des biologischen Geschlechts eines Charakters
• Freiheiten bei der Wahl und Charakterspiel-Optionen der Sexualität (geschlechterunabhängig)

Gibt's das heuer denn noch (beim P&P)?

Es mag sein, daß ich als, für diese Thematik unsensibilisierte, männliche cis-hete da "Betriebsblind" bin, aber mir fällt jetzt kein neueres P&P-Rollenspielprodukt ein, bei dem das so wäre. Andererseits kenne ich mit Gewissheit auch nicht alles.

Ich hatte halt nur die Hoffnung so etwas wäre Schnee von gestern...

Warum treffe ich als Leser von P&P-Büchern und als Spieler so selten an:

• Einen lesbischen Succubus, der die Questgeberin nachts aufsucht und nötigt
• Eine Gruppe schwuler Orcs, die Männer aus einem Dorf verschleppen
• Männer, die von einem asexuellen Hexenmeister in männliche Harpiyen transformiert werden
• Einen transgender Barden, den sowohl Männer, als auch Frauen anziehend finden
etc. etc.?
Hierzu kann ich dir nur sagen, warum du das in meinen Runden nicht antreffen wirst.

1.) Weil ich ganz einfach nur Ärsche treten bzw. Dungeons slayen möchte. Bei dem von mir präferierten Spielstil spielen Geschlecht und (sexuelle) Orientierung schlicht und ergreifend keine Rolle. Und da ich eh zuwenig Zeit für's Rollenspiel habe ist für solche "Nebensächlichkeiten" keine Zeit.

2.) Weil mir die Gefahr zu groß ist, damit irgendetwas zu triggern. Bei mir würden auch keine hetero-Orkgruppen gezielt das jeweils andere Geschlecht verschleppen und (sexuell) genötigt wird auch niemand. Meine Gegnerhorden wollen nur Lösegeld, Arbeitssklaven oder Nahrung.

3.) Weil ich das Thema (genau wie Politik und Religion) nicht mit meinen (mit-)Spielern diskutiere(n will). Mein Spielerpool ist hier in der Pampa eh schon klein genug.

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Antw:[Gender & Sexualität] Ich bin kein Feminist, aber…
« Antwort #6 am: 27. Juli 2017, 18:48:12 »

Das Thema schwule bzw bisexuelle Charaktere kam beim Start der neuen Spielrunde auch (eigentlich nur durch Scherze) auf, hatte mich dann aber dazu bewegt da tatsächlich mal kurz drüber nachzudenken.
Es war mehr als Scherzfrage gemeint, ob der Elf eines Charakters schwul sein könne, aber wie gesagt habe ich daraufhin ernsthaft darüber nachgedacht und kam ziemlich schnell zu dem Schluss, dass in der (zwar anderen Völkern gegenüber rassistischen aber intern) offenen, klassenlosen und geschlechterneutralen Gesellschaft der Elben es sehr viel Sinn macht das Homo- oder Bisexualität etwas völlig alltägliches ist und ich werde den Fluff-Text der Völker wohl auch noch dahingehend ändern, um das expliziet nochmal hervorzuheben. Das ich das allerdings extra machen muss, anstatt es einfach nur offen zu lassen zeigt ja schon eine gewisse Problematik.

Andererseits sehe ich gerade im P&P Diversität nicht wirklich als Problem...ich meine das ist doch gerade das tolle an diesem Hobby, das wir alles sehr leicht in unserem Sinne verändern können. Ich selbst schreibe zwar alle Abenteuer immer selbst und bin deswegen wahrscheinlich eher ungeeignet mich dazu zu äußern, aber ich sehe vorgeschriebene Abenteuer auch nur als Blaupause: wenn es nicht ein zwingend notwendiges Detail ist (z.B. eine schwangere Frau) (und solange die internen Regeln der Welt dem nicht wiedersprechen z.B. ein Land/Volk/o.ä. mit klar verteilten Geschlechterrollen oder dergleichen) spricht doch nichts dagegen alles nach seinen Wünschen zu ändern, also vielleicht aus dem pummeligen Wirt mit seiner Frau ein freundliches Lesbenehepaar zu machen. Von daher würde ich solche Vorgaben über Geschlecht etc. eher als PLatzhalter sehen.
Generell sehe ich auch kein Problem im crossgenderplay.
Auch wenn es dazu ja auch unzählige Diskussionen gibt und zumindest die beiden Hauptargumente:
 1. es stört die Immersion (<- was ein wenig fadenscheinig ist, da der SL ja auch beide Geschlechter übernehmen muss)
und
2. es wird (meist von Männern) zur Darstellung völlig sinnlos übersexuallisierter Charaktere missbraucht
sicherlich nicht (gänzlich) von der Hand zu weisen sind kann man in meiner Runde spielen was immer man möchte. Ich selbst habe (einfach nur weil mir die weibliche Version des Namens des Charakters besser gefiel) beim letzten mal als ich spielen konnte einen weiblichen Charakter erstellt, während meine Freundin aktuell zumindest damit geliebäugelt hatte einen Mann zu spielen.
Meine einzige Devise ist eben nur, das es zur Welt passen oder zumindest erklärt werden muss. (Will ich ein P&P über die katholische Kirche spielen kann ich halt keine hochrangige Frau spielen bzw. wenn ich es doch tue muss ich es halt erklären z.B. Päpstin Johanna...sorry für das sehr plakative Beispiel, aber ich hoffe was ich meine wurde so kurz dargestellt klar.)
Ansonsten schließe ich mich größtenteils meinen Vorschreibern an, das Geschlecht, Sexualität etc. keine zu offensive Präsenz einnimmt bzw. einfach keine Rolle spielt.

Zitat
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Lyschko

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« Antwort #7 am: 27. Juli 2017, 20:06:58 »

Mir ist es völlig Schnuppe was jemand spielt, solange er es mit einem einigermaßen reifen und vernünftigen Ansatz macht. Einer meiner Spieler spielt einen Umbar Berserker der der absolute Stereotyp ist - das Barmädchen angraben, gegen den Zwergenschmied im Armdrücken antreten, die Tür zum Schatzkammer eintreten, das ganze Programm. In der anderen Runde hat der selbe Spieler einen homosexuellen Halb-Elfen Paladin vom Orden der Flammensucher, der seine Sexualität zwar nicht geheim hält, aber kein Aufhebens darum macht. Eine andere Spielerin hat eine bisexuelle Druidin, die der Rasse ihrer Partner keinerlei Bedeutung beimisst - und Ich bin als SL offen genug um mit diesen Themen zu spielen, und die Gruppe reif genug um keine Witze über das Thema zu machen.

Bei uns gibt es keine Einschränkungen, wie dein Charakter sich im RP verhält - was Spielmechanik angeht, dann passen wir es an - ob das jetzt ein Mulan Charakter ist, der sich als Elfischer Mann ausgibt, um im Militär ausgebildet werden zu können, oder ein  Mann, der sich in seinem Körper unwohl fühlt und lieber eine Frau, ein Zwerg, oder ein Bär wäre - wenn beide Stufe 4 Krieger sind, dann sind beide Stufe 4 Krieger, RP hin oder her. Ich finde hier ist die Unterscheidung wichtig, was ist entscheidend für RP und was für Mechanik.

Wenn es um das Thema nicht-heterosexuelle Charaktere geht, denke Ich gerne an Dumbledore aus Harry Potter: Er ist nicht der schwule Zauberer, er ist nur ein Zauberer der schwul ist - seine Sexualität ist nicht der Kern des Charakters, seine Rolle ist die eines Mentors, Freundes, Lehrers. Das sind die Dinge, die für seine Geschichte wichtig sind, und auf diese Dinge wird explizit eingegangen, alles andere ist Nebensache.
Gleiches gilt für Bill aus The Last of Us: Er ist nicht der verrückte Schwule, er ist der verrückte Überlebende, der schwul ist. Hier wird ein Homosexueller Charakter in einer vernünftigen Art und Weise dargestellt, ohne seine Sexualität zu einem wichtigen Plotpunkt zu machen, sie ist für die Geschichte egal, er ist der Typ der einem dabei hilft an ein funktionierendes Auto zu kommen.

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Lyschko

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Antw:[Gender & Sexualität] Ich bin kein Feminist, aber…
« Antwort #8 am: 27. Juli 2017, 20:08:59 »

Mir ist es völlig Schnuppe was jemand spielt, solange er es mit einem einigermaßen reifen und vernünftigen Ansatz macht. Einer meiner Spieler spielt einen Umbar Berserker der der absolute Stereotyp ist - das Barmädchen angraben, gegen den Zwergenschmied im Armdrücken antreten, die Tür zum Schatzkammer eintreten, das ganze Programm. In der anderen Runde hat der selbe Spieler einen homosexuellen Halb-Elfen Paladin vom Orden der Flammensucher, der seine Sexualität zwar nicht geheim hält, aber kein Aufhebens darum macht. Eine andere Spielerin hat eine bisexuelle Druidin, die der Rasse ihrer Partner keinerlei Bedeutung beimisst - und Ich bin als SL offen genug um mit diesen Themen zu spielen, und die Gruppe reif genug um keine Witze über das Thema zu machen.

Bei uns gibt es keine Einschränkungen, wie dein Charakter sich im RP verhält - was Spielmechanik angeht, dann passen wir es an - ob das jetzt ein Mulan Charakter ist, der sich als Elfischer Mann ausgibt, um im Militär ausgebildet werden zu können, oder ein  Mann, der sich in seinem Körper unwohl fühlt und lieber eine Frau, ein Zwerg, oder ein Bär wäre - wenn beide Stufe 4 Krieger sind, dann sind beide Stufe 4 Krieger, RP hin oder her. Ich finde hier ist die Unterscheidung wichtig, was ist entscheidend für RP und was für Mechanik. Ich baue die Geschichte um die Ziele, Wünsche, Vergangenheit dieser Charaktere, und auch wenn sie als Stufe 4 Krieger mechanisch quasi gleich sind, ist ihre Geschichte das, was mich für das Rollenspiel mehr interessiert.

Wenn es um das Thema nicht-heterosexuelle Charaktere geht, denke Ich gerne an Dumbledore aus Harry Potter: Er ist nicht der schwule Zauberer, er ist nur ein Zauberer der schwul ist - seine Sexualität ist nicht der Kern des Charakters, seine Rolle ist die eines Mentors, Freundes, Lehrers. Das sind die Dinge, die für seine Geschichte wichtig sind, und auf diese Dinge wird explizit eingegangen, alles andere ist Nebensache.
Gleiches gilt für Bill aus The Last of Us: Er ist nicht der verrückte Schwule, er ist der verrückte Überlebende, der schwul ist. Hier wird ein Homosexueller Charakter in einer vernünftigen Art und Weise dargestellt, ohne seine Sexualität zu einem wichtigen Plotpunkt zu machen, sie ist für die Geschichte egal, er ist der Typ der einem dabei hilft an ein funktionierendes Auto zu kommen.
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Sintholos

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« Antwort #9 am: 14. September 2017, 16:41:13 »

Was man nicht so alles findet, wenn man im "Dark-Forum" schaut. Eine Gender-Debatte im DS-Forum,damit hab ich wirklich nicht gerechnet.  ;D

Zum Thema:
Den Artikel hab ich mehrfach gelesen und das einzige, was ich daraus entnehme, ist die Tatsache, dass Frauen immer ein, wenn anfangs auch nur kleiner, Bestandteil der Gamer-Community (hier Brettspiel, aber ja eigentlich auch bei Videospielen) waren und sukzessive größere Teilhabe an der Community insgesamt haben. Für mich ist das persönlich nix neues, gerade wenn ich daran denke, dass die DS-Runde, wo ich GM bin, zu gleichen Teilen aus Männern und Frauen besteht.

Kurzes kritikfreies Beispiel zu Punkt 1:

Diablo II ist eins der Spiele, die ich am liebsten in diesem Leben gespielt habe. Mich hat jedoch schon als 13-jähriger Teenager abgefuckt, dass ich keine heiße Druidin spielen konnte und keinen männlichen Assassinen. Mir ist der technische Kompromiss (und auch der entwicklungs-philosophische Hintergrund von Blizzard zu dem Thema) durchaus bekannt, aber ich finde ehrlich gesagt Pro-Argumente für Restriktionen meist sehr irrational und nicht-logisch formuliert. Gleiches fuckt mich übrigens bei Hearthstone ab, das ist (wieder mal) ein Blizzard-Game, bei dem der Gender-Aspekt gezielt und bewusst für wirtschaftlichen Profit missbraucht wird, was echt einfach nur dreist und pervers ist. Mind. genau so alte Spiele wie Baldurs Gate II und Champions of Norrath haben das einfach besser gemacht und mir aus diesem Grund auch verdient, an dieser Stelle erwähnt zu werden.

Diese beiden Spiele als Beispiel heranzuziehen empfinde ich als unglücklich, da es doch vor allem um Rollenspiele und deren Klischees geht, oder? Beide Spiele sind jedoch keines: Diablo 2 ist ein Hack&Slay, wo der Grind nach besserer Ausrüstung im Vordergrund steht. Meiner Erinnerung nach, waren die Referenzen im Spiel, die tatsächlich die Rolle (aber eigentlich eher Klasse) des SC ansprachen sehr rudimentär und das Geschlecht hat explizit keine Erwähnung gefunden. Wär also nur was rein Optisches. Hearthstone ist ein Online-Kartenspiel, wo die Charakterwahl die Art des Decks bestimmt. Ich wüsste nicht inwiefern dort ein transsexueller Priester einen spielerischen Mehrwert liefern sollte... wäre also auch wieder nur etwas Optisches.

Zum zweiten Punkt: Die Wahrnehmung für die vielfältige, sexuelle Orientierung unserer Spezies scheint bei den meisten Spiele-Autoren und Entwicklern scheinbar noch nicht angekommen zu sein. Im P&P nervt mich einfach diese zu 99,9% Männer-Heten-Horde, der man in den meisten Runden als Spieler begegnet. Spätestens jeder, der Game of Thrones, die Witcher Reihe und/oder eben Baldurs Gate II gesehen/erlebt hat, weiß doch um die Vielfalt der sexuellen Orientierung und der daraus entstehenden, wahsninnig interessanten, oder einfach nur humorvollen Situationen. Wo werden diese Möglichkeiten mal realistisch und praktisch im P&P umgesetzt? Gar nicht. Gerade weil wir kulturgeschichtlich und auch theologisch immerzu gender-spezifische Konzepte geschaffen haben (Harpiyen, Amazonen, Incubi/Succubi, Medusa usw.).

Das bisschen, dass ich an Erfahrung sammeln konnte, war in dieser Beziehung folgendes: Wenn der Charakter nicht all zu stark vom Spieler abweicht, dann fällt die Immersion wesentlich leichter. Gerade beim P&P ist dies sehr wichtig, finde ich. Daher neigen viele auch dazu, zunächst derartige Charaktere zu erstellen. Wenn deine Gruppe dann zu 99,9% aus heterosexuellen Männern besteht, dann ist die Chance auch recht hoch, dass da nur heterosexuelle Charaktere rumflitzen. Bei Versuchscharakteren für One-Shots neigten meine Spieler durchaus dazu, unterschiedliche Klassen zu probieren, charakterlich waren die sich jedoch alle recht ähnlich, dazu würde ich dann auch das Ausspielen des Geschlechts zählen. In letzter Instanz hängt es halt von deinen Mitspielern und deinem SL ab, wie er damit umgeht, oder?
Was die Umsetzung und Vorlagen aus anderen Spielen angeht: In den letzten Jahren sind so viele PC-Spiele erschienen, die explizit damit warben, dass man auch homosexuelle Beziehungen eingehen konnte, dass es nahezu schon lächerlich aufgesetzt würde oder wo das Geschlecht einfach garkeine Rolle spielte. Das erste in dem es mir explizit auffiel, war Dragon Age: Origins bzw. die ganze Reihe, sowie Mass Effect, wo man sogar mit anderen Aliens Beziehungen eingehen konnte (und ich mich gefragt habe, wie das eigentlich genau funktionieren soll). Wobei dies noch positive Beispiele sind. Bei TES: Skyrim wirkt es zum Beispiel unheimlich aufgesetzt, da (bei näherer Betrachtung) homosexuelle Ehen keinen großen Sinn ergeben. So war doch im Mittelalter (oder einem Setting, dass an dieses angelehnt wird) die einzige Altersvorsorge, die man hatte, der eigene Nachwuchs. Ohne soziales Sicherheitsnetz (dass es nicht gab, sonst sähe man nicht so viele Bettler) sollte der Charakter also eine Menge Gold anhäufen oder Waisen adoptieren, sonst siehts eng aus im Alter. Es kann natürlich auch sein ich interpretiere zu viel hinein...  ;D

Zur Frage wie wir damit umgehen: War mir größtenteils egal. Die einzige Einschränkung, die ich tatsächlich gegeben habe, war, dass aus der Verbindung zwischen den Rassen keine Kinder entstehen. Ich hab mich da ganz faul um das Thema "von Orks vergewaltigte Frauen" oder "von Ogern vergewaltigte Frauen" sowie "halb Mensch, halb Elf", "halb Elf, halb Zwerg",... gedrückt. Gibts einfach nicht. Die Elfe mag mit dem Menschen anbandeln und auch schöne Stunden verbringen, für den Nachwuchs muss aber ein Elf her. Ich halte es damit quasi auch wie bei Dragon Age.
Letztendlich muss es sich halt "echt" anfühlen. Ein Charakter, der sich nur über sein Schwulsein identifiziert, ist ein schlechter Charakter und spiegelt in keiner Weise die Homosexuellen wieder, die ich erlebt habe. Und ich halte es auch nicht für einen guten Startpunkt um den Charakter darauf aufbauend vielschichtiger zu machen, da es den spielerischen "Wert" des Charakters (zumindest für mich) nur dann wirklich erhöht, wenn man versucht irgendwelche romantischen Beziehungen verstärkt in das Abenteuer einzubauen. Sollte einer meiner Spieler das wünschen, so kann er sich jederzeit bei mir melden.  ;)

Flost888

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Antw:[Gender & Sexualität] Ich bin kein Feminist, aber…
« Antwort #10 am: 14. September 2017, 17:02:58 »

Bei TES: Skyrim wirkt es zum Beispiel unheimlich aufgesetzt, da (bei näherer Betrachtung) homosexuelle Ehen keinen großen Sinn ergeben. So war doch im Mittelalter (oder einem Setting, dass an dieses angelehnt wird) die einzige Altersvorsorge, die man hatte, der eigene Nachwuchs. Ohne soziales Sicherheitsnetz (dass es nicht gab, sonst sähe man nicht so viele Bettler) sollte der Charakter also eine Menge Gold anhäufen oder Waisen adoptieren, sonst siehts eng aus im Alter. Es kann natürlich auch sein ich interpretiere zu viel hinein...  ;D
Ich denke nicht, dass das Drachenblut, Anführer der Gefährten, Erzmagier von Winterfeste und Thane aller Fürstentümer eine Altersrente nötig hat...  ;D
Ein Charakter, der sich nur über sein Schwulsein identifiziert, ist ein schlechter Charakter und spiegelt in keiner Weise die Homosexuellen wieder, die ich erlebt habe. Und ich halte es auch nicht für einen guten Startpunkt um den Charakter darauf aufbauend vielschichtiger zu machen, da es den spielerischen "Wert" des Charakters (zumindest für mich) nur dann wirklich erhöht, wenn man versucht irgendwelche romantischen Beziehungen verstärkt in das Abenteuer einzubauen. Sollte einer meiner Spieler das wünschen, so kann er sich jederzeit bei mir melden.  ;)
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Antw:[Gender & Sexualität] Ich bin kein Feminist, aber…
« Antwort #11 am: 14. September 2017, 18:47:41 »

Ich denke nicht, dass das Drachenblut, Anführer der Gefährten, Erzmagier von Winterfeste und Thane aller Fürstentümer eine Altersrente nötig hat...  ;D

Sicher nicht, aber es gibt ja noch andere, die in dieser Welt leben. ;D Z.B. alle die ich für die Diebesgilde ausgeraubt habe. Die brauchen sogar noch mehr Gold, weil ich mich dauernd bei ihnen bediene.  ::)

Sphärenwanderer

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Antw:[Gender & Sexualität] Ich bin kein Feminist, aber…
« Antwort #12 am: 10. Oktober 2017, 16:43:01 »

Also zumindest in DSA hat es immer einen spürbaren Anteil an homo- und bisexuellen NSCs gegeben. Transpersonen und anderweitige Queers wurden mWn nicht thematisiert.

Ich binde sowas hin und wieder ins Spiel ein, wenn es relevant ist. Aber in den meisten Fällen sind Charaktere in meinen Runden eher so etwas wie asexuelle Kreaturen.  ;D Sexualität am Spieltisch löst bei vielen Leuten Unbehagen aus (auch Heterosexualität - abgesehen von dämlichen sexistischen Kommentaren ("Ich geh mal zum Hafen und such mir ne geile Nutte, höhöhö" "Sieht die Priesterin heiß aus? Ich versuch sie rumzukriegen"), die sich leider bei einigen Leuten hartnäckig halten), weshalb ich das Thema meistens umgehe oder nur am Rand behandle.

Dazu kommt noch, dass bei Menschen in Partnerschaften durch sexuelle oder romantische Beziehungen im Spiel manchmal unangenehme Eifersuchtsgefühle ausgelöst werden, was der ganzen Gruppe das Spiel verderben kann, wenn beißende Kommentare und Blicke getauscht werden. Gerade in diesem Bereich fehlt es meiner Erfahrung nach oft an Differenzierung zwischen Spiel und Realität. Auf der anderen Seite genauso, wenn das RPG ingame tatsächlich zur Partnersuche outgame genutzt wird.  ::)

Mein persönlicher Spielfokus liegt auch mehr auf Welt-Exploration, Kampf, Heroismus usw., weswegen ich Beziehungsspiel abseits von platonischen Themen auch nicht vermisse. Und falls ich sowas doch mal wieder einbaue, werde ich auch vor dem Spiel ein paar Parameter mit den Spielern festlegen, was ihnen zu weit geht. Dabei fällt mir auf, dass ich das vermutlich sowieso tun sollte.  ;D

Nachtrag: Ich spiele auch oft in wenig toleranten Settings, was das Ausspielen von Sexualität jenseits der Heteronorm und zwischen verschiedenen "races" dann gleich zu zentralen Spielinhalten katapultieren würde.

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Wie stellst du dir eigentlich die mechanische Umsetzung von sexueller Identität und Anziehung vor?

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Antw:[Gender & Sexualität] Ich bin kein Feminist, aber…
« Antwort #13 am: 11. Oktober 2017, 11:36:41 »

;D Sexualität am Spieltisch löst bei vielen Leuten Unbehagen aus (auch Heterosexualität - abgesehen von dämlichen sexistischen Kommentaren ("Ich geh mal zum Hafen und such mir ne geile Nutte, höhöhö" "Sieht die Priesterin heiß aus? Ich versuch sie rumzukriegen"), die sich leider bei einigen Leuten hartnäckig halten), weshalb ich das Thema meistens umgehe oder nur am Rand behandle.

Aber das liest sich für mich so, als würde für dich "das Thema umgehen" ein Lösungsansatz sein? Damit beugst jedoch dem Problem überhaupt nicht vor, das du beschreibst. Eigentlich förderst du sogar mit deiner Einstellung diese unausgesprochene Tabuisierung von fiktiver Sexualität. Oder verstehe ich da was falsch? (gut möglich)

Zitat
Dazu kommt noch, dass bei Menschen in Partnerschaften durch sexuelle oder romantische Beziehungen im Spiel manchmal unangenehme Eifersuchtsgefühle ausgelöst werden, was der ganzen Gruppe das Spiel verderben kann, wenn beißende Kommentare und Blicke getauscht werden. Gerade in diesem Bereich fehlt es meiner Erfahrung nach oft an Differenzierung zwischen Spiel und Realität. Auf der anderen Seite genauso, wenn das RPG ingame tatsächlich zur Partnersuche outgame genutzt wird.  ::)

Legitimes Argument, darüber habe ich so konkret noch nicht nachgedacht  :thumbup:

Eifersucht an sicht ist ja schon ein komplexer, problematischer Gefühlscocktail, wenn er dann noch unnötigen Einzug in der Freizeitbeschäftigung findet, ist das natürlich unvorteilhaft, da gebe ich dir Recht. Überwiegt dieser eine Grund jedoch der kreativen Vielfalt an narrativen Möglichkeiten?

P&P Gruppen als dating Plattform? Habe ich jetzt in meinen 15 Jahren P&P RPGs wirklich vielleicht ein, max. zwei Mal erlebt und das war dann v.a. noch zu Zeiten ohne tinder und Co und eher dem Zufall geschuldet, behaupte ich mal. Ich schätze, dass jemand, der zu 'aktiv' in die Richtung ginge, sich einfach schnell selbst aus der Gruppe disqualifizieren würde.

Zitat
Mein persönlicher Spielfokus liegt auch mehr auf Welt-Exploration, Kampf, Heroismus usw., weswegen ich Beziehungsspiel abseits von platonischen Themen auch nicht vermisse. Und falls ich sowas doch mal wieder einbaue, werde ich auch vor dem Spiel ein paar Parameter mit den Spielern festlegen, was ihnen zu weit geht. Dabei fällt mir auf, dass ich das vermutlich sowieso tun sollte.  ;D

Halte ich für eine gesunde Einstellung.

Ich denke, das "Ausspielen" von Sex kann sich (und möchte sich) jeder im Hobby sparen. Darum geht es ja auch nicht, es geht mir eher darum, dass Sexualität artifiziell ausgeblendet wird und dadurch auch narrative Optionen wegfallen, die eben auch Abwechslung und Bereicherung in eine Geschichte bringen. Romanzen, Sehnsucht und Liebe sind nicht grundlos mitunter die stärksten Motive der Literatur und des Theaters. Und Romanzen ohne Sexualität ist halt wie Cornflakes ohne Milch.

Zitat
Nachtrag: Ich spiele auch oft in wenig toleranten Settings, was das Ausspielen von Sexualität jenseits der Heteronorm und zwischen verschiedenen "races" dann gleich zu zentralen Spielinhalten katapultieren würde.


Gerade in solchen settings finde ich das Thema umso spannender als Bestandteil der Geschichten.

Zitat
@MH+
Wie stellst du dir eigentlich die mechanische Umsetzung von sexueller Identität und Anziehung vor?

Ich fang mal bei unserem Spiel an:

Zwar wird Charakterspiel bei YAW prinzipiell nicht belohnt, deshalb gibt es sogesehen keine Belohnung für das konkrete Ausspielen von Sexualität. Dennoch ist es so, dass die Spielwelt (Gegner und NPCs) auf das Geschlecht eingehen und sich unterschiedlich verhalten, bspw. bei Kampftaktiken (Sukkubus/Inkubus, Amazonen/Harpyien), oder in Dialog-Optionen (eine lesbische NPC schließt sich eventuell einer Heldin an, aber keiner reinen Männer-Gruppe).

Natürlich ist die Sexualität dabei keine zentrale Spielmechanik. Aber das ist auch nicht intendiert.

Bin mir nicht gar nicht so sicher, ob ich in einem klassischen P&P Spiel, bei dem Charakterspiel vorausgesetzt wird (DS4, D&D etc.) überhaupt eine spielmechanische Einbindung der Geschlechter als Spieler bräuchte. Ich denke, dass es mir da viel mehr um die narrative Implementierung des Themas ginge. Ob das nun Werte-technisch Einfluss auf Charaktere hat oder nicht, wäre mir vermutlich nicht so wichtig.

LG MH+

PS. – Freitag?
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Sintholos

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Antw:[Gender & Sexualität] Ich bin kein Feminist, aber…
« Antwort #14 am: 16. Oktober 2017, 08:46:19 »


@MH+
Wie stellst du dir eigentlich die mechanische Umsetzung von sexueller Identität und Anziehung vor?

Also was Dungeonslayers angeht, so sind diverse Aspekte sexueller Orientierung durchaus als Spielmechanik vorgegeben:
Das Talent Charmant ermöglicht +2 bei sozialen Aktionen und +3 wenn das Geschlecht des Gegenübers ein anderes ist (ein klarer Hinweis auf sexuelle Präferenz). Dies könnte man als Hausregel auch so ändern, dass es den +3 Bonus immer dann gibt, wenn die sexuelle Orientierung des zu überzeugenden Charakters auf die des Überzeugenden passt.
Außerdem hat die Flirten-Probe verschiedene Modifikatoren abhängig vom Geschlecht (GRW S. 90). Darauf könnte man sicherlich auch aufbauen, denn was dem einen gefällt und dem anderen nicht, mag auch explizit vom Charakter abhängen. Das gehört dann jedoch meiner Meinung nach individuell ausgespielt und muss nicht notwendigerweise mit einer Probe hinterlegt werden.

@MH+
Ich gestehe ein gewisses Maß an Verwirrung: Im ersten Post schreibst du, dass du sexuelle Orientierungen und Gender-Themen (Trans usw.) fest in dein Spiel integrieren willst, was auch Auswirkungen aufs Gameplay haben soll. Eine mechanische Einbindung erscheint dir im letzten Post aber als "nicht so wichtig" (was ja in dem Sinne das Gameplay wäre)... Könntest du das nochmal klarstellen?  ???

Außerdem: Letztendlich geht es doch darum Spaß zu haben. Wenn die Gruppe Spaß an derartigen Themen hat, dann sollte man dem nachgehen. Wenn dem nicht so ist, sollte man seinen Schreibstil anpassen oder jemand anderes leiten lassen, denn sollten Themen aufgezwungen werden, die den Spielern unangenehm sind, so wird sich die Runde sicherlich schnell auflösen. Und selbst wenn in einer Gruppe alberner out-of-character Schabernack mit jenem getrieben wird, der einen oder mehrere schwule Charaktere spielt: solange das dem Spieler nichts ausmacht, hat es meiner Meinung nach keinen großen Sinn, sich stellvertretend für ihn zu echauffieren.

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« Antwort #15 am: 16. Oktober 2017, 12:01:17 »

@MH+
Ich gestehe ein gewisses Maß an Verwirrung: Im ersten Post schreibst du, dass du sexuelle Orientierungen und Gender-Themen (Trans usw.) fest in dein Spiel integrieren willst, was auch Auswirkungen aufs Gameplay haben soll. Eine mechanische Einbindung erscheint dir im letzten Post aber als "nicht so wichtig" (was ja in dem Sinne das Gameplay wäre)... Könntest du das nochmal klarstellen?  ???

Hi Sintholos,

ich meine, dass mir die regelmechanische Auseinandersetzung mit dem Thema in P&P Spielen, in denen Charakterspiel vorausgesetzt wird (bspw. DS4, D&D, PF etc.), nicht so wichtig wäre, wie die narrative Auseinandersetzung.

In unserem Rollenspiel wird kein Charakterspiel vorausgesetzt.

Und klar geht's bei jedem Spiel um Spaß.

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« Antwort #16 am: 16. Oktober 2017, 15:50:06 »


ich meine, dass mir die regelmechanische Auseinandersetzung mit dem Thema in P&P Spielen, in denen Charakterspiel vorausgesetzt wird (bspw. DS4, D&D, PF etc.), nicht so wichtig wäre, wie die narrative Auseinandersetzung.

In unserem Rollenspiel wird kein Charakterspiel vorausgesetzt.


Ah, nun, dann ergibt das natürlich Sinn. Ich war (warum auch immer) fest davon ausgegangen, dass Charakterspiel stattfände. Ohne selbiges muss man den ganzen Kram natürlich durch irgendwelche Proben simulieren. Ich verstehe.
Was die narrative Auseinandersetzung angeht: kommt immer auf den Kontext an. Will der Held die Prinzessin retten, aber die steht so garnicht auf Männer? Könnt einen humorvollen Twist geben, solange die Gruppe im Unklaren darüber ist, warum sie ihn nun verschmäht, bis hin zur Auflösung. Solange es einigermaßen natürlich und nicht aufgesetzt wirkt, kann ich daran nix schlimmes erkennen. Kommt denke ich immer auf die Umsetzung an.

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Antw:[Gender & Sexualität] Ich bin kein Feminist, aber…
« Antwort #17 am: 18. März 2018, 11:22:47 »

Viel Neues zu gelesen, muss bisherige Positionen überdenken
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Sintholos

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« Antwort #18 am: 18. März 2018, 13:47:27 »

Auch in Rollenspielen wird auf diesem Weg sehr oft Heteronormativität reproduziert.
Ich persönlich würde dem aus verschiedenen Gründen widersprechen.
Zunächst würde ich behaupten, dass die sexuelle Orientierung von einem Charakter in einem Rollenspiel nur dann eine Rolle spielt, wenn diese im Zuge der Handlung eine wichtige ausspielbare Rolle einnimmt. Bei Bioware-Spielen kann man dann mit verschiedenen NSC als SC in eine Romanze eintreten. Für alle Charaktere, die in dieser Hinsicht nicht vorgesehen sind, werden keine Dialoge dieser Art geschrieben und synchronisiert, bleiben für eine Romanze also gesperrt, bis jemand der Meinung ist, dafür einen Mod, wenn möglich und gewünscht, zu schreiben. Damit sind die Charaktere von Haus aus eher unbestimmt bzw. asexuell, wie sie Sphärenwanderer beschreibt. Bei einem P&P-Rollenspiel kann man da natürlich wesentlich flexibler sein. Wie du die, warum auch immer, für dich interessante sexuelle Orientierung "default"-mäßig bewertest, ist daher meiner Meinung nach etwas, dass eher auf deine eigene Grundannahme reflektiert, als auf die des Entwicklerteams oder Autors. Das ist jedoch kein Vorwurf, denn wenn man in einer Gesellschaft lebt, die zu 93% (oder wie hoch auch immer die Zahl wirklich ist, ich hab da mal vor einer Weile eine Studie gesehen) aus Heterosexuellen besteht und LGBTQIAAP-Leute eine sehr kleine aber lautstarke Minderheit bilden, dann ist es doch durchaus gerechtfertigt davon auszugehen, dass dein Gegenüber zu besagten 93% gehört.
Basierend auf der Zahl von 93% ist es auch Quatsch zu erklären, dass Heteronormativität ein von Medien oder Firmen gepuschtes ideologisches Konstrukt ist (wie ich es jetzt nicht bei dir, aber doch oft im Internet sehe), sondern einfach Realität ist. Persönliche Erfahrungen können natürlich abweichen, so funktioniert Statistik. Manche würfeln 2 natürliche 20er hintereinander und sterben einen unrühmlichen Tod, manchen passiert sowas mehrere Spielsessions nicht. Manche haben vielleicht einen Freundeskreis der zur Hälfte aus Nicht-Heterosexuellen besteht, manche kennen nur einen Homosexuellen und man munkelt, dass der Arbeitskollege einer Freundin von einem Kumpel letzten Sommer in einem langen Kleid aufgetaucht ist.

Ich bin der Meinung, dass der weibliche Körper von der Werbe-Industrie schon ekelhaft ausgeschlachtet wird und dies leider auch noch zu oft in Rollenspiel-Illustrationen der Fall ist. Hier wird der weibliche Körper (der “geilen Druidin“) auf ihre sexuellen Reize reduziert.
Ich würde nicht behaupten, dass die Werbeindustrie nur bei Frauen auf die idealisierten körperlichen Reize setzt. Männer werden meist ebenfalls mit Attributen dargestellt, die auf Frauen besonders anziehend wirken: groß, breitschultrig, volles Haar, Muskeln, Six-Pack, markantes Kinn. Selbiges pflanzt sich auch in Illustrationen fort. Bei einem Krieger mag es noch angehen, dass er als Bild vor allem mit Muskeln und Schultern glänzt. Ich sehe jedoch so gut wie nie Zauberer, die unter ihrer weiten Robe ein Wohlstandsbäuchlein verstecken und daher trotzdem den idealisierten Körperbau haben müssten.

Aber dass dein 13jähriges Ich sich damals noch keine Gedanken drüber gemacht hat, ist klar. Jedoch finde ich, dass wir uns heute - viele Jahre nach Diablo II und nach gesellschaftlichen Veränderungen wie durch #MeToo und anderen Zäsuren der Emanzipation - die Gedanken selbstreflexiv machen sollten. Es muss festgestellt werden, dass wir auch 2018 noch in einer Gesellschaft leben, in der mit der Reduktion auf den weiblichen Körper YouTube-Vorschaubilder uns Brüste ins Gesicht springen lassen und viele Illustrationen unseres Rollenspielhobbys noch immer auf “Clickbait“ auf Kosten des Körpers der Frau setzt.
Es mag mittlerweile eine Platitüde sein, aber: Sex Sells. Und das hat einen guten Grund. Attraktivität ist ein Indikator für Gesundheit und mit dem grundsätzlichen biologischen Bedürfnis nach Fortpflanzung, werden unsere Sinne ganz offensichtlich eher zu solchen Menschen hingezogen, als zu jenen, die leider nur eine 5/10 sind. Dazu kommt, dass wir audiovisuelle Lebewesen sind. Für relevante Artikel oder Videos ist es daher vollkommen verständlich, dass man körperliche Reize einsetzt. Für ein Fitnessstudio und Softdrinks wirbt man am Besten mit Sportlern (man nimmt ab oder nicht zu), für Pflegeprodukte am Besten mit einer schönen Frau (die Creme macht dich schön wie die Frau, aber ich zeige dir nicht, dass sie kein Wundermittel ist). Selbstreflexiv kann man natürlich vorgehen und gezielt auf Produkte setzen, die keine oder zumindest nicht deratige Werbung schalten. Aufschreie ohne eine Anpassung des eigenen Verhaltens haben bisher zumindest jedoch noch nie funktioniert. Wenn dem so wäre, würde es bei Computerspielen keine Mikrotransaktionen geben.  :'(

Und bevor hier irgendwelche Nachfragen aufkommen: ja, ich habe mich mit dem Thema (gezwungenermaßen durch meinen Studentenrat, als ich noch Student war) intensiv beschäftigt und bin dadurch zu diesen und noch wesentlich verwerflicheren Schlüssen gekommen.  ;D ;D ;D

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Antw:[Gender & Sexualität] Ich bin kein Feminist, aber…
« Antwort #19 am: 18. März 2018, 19:55:27 »

...Wenn dem so wäre, würde es bei Computerspielen keine Mikrotransaktionen geben.  :'(

BÄM !

So hochintelligent wie wir uns immer zur Schau stellen möchten: Wir sind und bleiben nur Affen; heute halt bereits mit Internet.
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Antw:[Gender & Sexualität] Ich bin kein Feminist, aber…
« Antwort #20 am: 19. März 2018, 08:04:18 »

Aufgrund der Präsenz des Themas im Leben meiner Gruppe (wer sich mein Profil anschaut, dem fällt vielleicht ein Hinweis auf) kommen homo-, bi- und transsexuaale Charaktere oft in unseren P&P Runden vor. Ich sehe da auch keine wirklichen Einschränkungen durch das System, da Sexualität bei mir ein rein Rollenspielerisches Element ist.

Was ich hingegen gut verstehen kann ist, dass man in gewissen Gruppen das Thema zugunsten des Spiels lieber nicht anschneiden will, ich selbst habe erst vorgestern einen Spieler wegen einer politischen... Uneinigkeit verloren und auch übertriebenes Ausspielen einer dem Spieler unbekannten Sexualität oder des anderen Geschlechts stelle ich mir für das Spiel hinderlich vor, auch wenn ich es noch nie wirklich erlebt habe.
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« Antwort #21 am: 19. März 2018, 09:09:47 »

*schaut sich das Bild von Galactic Ben genauer an* Caitlyn Jenner als Zwerg(in) vielleicht? Ich habe keine Ahnung und bitte um Aufklärung. Ich hatte dein Bild bisher einfach nur als Zwergin wahrgenommen.  :-[
Es ist zugegebenermaßen ein sehr schwieriges Thema. Ich wüsste auch nicht, wie man mit Sexualität spielmechanisch so umgehen sollte, dass niemand sinnloserweise benachteiligt wird. Männern einen "Geschlechtsbonus" auf Attribute oder Eigenschaften zu geben, wenn sie statistisch betrachtet stärker und schneller sind als Frauen, ist sicherlich auch nicht im Sinne des Erfinders und bringt mir keinen Mehrwert als Spieler. Selbiges würde für einen AU Bonus für weibliche Charaktere gelten, weil sie meist als schöner angesehen werden. Also würde ich es einfach lassen und solche Sachen rein dem Rollenspiel überlassen.

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Antw:[Gender & Sexualität] Ich bin kein Feminist, aber…
« Antwort #22 am: 19. März 2018, 10:19:55 »

*schaut sich das Bild von Galactic Ben genauer an* Caitlyn Jenner als Zwerg(in) vielleicht? Ich habe keine Ahnung und bitte um Aufklärung. Ich hatte dein Bild bisher einfach nur als Zwergin wahrgenommen.  :-[

Ich bin transgender, deshalb der männliche Name (den ich nicht verändern konnte) und das weibliche Bild. Keine Ahnung warum ich das als Rätsel formuliert habe

PS ich bin eine Halbling...in ??? (Gibts dafür denn keine weibliche Form?), aber dafür gabs kein vorgefertigtes Bild

Es ist zugegebenermaßen ein sehr schwieriges Thema. Ich wüsste auch nicht, wie man mit Sexualität spielmechanisch so umgehen sollte, dass niemand sinnloserweise benachteiligt wird. Männern einen "Geschlechtsbonus" auf Attribute oder Eigenschaften zu geben, wenn sie statistisch betrachtet stärker und schneller sind als Frauen, ist sicherlich auch nicht im Sinne des Erfinders und bringt mir keinen Mehrwert als Spieler. Selbiges würde für einen AU Bonus für weibliche Charaktere gelten, weil sie meist als schöner angesehen werden. Also würde ich es einfach lassen und solche Sachen rein dem Rollenspiel überlassen.
Regeltechnisch macht es überhaupt keinen Sinn, zwischen Geschlechtern und Sexualitäten zu unterscheiden, dadurch wäre ja auch der Spielspaß gehemmt. Hie und da ein Bonus auf soziale Interaktion und rollenspielerischer Einsatz, mehr Einfluss soll das Ganze ja meiner Meinung nach auch nicht aufs Spiel haben.

Nebenbei rate ich auch sehr zu Settings mit Gleichberechtigung, weil die betroffenen Spieler sonst irgendwann nur noch genervt sind.
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« Antwort #23 am: 19. März 2018, 10:23:40 »

Halblingsbild (Caeratare 08):

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« Antwort #24 am: 19. März 2018, 10:43:57 »

Dann bin ich einfach nur blind

Danke ;)
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« Antwort #25 am: 19. März 2018, 10:47:36 »

Nebenbei rate ich auch sehr zu Settings mit Gleichberechtigung, weil die betroffenen Spieler sonst irgendwann nur noch genervt sind.

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Sintholos

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Antw:[Gender & Sexualität] Ich bin kein Feminist, aber…
« Antwort #26 am: 19. März 2018, 10:55:32 »


Ich bin transgender, deshalb der männliche Name (den ich nicht verändern konnte) und das weibliche Bild. Keine Ahnung warum ich das als Rätsel formuliert habe

PS ich bin eine Halbling...in ??? (Gibts dafür denn keine weibliche Form?), aber dafür gabs kein vorgefertigtes Bild

[...]

Nebenbei rate ich auch sehr zu Settings mit Gleichberechtigung, weil die betroffenen Spieler sonst irgendwann nur noch genervt sind.

Ich gestehe: hab mir bzgl. der Diskrepanz zwischen Name und Bild keine Gedanken gemacht. Man hätte vielleicht auch stutzig werden können, weil dein Bild eine Zwergin/Halbling ist, aber bei Kultur Wildelfen. Das ist sogar fantasy-transracial.  :D
Ich hatte Halbling immer als neutrale Bezeichnung, vergleichbar mit "Mensch" gesehen... Ist aber eine gute Frage... Halblingin klingt irgendwie eigenartig... Vielleicht einfach "männlicher Halbling" oder "weiblicher Halbling" sagen.
Das mit der Gleichberechtigung kommt drauf an. Bei der Witcher-Reihe ist es ja integraler Bestandteil der Welt, dass Anderlinge, also Zwerge, Elfen und andere Fantasy-Wesen, diskriminiert werden. Beim Setting von Dragon Age werden Magier in Türmen weggesperrt und entlaufene Magier als Apostaten und Abscheulichkeiten gejagt. Nur wenige finden als sanktionierte Hofmagier außerhalb des Turms eine Anstellung. Ich fände es interessant, in so einem Setting einen unterdrückten Charakter zu spielen, aber den Spielern sollte dies vorher durchaus bewusst sein. Wenn erst nach der Charaktererstellung offenbart wird, dass das Setting diese und jene Charaktere als zu unterdrücken ansieht, so wäre ich sicherlich auch irgendwann frustriert.

Galactic Ben

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Antw:[Gender & Sexualität] Ich bin kein Feminist, aber…
« Antwort #27 am: 19. März 2018, 11:44:27 »

Stimmt, so etwas kann auch interessant sein, aber vor allem in Bezug auf Rasse oder Magiefähigkeit. Wenn durchgehend abfällige Kommentare über eine*n Spieler gemacht werden, nur weil dessen Charakter das falsche Geschlecht hat, oder in der Dorfschenke mit einem gleichgeschlechtlichen Partner gesehen wurde, dann verliert sich meist der Spielspaß.

In meinem Sturmklippe-Setting ist Rassismus, verbreitet von der halbkriminellen Organisation "Mondmiliz" zentraler Bestandteil der Kampagne. Doch auch dort halte ich es im Rahmen. Mal feixt der Wirt eines Gasthauses, weil der Waldelf gerne vegetarische Kost hätte, mal bedankt sich eine Alte Adlige nur beim menschlichen Retter in der Not, obwohl die Zwerge die ganze Arbeit gemacht haben, aber mehr darf es bei mir nicht sein.
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Dzaarion

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Antw:[Gender & Sexualität] Ich bin kein Feminist, aber…
« Antwort #28 am: 19. März 2018, 16:32:23 »

Dann mische ich auch mal wieder mit ;D

Generelle Boni/Mali nur wegen des Geschlechts würde ich auch nicht verteilen, auch wenn Männer und Frauen vielleicht etwas andere Voraussetzungen haben können sie ja schließlich doch ähnliche Leistungen bringen (es gibt auch Gewichtheberinnen, die wahrscheinlich locker mehr stemmen als jeder hier im Forum und es gibt George Clooney, bei dem ich irgendwie noch nie jemanden getroffen haben, der ihm nicht eine gewisse Optik und Ausstrahlung bescheinigt) und die Eigenschaften, die den Charakter definieren wurden ja bei der Charaktererschaffung selbst verteilt...und jetzt zum aber:

trotzdem kann eine unterschiedliche Behandlung der Geschlechter (und Völker) sowohl spielerischen wie mechanischen Einfluss haben, allerdings nur wenn die beiden Geschlechter auch tatsächlich eine grundsätzlich unterschiedliche Physiologie voneinander trennt, die das andere Geschlecht nicht erreichen kann (eine Hirschkuh kann kein Geweih haben, ergo Unterschied).
Bei meinen Harpyien gibt es beispielsweise unterschiedliche Volksfähigkeiten, je nachdem ob man eine männliche oder weibliche Harpyie spielt, das Geschlecht ist bei diesen also tatsächlich integraler Bestandteil der Mechanik.
Sogar bei DS spielt es eine Rolle, da im AvC bei den Zasaren klar darauf hingewiesen wird, das Frauen dort nichts zu sagen haben.

Ebenso denke ich auch das Rassismus und Vorurteile (oder in diesem Fall Geschlechterunterschiede) ein wichtiger Bestandteil einer inhärenten Spielwelt sein können.
Rassismus und Vorurteile gibt es bis heute (und gerade erlebt es auch noch wieder einen Aufschwung ::) ) und das obwohl wir alle Menschen (also dieselbe Spezies) sind...davon auszugehen, das ebendiese Spezies in einer Welt in der es solche Völker wie Minotauren u.ä. gibt plötzlich völlig davon absehen halte ich leider für etwas utopisch...
In meiner Welt gibt es deswegen auch viele kulturelle Unterschiede und beim Rassismus halte ich es meistens so wie es sich auch in der Wirklichkeit zeigt: je geringer die Kontakte zu anderen Völkern/Kulturen desto größer die Vorurteile anderen Völkern gegenüber.
In Geschlechterfragen haben die Völker/Kulturen dann noch mal eigene Bedingungen (je nach Fähigkeiten und der von mir überlegten Geschichte/dem Hintergrund), die von absoluter Gleichstellung der Geschlechter und der Sexualität (bei den meisten meiner Elfenvölker) bis hin zur Unterdrückung des einen Geschlechts (beispielsweise bei den oben erwähnten Harpyien und da sind es die Frauen die die Macht haben :D ) gehen kann.
Daneben gibt es auch ganz andere Problematiken. Feen gelten beispielsweise in einigen meiner Länder als Aphrodisiakum, wodurch es dort und in deren Nähe bzw. an Orten wo Bewohner dieser Länder auftauchen natürlich auch Nachteile für Spieler gibt, die Feen spielen. Ein anderes Volk wird systematisch vom „Sauron“ und dem „guten Sauron“ meiner Welt verfolgt und getötet…effektiv können Spieler dieses Volkes Teile ihrer Fähigkeiten also nicht offen einsetzen.
Die Wahl des Volkes/des Geschlechts kann und darf also auch einen (großen) Einfluss auf Spiel (und Mechanik) haben. Wenn ein Land also extrem rassistisch/sexistisch ist, sollten die Spieler dies auch in dem Maße spüren (wenn sie davon betroffen sind) und nicht nur als halbherziger Spruch. Das wichtige ist, wie Sintholos auch sagte, den Spielern vorher klar zu machen welche Auswirkungen die entsprechende Wahl in dem Teil der Welt in der gespielt wird hat und dann das konsequent durchzuführen. Rassismus nicht erst einführen, wenn es für die Quest nötig ist/dann wieder fallen lassen/ignorieren, wenn die Quest vorbei ist.
Und es ist natürlich auch spaßig, wenn Charaktere (die mächtig genug sind) aus anderen Kulturkreisen solche (geschlechterspezifischen) Vorurteile durchbrechen. Man denke an einen Menschen (aus einem misogynen Kulturkreis), der versucht Tauriel (aus den Hobbit-Filmen) zu begrabbeln…

Daneben sind natürlich auch Charaktere interessant, die bewusst aus solchen Mustern ausbrechen (es muss nur eben zur Welt passen/gut erklärt werden…zu sagen mein Ork versteht sich voll gut mit Elfen weil er da aufgewachsen ist reicht mir nicht…).

Ähm ja…irgendwie bin ich glaube ich ein bisschen vom Thema abgekommen…und es ist vielleicht ein wenig wirr…
Zur Kurzfassung: Geschlechterunterschiede sind mechanisch in Ordnung, solange sie auch eine deutlich andere Physiologie haben, die das andere Geschlecht nicht erreichen kann. Auch spielerisch kann das Geschlecht einen gewissen Einfluss auf den Umgang der Welt mit dem Charakter haben und dann auf beispielsweise soziale Proben. Wichtig ist in beiden Fällen nur das es a) noch vor der Charaktererschaffung deutlich gemacht wird und b) dann aber auch konsequent bleibt (wobei sich natürlich durch Zeit/Vorgänge in der Spielwelt/Einfluss der Spieler/deren Heldentaten zumindest der Umgang mit anderen Geschlechtern/Völkern etc. ändern kann).

Hoffe es ist klar was ich meine, hat was zur Diskussion beigetragen und war nicht zu weit weg vom eigentlichen Thema :D

Gruß Dzaarion