Willkommen Gast. Bitte einloggen oder registrieren.
Hast du deine Aktivierungs E-Mail übersehen?

Benutzername: Passwort:

Autor Thema: [Spielbericht] Anti-Helden in Trunien  (Gelesen 1881 mal)

Fadda

  • Stufe 3
  • *
  • Offline Offline
  • Geschlecht: Männlich
  • Beiträge: 41
  • Kultur: Alle
  • Klasse: Alle
  • Dungeonslayer
    • Awards
[Spielbericht] Anti-Helden in Trunien
« am: 22. September 2016, 23:52:36 »

Ich habe im Frühjahr begonnen mit engen Freunden eine Kampagne in meiner eigenen noch wachsenden Welt zu spielen.
Die Spieler haben sich hier bewusst dazu entschieden recht schroffe Charaktere zu spielen. Wir gucken einfach zuviel Game of Thrones.
Da wir im Oktober nach mehrmonatiger Pause endlich weiterspielen, habe ich damit begonnen, alles was passiert ist noch einmal als Kurzgeschichte zusammenzufassen.

Primär war dies gedacht um für mich selbst zu rekapitulieren, was bisher passiert ist bevor ich es vergesse. Aber so kann ich dieser Community vielleicht auch mal was zurückgeben.




Kapitel 1 - Der Ausbruch aus dem Steinbruch in den Whites (Alle Charaktere starten mit Stufe 4)

Den Norden Truniens hatten Thamos (Krieger) und Mirtan (Späher) sich anders vorgestellt.

Fast 3 Jahre hatten sie an verschiedenen Fronten als Soldat und Söldner im wärmeren Süden der Insel gekämpft.
Nur um, verraten von Kollegen und Kameraden, als Kriegsgefangene in den Marmorsteinbrüchen des Nordens zu enden (Fähnchen auf der Karte).
Tag ein, Tag aus schufteten Sie dort, verachtet von den Wächtern, noch mehr verachtet von den anderen Gefangenen, dem Abschaum der Nordmark.

Nur auf 2 Personen traf diese Feststellung nicht zu.
Einem noch jungen und doch kahlgeschorenen Mönch (Heiler) mit farbigem Taint sah man auch ohne den roten Strich auf der Stirn an,
dass er ein Wandermönch, oder wohl eher ein Novize des roten Hauses aus dem weiten Süden der Welt war.
Normalerweise traf man diese immer zu zweit an. Ein Lehrer, ein Schüler.
Die zweite Person (Schwarzmagier) war ein schmalgewachsener Mann mediterranen Taints.
Doch keiner im Steinbruch hatte je solche Gesichtszüge gesehen - Wettergegerbt und doch feingeschnitten -
geschweige denn je von dem fremdartigen Land gehört aus dem er stammt.
Wer mag schon ahnen was die beiden soweit alleine in den Norden Truniens getrieben hat.
Jedoch schienen diese beiden sich kaum für andere Personen im Steinbruch zu interessieren.

Irgendwie schien auch jeder ein gewisses Maß an Respekt vor Ihnen zu haben.
Kannte man Magie hier oben im Norden gewöhnlicherweise nur von zwergischen Runenwirkern und Naturkundigen,
schien dennoch jeder zu merken, dass diese beiden eine ungewöhnliche Aura umgab und sie der Magie mächtig waren.
Daher trugen beide auch nahezu permanent spezielle zwergengeschmiedete Runenhandschellen (magieunterdrückend).
Nur zurück in der Zelle nahm man ihnen diese ab. Und dafür verschloß man die Tür mit mehreren Schlössern.


Doch heute wurde es Thamos zuviel. Nach Stunden des Arbeitens, meinte wieder ein Wächter, er müsse seine Spielchen mit ihm treiben.
Mit all der Kraft eines Kriegers, die er über Monate geheimgehalten hatte, riss er die Wache zu sich, schlang die Handschellen um deren Hals und schlug zu. Immer weiter zu.
Nach einer halben Minute zogen ihn andere Wachen von dem bewusstlosen Mann runter und die Gefangenen johlten.

Den Abend verbrachte er in Einzelhaft. An alle Viere gefesselt, stehend, in einem Raum kaum größer als ein Schrank.
Währenddessen musste der Schwarzmagier Marcon ein Jauchzen unterdrücken. Der Novize Ingaro, der sonst nicht viel sprach, fragte was los sei.
Marcon hatte geschafft was unmöglich schien. Ohne Schriftrolle oder sonstige Hilfe hatte er es in monatelanger Arbeit geschafft,
sich in einer Zelle einen Zauberspruch anzueignen. Er beherrschte nun die Kunst Schlösser zu öffnen.
Darüber hinaus war es ihm möglich Türen auf magische Art und Weise zu verschließen.

Beim Versuch des Öffnens ihrer Zelle mussten sie jedoch erschrocken feststellen, dass sie eins vergessen hatten. Vor ihrer Tür war doch ein Querbalken.
Kurze Zeit besprachen sie die Möglichkeit des weiteren Vorgehens und beschlossen den Weg der Provokation.
Nachdem eine halbe Stunde später der Haferschleim durch die Tür gekippt wurde, legten die beiden sich mit dem bereits müden Wächter an.
Dieser ging auf ihre Provokation ein, trat in die Tür und lieferte sich einen kleinen verbalen Schlagabtausch mit ihnen.
Und wie erhofft vergaß er danach erhitzt den Balken wieder vorzulegen.

Eine Etage tiefer war Thamos wach - und er war wütend. Seit einer halben Stunde zerrte er an seinen Ketten,
da ihm recht schnell bewusst wurde, dass das Gestein in seiner Zelle schon bessere Zeiten hinter sich hatte.
Die Arme hatte er bereits frei. Dadurch hätte er sich beinah sehr unangenehm auf den Boden gelegt.

Nach etwa einer Stunde konnten Marcon und Ingaro nicht länger warten. Sie öffneten die Türe und auch die Türe gegenüber.
Denn sie wussten, dass dort Mirtan saß. Heute alleine, da Thamos in Einzelhaft war.
Sie besprachen einen Plan. In mühevoller Kleinarbeit wurde jede einzelne Türe des Zellenblocks entsperrt und mit einem magischen Schloss Marcons belegt.
Fast eine Stunde verging dabei. Ab und zu hörten Sie dabei schlagende Geräusche von unten und lachende Wächter.
Fast übervorsichtig warteten sie nun wieder eine Weile ab bis es ruhig wurde. Heute durfte nichts schief gehen.

Eine Wache kam vorbei und stellte zufrieden fest, dass wie gewohnt alle Türen verschlossen waren.
Nun kamen Mirtan, Marcon und Ingaro wieder aus ihren Zellen und schlichen durch das Gebäude.
Sie kamen in einen Gang. Auf der linken Seite war eine Tür, 5 Meter weiter war eine rechts.
Von weit hinten hörten sie geselliges Lachen und Würfeln. "Nerds" dachten sie.
Marcon stellte fest, dass die linke Tür ein Schlafgemach voller Wachen war und verschloß dieses.
Im rechten Türrahmen stellten sie fest, dass die Tür fehlte. Mirtan spähte hinein.
Dort lagen zwei Wachen, eine schlafend, eine dösend.

Ein Glück war Mirtan aufmerksam, denn er merkte früh genug, dass eine der geselligen Stimmen lauter wurde und so zogen sie sich zurück um eine Ecke.
Dort stellten sie der nahenden Wache eine Falle und beseitigten diese geräuschlos.
Mirtan zog die Wachklamotten an und nahm das Kurzschwert an sich. Er ging gemütlich in den offenen Schlafraum und legte sich neben die dösende Wache.
Diese sah kurz auf und machte große Augen. Der drohende Warnruf wurde von einer rhetorisch überzeugenden Metallklinge in den Hals gekontert.
Die Wache wurde geräuschlos an die Matratze gepinnt. Dennoch regte sich die zweite Wache und wurde ebenfalls überzeugt.

Nun war Eile angesagt. Fehlende Wachen fallen irgendwann auf.
Sie schlichen weiter den Gang entlang. Rechts hörte man nun ganz laut Stimmen. Dort saßen gefühlt 4-5 Wachen und knobelten.
Gegenüber auf der linken Seite führte eine Treppe in die untere Etage. Sie enschieden sich die Treppe zu nehmen und schlichen nach unten.
Auf halben Weg stockte Ingaro - der vorne ging - und fluchte. Jemand kam ihnen entgegen, und er sah sie. Doch der drohende Ruf blieb aus.
Stattdessen grinste sie ein blaugeprügelter Thamos an. Er hatte eine Waffenkammer gefunden.

Die nun vier Flüchtenden rüsteten sich aus und gingen die Treppe wieder hoch, da sie feststellten, dass dort der logischste Ausgang war.
Die obere Tür führte hoch, die untere nur auf eine tiefere Ebene des Steinbruchs.
Die Wachen dort merkten recht spät, dass die dort ankommen Männer KEINE Wachen waren.
Ein kurzer Kampf entbrannte, bei welchem 2 Wachen schnell fielen, und die anderen beiden die Magier bedrängten.
Am Ende des Kampfes konnten sich jedoch alle 4 behaupten und Marcon steckte das Enterieur des Raumes in Brand.

Sie verließen das Gebäude. Es war mitten in der Nacht, doch ein heller Mond schien. Weiter unten sahen sie die verschiedenen Treppen des Steinbruchs.
Weiter oben den einzigen Ausweg. Die Wachfeste. Dort angekommen versteckten sie sich hinter einer Mauer, bis die dortigen Wachen bemerkten was unten vorging.
Lärm erscholl von unten, denn ihr Kalkül ging auf:
Die Wirkung der magischen Schlösser ließ nach, da Marcon diese bewusst so (schwach) verzaubert hatte
und die Gefangenen der Zellen stürmten in die Freiheit. Darüber hinaus brannte ein Teil des Gebäudes.

Ein größerer Trupp an der Wachfeste ritt mit dem Hauptmann nach unten.
Die Gruppe ergriff die Gelegenheit und kam unbemerkt bis zum Stall. Dort schafften Sie es Pferde zu stehlen.
Doch sie mussten feststellen, dass immer noch ein Kontingent Wachen am Tor geblieben war.
Sie kämpften sich bis zum Tor und bevor sie von einer anrückenenden Übermacht übermannt wurden,
konnten sie sich aus dem Tor kämpfen und zu Pferde entfliehen.

Sie ritten nach Süden, denn in einiger Entfernung sahen sie dort einen Wald.
Da sie wussten, dass sie verfolgt wurden, entfesselte Marcon mit der rechten Hand ein Feuer
an einem engen, dichtbewachsenen Straßenabschnitt. Sie ritten weiter, die ganze Nacht...

________________________________________

Diese Runde war als Einführung gedacht, da zwei der Spieler hier ihren allerersten Abend hatten. Fast der gesamte Abend wurde mit Battlemat gespielt, um allen ein Gefühl für das Kampfsystem und die Klasse zu geben.

Dennoch habe ich hier 2 Fehler gemacht, aus denen ich (hofftentlich) gelernt habe:

1. Marcon hatte sich extra noch einmal vergewissert, ob das Feuer im Raum noch größer ausbrechen würde. Er wollte dies verhindern, da er Angst hatte den Zeitplan damit zu ruinieren.
Ich vergewisserte ihm, dass sich das nicht weiter ausbreiten würde... und 20 Minuten später kam ich auf die Idee es weiter ausbrechen zu lassen... ;-)

2. Ich habe den armen Thamos bei seiner ersten Runde im Rollenspiel aus einer spontanen Reaktion in Einzelhaft gesteckt, wodurch er einen großen Teil alleine an Ketten zerrte.
Er vergewisserte mir jedoch später, dass er seinen Spass hatte, zumal er die Waffenkammer entdeckt hatte.


Falls jemandem das bisherige Gefallen hat, kann ich gerne den nächsten Teil anhängen, sobald ich diesen geschrieben habe.

LG Fadda
Gespeichert