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Autor Thema: (Story) Der Teufel von Schönblick!  (Gelesen 1778 mal)

Kassyus76

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(Story) Der Teufel von Schönblick!
« am: 31. Januar 2014, 17:08:01 »

Salü,

ich habe mal einen Aufhänger bzw. Prolog für mein Abenteuer (ist noch in Arbeit) geschrieben und wußte net genau wohin damit. Eigentlich wollts es erst zusammen mit dem Abenteuer hier reinstellen, konnte es aber net abwarten XD
Hoffe es ist hier richtig oder kommen Geschichten woandershin  ???

Viel Spaß beim Lesen :)

Der Teufel von Schönblick
Autor: Kassyus76

Luisa schreckte aus ihrem Schlummer hoch, und als sie den prallen Vollmond über sich am klaren Himmel leuchten sah, sprang sie auf und stieß dabei den kleinen Weidenkorb mit den gesammelten Pilzen um. Der Inhalt verteilte sich kullernd über den Waldboden und fluchend bückte sich die junge Frau, um die Pilze wieder auf zu sammeln. Sie mußte sich beeilen, den die Speerstunde hatte schon längst begonnen und wenn man sie aufgriff, dann erwartete sie der Kerker oder was noch schlimmer war... Das Schlafgemach des Grafen! Sie schüttelte sich bei diesem Gedanken, erzählte man sich doch allerhand über den alten Lehnsherren dieses Tales: Das er ein verstoßener Adliger war, mit äußerst fragwürdigen Neigungen und wankelmütiger Stimmung sei. Nun, es wurde Zeit wieder nach Hause zu gehen.

Die Höhle lag hoch oben in einem der Talhänge und war nur schwer vom steinigen Boden aus zu erreichen. Die Kreatur hatte diesen Ort gut gewählt, während ihrer Ruhezeiten würde sie hier in Sicherheit sein und vor allzu neugierigen Blicken verborgen bleiben. Langsam löste sich die Starre des Tages aus ihren Gliedern und die Schwingen breiteten sich zur vollen Größe aus. Ein paar Flügelschläge später hatten sie ihre komplette Bewegungsfreiheit wieder erlangt und grauer Staub rieselte aus den Gelenken und vom Rücken des Monsters herunter. Die Kreatur  sah sich mit rotglühenden Augen in ihrer Höhle um, ihre Behausung war damals von den hellhäutigen Fleischlingen in die Felswand getrieben worden und als man nichts von dem erhofften Golde fand, hatten sie die Stollen wieder aufgegeben. Jetzt hatte die kühle Dunkelheit des Labyrinths einige neue Bewohner angezogen, von denen die Kreatur eine war und man ging sich weitest gehend aus dem Wege.

Schließlich trat sie in die Stollenöffnung und badete ihren Leib im silbernen Lichte des Vollmondes. Leicht kribbelte es auf der grauen Haut und ein quälendes Gefühl erinnerte die Kreatur daran, das es wieder Zeit war, auf Beutefang zu gehen und sich an dem warmen Fleische zu sättigen. Die Nüstern blähten sich auf, als sie die kalte Luft in sich hineinsog und als sie eine Witterung aufgenommen hatte, breitete sie ihre Flügel aus und ließ sich von den warmen Winden nach oben tragen. Es wurde Zeit und ehe der Morgen graute, mußte sie wieder zurück in ihrem Versteck sein!

Die junge Frau hatte hastig die Pilze wieder eingesammelt und machte sich auf den Weg  zurück in ihr Heimatdorf: Kleinacker. Es war ein beschauliches kleines Dorf gewesen und dessen Bewohner lebten von der harten Arbeit in den Weinstöcken des Tales Schönblick, im Dienste des Grafen von Ludenhof. Allerdings waren sie auf ihren Lehnsherren nicht gut zu sprechen, denn er kümmerte sich kaum noch um die Belange seiner Untergebenen. Oft genug wurde der Bitte um Reparationshilfen der, zum Teil bauffälligen Häuser, nicht entsprochen und der Bittsteller wieder nach Hause geschickt. Der Schildträger des Grafen, Ritter Johann, versuchte sein Bestes, doch er war ein Krieger und kein Verwalter. So mußte man es hinnehmen und hoffen, das die Zeit baldige Besserung brachte. Den es ging das Gerücht um, das der Graf schwer erkrankt sei und bald sterben würde. Die Menschen hofften auf einen weniger trägen und gleichgültigen Nachfolger, auf jemanden, der sich um die Menschen unter seinem Schutze kümmerte. Oft hatte sie die Männer davon sprechen hören, wenn sie ihrem Onkel im Wirtshaus zur Hand ging und sich als Schankmagd einige Kupferlinge dazu verdiente.

Ein greller Schrei erschreckte sie und riß sie aus ihren Gedanken, fast wäre sie gestolpert, konnte sich aber noch an einem Baumstamm festhalten. Bei dem Geräusch kamen ihr jetzt die ganzen anderen Meldungen in den Sinn: Immer wieder verschwanden des Nächtens einzelne Menschen und im  ganzen Tal erzählte man sich die gruseligsten Geschichten. Luisa hatte bis dahin nur darüber gelächelt, wenn die betrunkenen Weinbauern von einer menschenfressenden Kreatur erzählten, die ihre Opfer in Stücke riß und das warme Blut gierig soff. Wieder ertönte dieser Schrei und diesmal klang er viel näher als beim letzten mal, das Mädchen bekam es mit der Angst zu tun und ihr gehen wurde zu einem Laufen. Sie wollte jetzt nur noch auf dem schnellst möglichen Wege nach Hause.

Die kühle Luft umfloß den Körper der Kreatur, als sie über das Tal entlangglitt und ihre Augen nach Beute spähten. Von hier oben konnte sie gut die wogenden Baumwipfel der Wälder sehen, ebenso das hüfthohe Gras der Weiden. Ihre Pranken öffneten und schlossen sich vor Jagdfieber, die Kiefer bebten, als sie schließlich ein lohnendes Opfer erspähte. Ein rennender fleischling mit wehendem, roten, Umhang verließ eines der Waldstücke und näherte sich einer Gruppe von hölzernen Behausungen. Die Kreatur schrie vor Freude und legte ihreFlügel an, warf sich in eine enge Kurve und ging schließlich in einen steilen Sturzflug über. Ihre Krallen blitzten im Mondlicht und die Beute kam rasend schnell näher...

Luisa weinte, sie wollte nur noch fort von hier. Nach Hause zu ihren Eltern, ihren fünf Geschwistern und ihren Großeltern. Das schützende Haus erreichen, das war ihr einzigster Gedanke in diesem Moment und als wieder dieser Schrei durch die Nacht gellte, sah sie kurz nach hinten und erschrak... Dann stürzte sie über eine Wurzel und fiel strauchelnd zu Boden. Sie überschlug sich fast dabei und ihr Angreifer zog knapp über sie hinweg. Krallen griffen ins Leere und zerfetzten nur ihren Umhang. Knurrend gewann die Kreatur flügelschlagend wieder an Höhe und setzte zu einer weiteren Attacke an. Also stimmten die Geschichten doch! Sie wischte sich die Trähnen aus den Augen und sprang wieder auf die Beine. Luisa rannte los, den Blick fest auf das heimatliche Dorf gerichtet. Es war nicht mehr weit, sie würde gleich in Sicherheit sein, nur noch ein kurzes Stück. Sie schrie um Hilfe und hoffte, das jemand sie hören möge.

Die Menschen in den Häusern schreckten aus ihren Betten hoch, als ein schriller, gellender Schrei durchs Tal hallte. Sie sahen sich an und überprüften, ob die Fenster und Türen fest verschlossen waren. Sie alle wußten es, doch niemand sprach es aus, als man am nächsten Morgen die blutigen Überreste am Dorfrand entdeckte...

Der Teufel von Schönblick hatte sich wieder ein Opfer geholt!         
 
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Mondstrahl

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Antw:(Story) Der Teufel von Schönblick!
« Antwort #1 am: 07. Februar 2014, 21:02:13 »

Gefällt mir, macht Lust auf mehr! :thumbup:
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Backalive

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Antw:(Story) Der Teufel von Schönblick!
« Antwort #2 am: 18. Februar 2014, 12:29:57 »

Unheimlich. Grausig. Bedrückend.
Ein recht detaillierter Aufhänger. Bin gespannt, wie Du das weiterentwickelst.
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Alt genug, um es besser zu wissen; jung genug, um es nochmal zu tun.
Mark Twain