Die Runde fand sich spontan ein einzelner Spieler ein, der, ich m?chte nicht sagen ?ber keine Rollenspiel-Erfahrung per se, wohl aber ?ber keinerlei TTRPG-Erfahrung verf?gte.
Ich leitete mit der Basisbox und nach einigem ?berlegen fiel die Charakterwahl auf Sinda, die Sp?herin. Warum auch nicht.
Nach einer kurzen Einf?hrung ? "Eine Welt voller Magie, Geheimnisse und Monster, Du bist der Held, sag mir, was Du tun m?chtest und ich sage, was passiert" ? findet sich Sinda
auch schon auf dem Barringer Marktplatz wieder, wo ein weinender Junge ihre Aufmerksamkeit erregt. Als ihr auf Nachfrage berichtet wird, dass b?se, gr?ne Monster die Schwester
des Jungen verschleppt haben, ist Sinda nat?rlich bereit, der Sache auf den Grund zu gehen. Vom Jungen an den Ort der Entf?hrung gebracht, findet Sinda mit ihren geschulten Sp?her-Sinnen
eine verd?chtige F?hrte und folgt durch den Wald zum Eingang einer d?steren H?hle.
Vorsichtig schleicht sie ins H?hleninnere und h?rt leises Gemurmel und Kichern. Als sie um die erste Ecke lugt, findet Sie auch die Quelle der Ger?usche: ein Goblin sitzt dort am Lagerfeuer, begleitet
von einer Ratte, gro? wie ein Hund. Leider ist Sinda beim Spionieren ein wenig ungeschickt und macht die beiden Kreaturen auf sich aufmerksam. Sie wirbeln herum, bereit, sich auf die Sp?herin zu
st?rzen, doch sie ist schneller. Treffsicher platziert sie mit ihrem Bogen einen Pfeil im Bauch des Goblins und schickt ihn zu Boden. Die Ratte, offenbar erz?rnt ?ber das Dahinscheiden ihres gr?nh?utigen
Begleiters, wirft sich auf Sinda und schnappt mit spitzen Z?hnen nach ihrem Bein, doch sie kann den Angriff m?helos abwehren. Ein schnell abgefeuerter Pfeil bringt auch die Riesenratte zu Fall und Sinda
durchsucht gr?ndlich den soeben ?befriedeten? Raum. Die gefundenen Sch?tze ? immerhin einige Heiltr?nke und etwas Silbergeld ? werden eifrig eingesteckt und Sinda tastet sich weiter vor in die H?hle.
Hinter einer T?r, die lautlos ge?ffnet wurde, folgt sie dem Gang in Richtung eines Feuerscheins. Diesmal ist der Versuch der lautlosen Ann?herung erfolgreich und das Paar aus Goblin und Wachratte bemerkt
Sinda erst, als der erste Pfeil durch die Luft saust. Durch einen merkw?rdigen Winkelzug des Schicksals gelingt es dem Goblin jedoch, den Pfeil, der auf sicherem Weg in sein Brustbein war, in der Luft zu
fangen, ohne schwerere Verletzungen davon zu tragen. Daraufhin legt der Goblin nun seinerseits einen kruden Kurzbogen an, zielt ? und zerbricht ihn beim Abschuss in mehrere Teile. Daf?r hetzt er
seine Ratte auf die ?ber das Missgeschick lachende Sinda, doch auch die Ratte strauchelt und f?llt vor Sindas F??en ungrazi?s auf die Nase. Siegessicher legt Sinda nun ihrerseits ihren Bogen an und schie?t...
worauf die Sehne rei?t und ihren Pfeil ziellos ins Leere schickt.
Verwundert und zornig st?rzt sich der Goblin nun mit seinem Kurzschwert auf Sinda, doch sie pariert den Schlag mehr oder weniger gekonnt und tr?gt nur eine leichte Blessur davon. Mehr schmerzt da
der Biss der Ratte, die nun auch in den Kampf eingreift. Sinda zieht nun ihr eigenes Kurzschwert und trotz der erschwerten Bedingungen findet ihr hastig ausgef?hrter Sto? sein Ziel und schickt die
Ratte zu Boden. Der Goblin indes verliert bei seinem Angriff nun auch noch sein Schwert und Sinda macht ihn mit zwei schnellen Streichen nieder.
Nach dem gewonnen Kampf (und dem damit einhergehenden Stufenaufstieg) ist Sinda voller Tatendrang. Zudem dr?ngt nach dem L?rm des Kampfget?mmels auch die Zeit.
Notd?rftig wird die Bogensehne wieder zusammengeflickt und Sinda setzt ihre Erkundung fort. Hinter der n?chsten T?r h?rt sie auch schon ein gemeines Grunzen und das kl?gliche Weinen eines Kindes.
Ohne Z?gern wird die T?r aufgesto?en und in der Tat, hier bewacht ein besonders gro?er und h?sslicher Goblin ein kleines M?dchen. Mit einem gef?hrlich anmutenden S?bel st?rzt sich der Obergoblin auf Sinda, doch den Hieb des Monsters steckt sie z?hneknirschend weg, bringt einige Meter zwischen sich und die Kreatur und platziert einen Pfeil treffsicher in ihrem Wanst. Taumelnd holt
der Goblin zum erneuten Schlag aus, doch er verfehlt sein Ziel. Ein weiterer Pfeil aus Sindas sicherer Bogenhand bringt das Biest zu Fall ? die kleine Mora ist frei und wird von Sinda wohlbehalten
und zur gro?en Freude des gesamten Dorfes wieder nach Hause gebracht.
Wem das ganze nun vielleicht etwas zahm vorkommt, dem sei ein kleines, nicht unwichtiges Detail nachgereicht: Der Spieler, der hier auf seine erste Dungeon-Expedition ging, ist gerade
mal sechs Jahre alt und geht in eine von mir betreute Sch?lergruppe.
Es war schon cool, mitanzusehen, wie er sich nach und nach an das Konzept des Spiels herangetastet hat und immer mehr mitging. Sch?n war auch, dass sich bald ein paar seiner Mitsch?ler
einfanden, die ihn im Schlachtget?mmel nach Kr?ften angefeuert haben.
Und als er dann seiner Mutter beim Abholen freudig und detailliert sein Abenteuer Punkt f?r Punkt nacherz?hlt hat, das war schon priceless!