Guten Abend allerseits,
ich hab schon ziemlich lange keine RPGs mehr gespielt und bin dann Ende letzten Jahres auf Dungeonslayers gestoßen. Witzigerweise hatte ich mich kurz zuvor mit einem alten Freund unterhalten und wir haben in nostalgischen Erinnerungen geschwelgt.
Es fing an mit DSA (die erste Edition von '84?). Und ich hatte noch so viele Erinnerungen, die nachfolgende Spiele einfach nicht erreichen konnten:
Die Regeln waren einfach, knapp und funktionierten und es gab keinen überflüssigen Ballast.
Als ich dann von DS hörte (ich glaube in einem Artikel von Spiegel Online), schaute ich mir das mal an und hatte direkt ein gutes Gefühl.
Nun ja, lange Rede, kurzer Sinn, hatte ich eine Arbeitskollegin und ihren Freund mobilisiert und auch meine Frau, die mich zwar schon mal hatte spielen sehen, aber immer wieder sagte, für sie wäre das nix (tja, in guten wie in schlechten Tagen... :-) )
Also eine junge, unerfahrene Gruppe und mich als SL, der vor 15 Jahren, oder so mal 'ne Gruppe geleitet hat.
Kurzerhand hab ich mir die Regeln geschnappt und ein eigenes, kleines Abenteuer geschrieben: "Die Katakomben des Schreckens"
Ich hatte von besagtem Arbeitskolleginnenfreund eine D&D-Box mit einer vorgefertigten Dungeonkarte, welche ich als Vorlage nahm.
Dann hab ich erstmal mit Countern gearbeitet (25 mm) und für die Spieler hatte ich M8 / M10 (ich weiß es nicht mehr genau) Unterlegscheiben mit Charbild.
War ganz gut. Nur im Kampfgetümmel waren die Kästchen etwas klein. Das wurde dann etwas unübersichtlich.
Aber die ganzen Bodensymbole, Türen, Fallen, etc (HeroQuest sei dank) haben da gut reingepasst.
Ich hatte noch nicht viel Ahnung von der Spielwelt und wollte erstmal testen, ob es den Anderen überhaupt gefällt und mir vorher Nix kaufen.
Die Katakomben waren eine alte Zwergenmine. Genauergesagt ein kleines Zwischenlager im Schimmergebirge, in das die Spieler zufällig stolperten.
Dummerweise war es mittlerweile von Goblins bevölkert, die die kleine Heldentruppe:
Ingrr der Wüstenzwerg (SPÄ)
Ansgar der Bluthungrige (KRI)
Belaia (KRI)
nicht mit offenen Armen, aber mit gezückten Messern empfing.
Es ging Alles ziemlich schnell. Es stellte sich heraus, daß diese Gruppe sehr schlagkräftig war und meine armen Goblins einfach niedermachte (und es waren zwanzig, über zwanzig! Mein Gott!).
Offensichtlich hatte ich die Gegnerhärte etwas falsch eingeschätzt und so war fraglich, für wen es letztendlich die 'Katakomben des Schreckens' wurden.
Ein NSC, Grumshak (ZAW) wurde auch noch befreit und hielt sich im Hintergrund.
Der Geheimgang wurde gefunden, der Schatz auch und die Giftgasfalle wurde auch zuverlässig von der Spielergruppe (mehrmals) ausgelöst.
Das hat mich etwas versöhnt.
Während des Spielens viel mir dann auf, wo ich noch einige kleine Lücken und Schwächen übersehen hatte:
Der grosse Endkampf (der eigentlich nicht als solcher geplant war) fand in dem Essensraum statt, in dem 8 Goblins und ihr Anführer Rockluug hausten.
Sie waren eigentlich erstmal passiv und haben nicht sofort angegriffen. Aber trotzdem waren die Spieler nicht so dumm und sind einfach reinspaziert (warum sollten sie auch?). Aber als ich das Abenteuer geschrieben hatte, hatte ich auch nicht bedacht, daß das ja auch Niemand bei klarem Verstand einfach so machen würde.
Tja, ist halt lange her, das Abenteuer schreiben und so...
Wie auch immer war die Gruppe in einem Vorraum gefangen, in einem Schlafraum, mit Betten. Die Elfe kam dann auf die Idee: Warum zünden wir nicht ein Bett an und schmeissen es rein?
Gesagt, getan. Also schmissen sie das brennende Bett in den Raum, die Goblins sollten ja nicht angreifen. Ich war ein wenig von den ganzen neuen Regeln überfordert und so blieben die Goblins halt im Raum und husteten. Irgendwann haben es zwei von Ihnen dann in einen anderen Raum getragen.
Man mag es sich kaum vorstellen, aber ungewollt komisch.
Ich kriegte sie einfach nicht in den Raum rein und sie gingen nicht freiwillig. Sie wollten zurück, aber die Tür klemmte zu sehr (zugegeben, etwas plump, aber sie haben's auch nicht in Frage gestellt).
Dann gingen sie halt rein und es stellte sich heraus, daß die Goblins sehr abergläubisch waren und Angst vor dem NSC hatten, der ja ein Zauberwirker war.
Der Goblinboss hatte ihm eine magische Kristallkugel geklaut und wollte sie natürlich behalten, hatte aber auch Angst vor Vergeltung. Ich dachte, die Gruppe kommt vielleicht auf die Idee die Situation zwischen Rockluug und Grumshak friedlich zu schlichten, aber das hat nicht so ganz geklappt.
An diesem Tag wurde viel Goblinblut vergossen...
Die Gruppe, um einige Erfahrung reicher hat Tränen gelacht und es hat Allen (sogar meiner Frau) einen Riesenspaß gemacht!
Dieser Abend, wenn auch nicht ganz so perfekt, wurde für mich zu einem unvergesslichen und auch die anderen haben gefragt, wann wir wieder spielen.
Sogar meine Frau wollte wieder mistspielen.
Ich hatte übrigens schon darauf geachtet, daß der Dungeon in sich logsich aufgebaut war. Es gab halt vorne Wachräume, Essens- und Schlafräume und natürlich auch ein Klo. Und das es halt eine Logik hatte, wurde auch bemerkt und anerkennend gewürdigt.
(Danke an dieser Stelle an Christian Kennig für seine Tipps zur Dungeonplanung im Grundregelwerk).
Ich danke allen Machern für dieses coole Rollenspiel: Wenn es Leute begeistern kann, die sonst nur Skyrim und Co kennen, oder gar nix damit zu tun haben und es Ihnen Spaß macht, dann wird es diese Spielegattung hoffentlich noch sehr lange geben.
Es grüßt,
Patrick (alias Grumshak der Heiler)
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Thema: [Spielbericht] Katakomben des Schreckens (Gelesen 1876 mal)