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Autor Thema: Fanwerk-2-Loot [Februar 2021]  (Gelesen 2103 mal)

Agonira

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Fanwerk-2-Loot [Februar 2021]
« am: 01. Februar 2021, 07:54:02 »

Moin Moin liebe DS-Community,

lasst mich für mein diesmonatiges Fanwerk-2-Loot etwas weiter ausholen. Vielleicht geht es nicht nur mir so: Ein universelles EDO-Setting wie Caera fühlt sich überschaubar, einschätzbar und händelbar an. Man hat zahlreiche Romane gelesen, Filme gesehen oder Spiele gespielt, die dafür sorgen, dass einem ein gewisses Gefühl für diese Art Setting angewachsen ist. Die Regeln solcher Fantasy-Settings mögen nicht immer gleich sein, aber die Spannweite der Abweichungen ist uns doch irgendwie vertraut. Es fällt uns leicht, die Hintergrundgeschichte solcher Settings zu modifizieren, zu erweitern und vielleicht auch komplett selbst zu ersinnen. Wir haben einfach genug Vorlagen, aus denen wir schöpfen können. Zudem sind die Möglichkeiten der Heldengruppe in Sachen Fortbewegung, Kommunikation und Investigation auf ein gewisses Maß beschränkt, lassen sich gut abwägen und einfach in die potenziellen Fortläufe einer Geschichte einbauen. Das vermittelt uns als geneigte Spielleiter ein Gefühl von Sicherheit: Wir fühlen uns wohl in Fantasy-Settings und es geht uns leicht von der Hand, neues (Fanwerk-)Material dafür zu erschaffen.

Wer abseits von Star Trek und Star Wars erst später mit SciFi-Settings in Berührung gekommen ist, fühlt sich hingegen vielleicht nicht ganz so heimisch im Weltall zwischen den Sternen. Insbesondere mit einem eigenen Raumschiff ist der Heldengruppe quasi keine Grenze mehr gesetzt. Sie haben keine Lust auf den sorgsam erdachten Konflikt zwischen Rebellen und einem örtlichen Megakonzern auf dem „Startplaneten“ und wollen lieber Kopfgeldjäger oder Händler werden? Kein Problem, sie setzen sich einfach in ihr Raumschiff und fliegen fort. Uns Spielleiter bringt das mitunter in Bedrängnis: Der detailliert vorbereitete Konflikt muss schnell unterm Tisch verschwinden und eine witzige und fordernde Kopfgeldjagd oder passende, abwechslungsreiche Handelspartner ersonnen werden. Darüber hinaus sind mächtige Laserwaffen, zerstörerische Granaten, hochspezialisierte Scanner, systemüberspannende Kommunikationstechnologien und eine schier unbegrenzte Zahl an möglichen Planeten und Alienvölkern zu händeln und ggf. neu zu erdenken. Gerade, wenn man als Spielleiter noch nicht so erfahren und improvisationsgewandt ist, kann das durchaus abschreckend wirken. Ganz besonders, wenn man früher SciFi-Literatur nicht unbedingt so begierig verschlungen hat wie Fantasy-Literatur. Dann gibt es darüber hinaus auch noch deutlich weniger frei verfügbares (Fanwerk-)Material, sodass man nicht mal so einfach woanders Abenteuerideen und Inspiration finden könnte…

So ging es mir jedenfalls. :) Ich hatte anfangs Berührungsängste mit dem SciFi-Setting bzw. Starslayers, denn es schien mir schwer einschätzbar, mit was ich da als Spielleiter konfrontiert werden würde.  Noch dazu sind die Sternenstreuner-Regeln so kurz gehalten, dass man regelseitig oft improvisieren muss. Puh, und das als SciFi-Neuling? Lieber nicht, war mein erster Gedanke damals gewesen.

Dann wurde eines Tages das Interesse meiner Spieler nach SciFi-Abenteuern lauter, denn dass es einen SciFi-Ableger von Dungeonslayers gab, war bekannt. Da kam mir ein Mission-2-Go sehr gelegen: Erkennbar am Banner oben links auf der ersten Seite des Abenteuers eignet es sich für den Modus „Abgewrackt“, das heißt: Die SC sind ohne eigenes Raumschiff auf einem Planeten gestrandet und haben keine Möglichkeit, allzu bald davonzufliegen.

Sehr gut! Erstmal Fuß fassen im SciFi-Setting und dann weitersehen. Wenn ich mich bereit fühle, dann kann man ihnen ja ein Raumschiff im Rahmen der Folgeaufträge zukommen lassen, dachte ich mir, und betrat damit eine neue Settingbühne als SL, die ich heute nicht mehr missen möchte.

Ich stelle also vor: Herrin der Käfer von Blakharaz




Die Herrin der Käfer eignet sich ideal als Oneshot oder Einstiegsabenteuer für eine Kampagne und ist auch für SciFi-Neulinge wie mich damals gut geeignet. Man kann bei diesem Abenteuer gut in die Unterschiede zwischen DS und *S reinfühlen: Die SC sind auf einem fremden, heruntergekommenen Planeten gestrandet, haben (zumindest im Modus „Abgewrackt“) keine Credits für ein eigenes Raumschiff (hätten sie aber höchstwahrscheinlich gerne) und werden dann – möglicherweise in einer noch heruntergekommeneren, verrauchten Bar mit einer leiernden Jukebox in der Ecke – durch einen zunächst simpel wirkenden Söldnerauftrag in einen hiesigen Konflikt zwischen Rebellen und unterdrückendem Minenkonsortium hineingezogen: Eine Aromadrüse einer gefährlichen, einheimischen Riesenkäferart muss besorgt werden, angeblich zum Schutz der Minenarbeiter, in Wahrheit aber, um einen Anschlag auf das Minenkonsortium zu unterstützen. Zum Zieldungeon geht es mittels eines Raupenfahrzeugs, sehr SciFi-typisch. 8 ) Die Käferhöhle ist dunkel und dreckig, es gibt mehrere Stellen, an denen man besser zunächst seine Flanke absichern sollte, bevor man weiter vorrückt, um nicht von hinten von einem Käfer angefallen zu werden. Wer ein Nachtsichtgerät dabei hat, ist hier definitiv im Vorteil. Der Kampf mit den tarnarischen Riesenkäfern zeigt zudem, dass der Fokus bei *S eher beim Fernkampf liegt, vielleicht fliegen auch schon die ersten Salven Dauerfeuer oder Granaten. In der Bruthöhle der Käfermutter kann leicht die Situation entstehen, in der die SC von allen Seiten von anstürmenden Käfern umringt sind. Im Angesicht der etlichen Käfereier kann das durchaus beklemmend wirken.  :o Taktisches Vorgehen ist hier gefragt! Zuerst die kleinen Käfer erledigen und dann erst die große Käfermutter angreifen? Oder doch erstmal die Käfermutter umholzen und sich dann in Ruhe um das Kleinvieh kümmern? Oder gibt es vielleicht eine Möglichkeit zur Ablenkung…? Hat man das gesuchte Käferorgan schließlich besorgt, wartet noch eine Delegation des Minenkonsortiums auf die SC, denn diese wurden als Kollaborateure der Rebellion identifiziert. Damit wird deutlich: Die SC sind bereits in den Konflikt involviert, sie sind dem Minenkonsortium keine Unbekannten mehr. Was das wohl hinsichtlich weiterer Aufträge heißen mag…?

Der Wüstenplanet Tarnara lässt sich mithilfe der beschriebenen Infos gut den Spielern vermitteln, man bekommt schnell ein Gefühl für die dreckige, staubige Atmosphäre und den Konflikt zwischen Rebellen und Minenkonsortium. Der Dungeoncrawl nach der gesuchten Käferaromadrüse spielt sich – wie aus EDO-Settings bekannt – klassisch und kann ohne Weiteres mit einem creepy-gruseligem Flair versehen werden. Der Endkampf mit der Käfermutter ist fordernd und hält taktische Möglichkeiten bereit. So hatten meine Spieler damals die im Abenteuer angesprochene Idee, die Käfereier (= im Bild die Ork- und Goblintokens) in Brand zu setzen, was für ein spektakuläres Finale gesorgt hat, als die Flammen immer weiter um sich griffen.


Meiner Meinung nach handelt es sich bei Herrin der Käfer um ein gelungenes Mission-2-Go für Starslayers. Deshalb haben wir es in der Wüstenausgabe des Community-Magazins Slay! gewürdigt: Slay! Ausgabe 04 Heiß & sandig – Die *S-Community braucht mehr solche Abenteuer! :) Die Fortsetzung von Herrin der Käfer heißt übrigens Die Stunde Null.

Ich hoffe, ich habe euch damit Lust auf den Einstieg ins SciFi-Setting gemacht und verneige mich abermals vor Blakharaz.

Fröhliches Käferslayen wünscht euch
Eure Agonira


Das war also das Fanwerk-2-Loot für Februar 2021.

Hier noch der Beitrag von letztem Monat: Fanwerk-2-Loot Januar 2021 – Massenkampfregeln, vorgestellt von Sintholos

Wenn du selbst Teil dieser Initiative werden willst, findest du hier den Startthread, in dem auch alle Beiträge dieser Initiative verlinkt sind: Fanwerk-2-Loot Initiative


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Antw:Fanwerk-2-Loot [Februar 2021]
« Antwort #1 am: 01. Februar 2021, 10:06:38 »

Sehr sehr cooles F2L  :o  :thumbup:
Gerade in der Einleitung finde ich mich absolut wieder :-[
Wenn ich jetzt doch mal Lust auf Pew-Pew statt Schwerterrasseln hab weiß ich zumindest wo ich anfangen kann (was mMn 90% aller Arbeit ist)