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Dungeonslayers => Allgemein => Regeln [DS4 & RvC] => Thema gestartet von: Metus am 15. Februar 2017, 07:51:15

Titel: Spiel ohne Miniaturen
Beitrag von: Metus am 15. Februar 2017, 07:51:15
Hallo zusammen!

Ich werde demnächst mit einer Gruppe Jugendlicher Dungeonslayers ausprobieren.

Ich würde das ganze gerne weniger Kampf und Strategiebasiert machen und möchte daher auf Miniaturen, Tokens, etc verzichten.
Maximal eine Skizze des Kampfbereiches.

Macht das noch jemand so? Wie passt ihr die Regeln an? Gerade bezüglich des Laufen-Wertes...
Titel: Antw:Spiel ohne Miniaturen
Beitrag von: Schnupfudel am 15. Februar 2017, 08:53:41
Grüß dich Metus!

Tatsächlich spiele ich am liebsten so. Wenn meine Spieler einen Dungeon betreten, wird ihnen direkt beschrieben, was sie dort vorfinden. Klar das Visuelle fehlt dort, aber um so mehr müssen sie ihre Vorstellungskraft bemühen. Vielen in meinen Gruppen...wenn ich es recht bedenke, sogar allen... gefällt das so ganz gut, da sie bei MMORPGs mit visuellen Reizen überrannt werden. Das einzige, was ich wirklich seit den letzten zwei Spielen dabei habe sind Loot Karten, da mein bester Freund ein sehr guter Zeichner ist. So hat man wenigstens auch eine Vorstellung davon, wie man ausschaut. Aber nur die richtig krassen Sachen kommen auf diese Karten.
Und was das Laufen angeht: Ich zeichne meistens meine eigenen Maps auf Karo-Papier und schreib mir die Längeneinheit daneben. So kann ich immer mitverfolgen, wie weit sie kommen. Wenn ich das mal auf einem komplett leeren Papier mache, dann schreib ich mir einfach die Entfernungen zwischen zwei markanten Punkten auf. Vom Strand bis zum Waldrand sind es BlaBla Meter, von dem Mausoleum bis zum Friedhofstor sind es ca. Blubb Meter. usw.

Hoffe ich konnte dir helfen  :)
Titel: Antw:Spiel ohne Miniaturen
Beitrag von: Agaton am 15. Februar 2017, 09:23:19
Vor kurzem bin ich auf Karten umgestiegen und finde es toll.


Aber so wie du es planst zu spielen habe ich jahrelang (25) gespielt.


SL: Vor euch preschen 4 Reiter aus dem Wald und stoppen ihre Pferde
Spieler1. Wie weit weg?
SL: 10m
Spieler1. Hmm mit Rennen komm ich hin, kann aber nicht zuschlagen. Ich stelle mich so das ich dem Magier Deckung gebe.
Spieler2. 10m, mist, kriege ich da schon eien abzug wenn ich schiesse?
SL: Joo, -1
Spieler2: ich hau dem ersetn ein Pfeil rein. Würfelt.
Spieler3: Ich warte bis sie näherkommen und hau ihnen dann einen Flammenstrahl rein. Solange gehe ich hinter dem Kämpfer in Deckung.


Alles kein Problem. Und du brauchst weniger zeit für die  Vorbereitung.
Wen jemand Probleme hat sich das vorzustellen macht man eine Skizze und redet darüber.


Viel Glück und Spass mit deiner Runde
Titel: Antw:Spiel ohne Miniaturen
Beitrag von: Metus am 15. Februar 2017, 16:17:34
Danke schonmal für eure Antworten!

Es gibt ja aber den "Laufen" Wert. Und so wie ich das gesehen habe bei Waffen verschiedene Distanzklassen...
Ignoriert ihr diese Werte, bzw. wendet sie nach Gutdünken an?
Also nach dem Motto: Ich schieße mit dem Bogen auf das Skelett - Neee, das ist zu weit weg, du musst erst mit 1 Aktion näher laufen

?

Danke für euren Input :)
Titel: Antw:Spiel ohne Miniaturen
Beitrag von: Assassinmaniac am 15. Februar 2017, 16:49:25
Es gibt ja aber den "Laufen" Wert. Und so wie ich das gesehen habe bei Waffen verschiedene Distanzklassen...
Ignoriert ihr diese Werte, bzw. wendet sie nach Gutdünken an?
Also nach dem Motto: Ich schieße mit dem Bogen auf das Skelett - Neee, das ist zu weit weg, du musst erst mit 1 Aktion näher laufen


Vor einem Kampf beschreibe ich meinen Spielern genau, in welchen Entfernungen die Gegner stehen.
Bei deinem spezifischen Beispiel kann der Spieler natürlich versuchen zu schießen, es gibt dafür ja einen Modifikator!
-1 pro 10 Metern
Titel: Antw:Spiel ohne Miniaturen
Beitrag von: Agaton am 21. Februar 2017, 09:43:11
Nee, nicht nach gutdünken.


Vor meinem inneren Auge sehe ich ja die Szene.


Kämpfer -> wie weit ist das Skelett weg
ich-> 4m d
Kämpfer ->"Super, ich habe Laufen 4,5 Ich laufe hin und zimmer dem Knochenmann eine"
ich-> Joo, mach das


Bogenschütze ->und wie weit sind die Wildschweinreiter weg?
Ich-> 45m du kannst mit einem -4 aus sie schiessen. Wenn du auf das Skelet schiessen willst, da steht dir Jetzt der Kämpfer im weg.
Bogenschütze-> und wie schnell sind die?
Ich-> die sind in 3 runden da.


In der Nächsten Runde will der Kämpfer sich vielleicht um das Skelet herumbewegen um dem Bogenschützen ein schussfeld zu geben.


In dem moment wo dich alle verständnislos angucken ist die zeit gekommen eine Skizze zu machen.



Titel: Antw:Spiel ohne Miniaturen
Beitrag von: Scarecrow-Pictures am 22. Februar 2017, 12:42:37
Ich hab ein kleines A3 Whiteboard auf dem ich, grad bei mehreren Gegnern, das "Schlachtfeld" aufzeichnen kann.
Da wurde dann anfangs mal gemeckert weil der Maßstab nicht stimmt ;).
Wenn aber mal allen klar ist das es nur als grobe orientierung dienen soll läuft das bei uns ganz gut.

Muss aber auch dazusagen dass ich grad bei den ersten Sitzungen den Laufenwert nicht so genau genomen hab.
Da wir noch nicht so sicher mit allen Regeln gewesen sind, wollte ich den Kampf etwas schneller machen und hab einfach je nach Bodenbeschaffenheit entschieden ob die NSC erreich werden können.
Titel: Antw:Spiel ohne Miniaturen
Beitrag von: BlackShadow am 22. Februar 2017, 13:21:02
Man kann sich im Internet Kariertes Papier ausdrucken, ich habe mit 2 A3 bögen ausgedruckt mit 15 mm Quadraten.
Auf den Tisch eine durchsichtige Wachstuchdecke, Karoblätter darunter und mit Wasserlöslichen Folienstiften kann drauf los gemalt werden.

Titel: Antw:Spiel ohne Miniaturen
Beitrag von: Agaton am 22. Februar 2017, 16:05:00
ich will euren entusiassmuss nicht bremsen,


aber es ging ausdrücklich darum ohne Karte, Miniaturen, Tokens etc zu spielen.
Ich finde Spielen mit Karte und Fuguren auch dufte. Aber es geht auch ohne.
Und wie das geht, wollte Metus wissen.


Gruß
Agaton
Titel: Antw:Spiel ohne Miniaturen
Beitrag von: avakar am 22. Februar 2017, 22:06:51
Hallo Metus,

man kann selbstverständlich ohne Miniaturen und Battlemat spielen. Hierbei spielt das System eine Rolle, der maßgebliche Unterschied liegt aber in der "Denke" und der Reduzierung der Bedeutung von exakten Maßen und Geschwindigkeiten.

Wenn du weniger mit tabletopartiger Bewegungstaktik spielen willst, dann es ist hilfreich, komplett auf Entfernungsangaben zu verzichten und Distanzen bzw. dessen Überwindung direkt in Runden anzugeben. D.h. anstelle von "Die Gegner sind 15m entfernt" sagt man lieber "Ihr braucht 2 Runden um zu den Gegnern zu gelangen, der schwer gerüstete Krieger kommt eine Runde später an" - "Und wenn ich renne?" - "Dann dauerts nur 1 Runde, aber Akrobatikprobe bitte". Ebenso sind Zauber- und Fernkampfreichweiten weniger konkret, hier liegt es dann im Ermessensspielraum des SL, wobei eine gewisse Konstanz und Plausibilität bei der Beschreibung wichtig ist, damit sich Spieler mit Fernkämpfern nicht benachteiligt fühlen. Oder man einigt sich einfach auf eine feste Menge betroffener Ziele (Feuerball bis zu 6 zusammenstehende Gegner, Freunde im Nahkampf erwischts natürlich auch, Strahlen und Atem bis zu 3 o.ä.). Erst wenn sich die Spieler die Situation nicht richtig vorstellen können, dann skizziert man es grob.

Wenn man es so macht, dann muss klar sein, dass alle konkreten Werte wie Laufen, Schuss- und Zauberreichweiten, deutlich weniger bis gar keine Bedeutung mehr haben. Gleiches gilt für Talente wie Flink. Es ist eine Überlegung wert, diese Werte einfach zu streichen. VE als Basis für Zauberreichweiten wird für Zauberer ebenfalls nicht mehr so wichtig. Schwer Gerüstete haben einen Vorteil, da ihre Rüstung nicht mehr behindert. Hier gilt es, ein gesundes Mittelmaß zu finden, sich nicht sklavisch an konkrete Werte zu klammern und 5 auch mal gerade sein zu lassen, für Spieler wie SL.

Verfolgungsjagden kann man auch einfach lösen. Es gibt 4 Entfernungsstufen: Nah, Mittel, Fern, Ausser Sicht. Die Verfolgungsjagd beginnt auf einer vom SL festgelegten Stufe. Jede Partei würfelt eine Akrobatik/Reiten/Rennen-Probe. Bei Erfolg kann die Partei die Entfernung verringern bzw. vergößern. Wenn die Flüchtigen Ausser Sicht erreicht haben, sind sie entkommen. Wenn die Entfernung Nah ist, dann kann man einen Nahkampf beginnen.
Titel: Antw:Spiel ohne Miniaturen
Beitrag von: Greifenklaue am 23. Februar 2017, 11:44:42
Gerade beim Spiel mit Jugendlichen empfehle ich min. eine Skizze, damit sie die Szene besser in ihrem Kopf visualisieren können.

Du musst Dir außerdem darüber bewusst sein, dass Du manche Talente und Fähigkeiten entwertest, z.B. das Späher meist einen höheren Laufen-Wert haben als andere, das Plattenschienen Abzug bringen etc.

Entfernungen würde ich auch als in Runden darstellen.

Eine vereinfachte Battlemap mit dem nah-mittel-fern-Prinzip hatte Amel hier vorgestellt:
-> https://forum.burning-books.de/index.php?topic=1885
Titel: Antw:Spiel ohne Miniaturen
Beitrag von: Agaton am 23. Februar 2017, 13:51:28
Wenn da 3 Spieler mit unterschiedlichen Laufenwerten sind würde ich die Entfernungen schon in Metern angeben.
Soll dann jeder selbst sehen was er machen kann.


Wichtig ist das deine Spieler folgendes Wissen:
Du kannst Laufen (wert für Laufen in meter) und Angreifen oder umgekehrt.
Du kannst Rennen (2x Laufen)
Einen Sturmangriff machen (2xLaufen und angreifen wenn das Ziel über eine gerade Strecke zu erreichen ist)


Fernkampfangriffe bekommen einen -1 pro 10m Distanz. und ein -2 wenn das ziel direkt vor dir steht.


Gruß
Agaton

Titel: Antw:Spiel ohne Miniaturen
Beitrag von: Wirrkopf am 04. Oktober 2017, 03:05:10
Hallo zusammen!

Ich werde demnächst mit einer Gruppe Jugendlicher Dungeonslayers ausprobieren.

Ich würde das ganze gerne weniger Kampf und Strategiebasiert machen und möchte daher auf Miniaturen, Tokens, etc verzichten.
Maximal eine Skizze des Kampfbereiches.

Macht das noch jemand so? Wie passt ihr die Regeln an? Gerade bezüglich des Laufen-Wertes...

Wenn du es weniger Kampf und Strategiebasiert haben willst, dann frage ich mich, wo liegt dann dein Fokus?
Mehr auf Immersion, Interaktion, Problemlösung?

Eine Karte schafft viel mehr Immersion bei einem Kampf als eine Bloße beschreibung:

Bei einem Kampf wie dem Oben beschriebenen

Zitat
SL: Vor euch preschen 4 Reiter aus dem Wald und stoppen ihre Pferde
Spieler1. Wie weit weg?
SL: 10m
Spieler1. Hmm mit Rennen komm ich hin, kann aber nicht zuschlagen. Ich stelle mich so das ich dem Magier Deckung gebe.
Spieler2. 10m, mist, kriege ich da schon eien abzug wenn ich schiesse?
SL: Joo, -1
Spieler2: ich hau dem ersetn ein Pfeil rein. Würfelt.
Spieler3: Ich warte bis sie näherkommen und hau ihnen dann einen Flammenstrahl rein. Solange gehe ich hinter dem Kämpfer in Deckung.

Endet es meißtens in einer Kampfaufstellung wie bei den Rundenbasierten Final Fantasy Kämpfen oder bei Pokemon kämpfen.

Ich hau zu, er haut zu, ich hau zu...

Wenn man eine Karte hat:
Wichtig dabei ist natürlich, dass die Karte nicht einfach nur leer ist - hier ein Karren, da ein abgrund, hier ein Hügel da ein bisschen Geröll, und dort ein Busch...

Du kannst auf einer Karte viel mehr details unterbringen als du deinen Spielern erzählen kannst und vor allem mehr details als diese im Kopf behalten können. So beginnen die Spieler ganz von allein, die Umgebung kreativ zu nutzen. Und das macht die Kämpfe interessant und immersiv.
Titel: Antw:Spiel ohne Miniaturen
Beitrag von: MH+ am 04. Oktober 2017, 10:19:16
Hi Wirrkopf,

Endet es meißtens in einer Kampfaufstellung wie bei den Rundenbasierten Final Fantasy Kämpfen oder bei Pokemon kämpfen.

Klingt für mich ein bisschen so, als würdest du gerade zwei der erfolgreichsten RPG-Serien der Weltgeschichte als Negativbeispiele aufführen wollen…

Zitat
Ich hau zu, er haut zu, ich hau zu...

Was du beschreibst ist die Prämisse bei 99,9% aller RPGs.
Ganz egal ob MMO, Videospiel oder P&P.

Zitat
Du kannst auf einer Karte viel mehr details unterbringen als du deinen Spielern erzählen kannst

Lolz? Nein?

Zitat
und vor allem mehr details als diese im Kopf behalten können. So beginnen die Spieler ganz von allein, die Umgebung kreativ zu nutzen. Und das macht die Kämpfe interessant und immersiv.

Stimme dir hier nur teilweise zu.

Kämpfe machen erfahrungsgemäß primär taktische Optionen interessant, nicht aber primär die Umgebung.
Die besten zwei Beispiele dafür hast du ja bereits oben genannt. Und immersiv sind die Spiele zweifelsohne auch.

Zum Thema noch kurz:

Ist doch alles eine Frage des Simulationsgrades.

Wer es lieber narrativ und abstrakt mag, sollte kein Spielmaterial, sondern Fantasie verwenden.
Wer es lieber meta-lastiger und strategisch/taktisch mag, sollte Spielmaterial verwenden.

Ich finde beides hat Vor- und Nachteile.

Welche überwiegen ist mir am Ende des Tages ehrlich gesagt völlig Banane, man kann mit beidem Spaß haben.

LG MH+